Notfallsanitäter oder Polizist?
Hii ich bin momentan am Schwanken bei meiner Berufswahl zwischen Polizei und Rettungsdienst. Was würdet ihr machen oder mir empfehlen?
12 Antworten
Diese persönliche Entscheidung, kann einem am Ende von niemand anderem abgenommen werden. Man muss sie letztendlich selber treffen und mit seiner Berufswahl letztendlich zufrieden sein!. Das gelingt nicht immer aber man sollte es auf jeden Fall versuchen, vorher die richtige Berufswahl zu treffen.
Die Polizei, würde natürlich ganz klar den Vorteil der Verbeamtung bieten. Meines Wissens nach zunächst auf Probe, später dann auf Lebenszeit. Das bietet einem während der Berufstätigkeit einige Vorzüge aber auch, dass man früher in Rente bzw. in Pension gehen kann und auch, dass die Bezüge im Alter höher sind. Der Rettungsdienst, stellt hingegen einer teilweise irrtümlich angenommen Meinung keine staatliche Organisation dar und das Personal, ist dementsprechend auch nicht verbeamtet sondern "normale" Arbeitnehmer in dieser Hinsicht. Einzige Ausnahme hiervon, ist der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehren, welche in verhältnismäßig wenigen Großstädten bundesweit auch im Rettungsdienst tätig ist. Hier, erfolgt dann eine Verbeamtung im feuerwehrtechnischen Dienst. Allerdings, muss man dann eben auch eine feuerwehrtechnische Ausbildung absolvieren und kommt auch in beiden Bereichen zum Einsatz, nicht ausschließlich im Rettungsdienst. Die typischen Nachteile des Schichtdienstes wie Arbeiten rund um die Uhr, an Wochenenden, an Feiertagen und ähnlichem und hierdurch bedingt dann auch ein erschwertes Familienleben, stellen sich sowohl bei der Polizei als auch beim Rettungsdienst. Man muss auch mittlerweile leider bedenken, dass auch das Rettungsdienstpersonal inzwischen leider immer häufiger Gewalt ausgesetzt ist, im Gegensatz zur Polizei aber natürlich keine Bewaffnung hat und auch nicht polizeilich ausgebildet ist. Ein Nachteil ist auch noch, das die Ausbildung zum Notfallsanitäter mit im Durchschnitt zehn Bewerbungen pro freien Ausbilfungsplatz dermaßen begehrt ist, das nicht jeder Interessent direkt einen Ausbildungsplatz bekommen kann. Vielerorts, sind die meisten erfolgreichen Bewerber bereits Rettungssanitäter mit einer Fahrerlaubnis der Klasse C1 und mit ein- bis zwei Jahren Berufserfahrung im Rettungsdienst. Dies hat allerdings den großen Nachteil, das die Qualifikation zum Rettungssanitäter zumeist selber bezahlt werden muss und auch die erforderliche Fahrerlaubnis der Klasse C1 in aller Regel auf eigene Kosten hin erworben werden muss. Man investiert also ersteinmal mehrere tausend Euro, bevor man dann damit wirklich beruflich etwas anfangen kann. Vielleicht, käme auch eine Mischung aus beidem in Betracht, also hauptberuflich bei der Polizei und quasi "nebenbei" im Rettungsdienst. Dann halt nicht als Notfallsanitäter sondern als Rettungssanitäter. Das würde auch im Polizeialltag weiterhelfen und umgekehrt, würde auch die polizeiliche Ausbildung im Rettungsdienst eine Hilfe sein.
Mfg
Einzige Ausnahme hiervon, ist der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehren, welche in verhältnismäßig wenigen Großstädten bundesweit auch im Rettungsdienst tätig ist.
Hängt evtl. nicht nur von der Größe der Großstadt ab, sondern auch vom Bundesland:
https://feuerwehr.stuttgart.de/berufsfeuerwehr/rettungsdienst.php
Als einzige Feuerwehr in Baden‐Württemberg ist die Berufsfeuerwehr Stuttgart auch in den Rettungsdienst eingebunden.
notting
Ich rate zur Polizei weil die Aufstiegsmöglichkeiten und damit die Besoldung bei weitem besser sind denn als Sanitäter.
Der Polizist kann im Dienstgrad aufsteigen bis zum Polizeichef einer Stadt oder Region.
Der Sanitäter auch in - gleichen - Maße ?
Ja, unser Geschäftsführer ist auch ganz normaler Notfallsanitäter. Auf jeder Wache gibt es Wachleiter, es gibt Wachbereichsleiter und Ausbildungsleiter. Wir haben viele Stellen im Rettungsdienst in Führungspositionen (meistens mit Sanitäter besetzt).
Seien wir aber mal ehrlich, in Deutschland gibt es ca. 330.000 Polizisten (Vollzeitäquivalent) Wie viele sind da in Führungspositionen? Auch nicht sehr viele.
Ich will den Beruf des Polizisten keinesfalls schlecht reden, im Gegenteil, ich finde den Beruf sehr gut.
Auch gehaltstechnisch kann man in den gutbezahlten Regionen >5000 Euro Brutto verdienen und es gibt viele Vorteile.
Tendenziell eher Rettungsdienst. Die Polizei hat intern sehr hierarchische Strukturen, fast wie beim Militär. Das liegt auch nicht jedem. Außerdem wird da sehr viel Wissen im Bereich Jura verlangt, das unterschätzt man oft.
Die Bundesagentur für Arbeit hat ein online-Tool "BERUFECHECK". Da kann man via Selbsteinschätzung mit Tests herausfinden wie gut ein bestimmter Beruf zur Persönlichkeit passt. Falls du das Tool noch nicht kennst, kannst du es ja mal ausprobieren :)
Beides sind wichtige Berufe für unser Land und wir brauchen beides gleich dringend.
Der Polizeiberuf verspricht mehr Sicherheit und es gibt Aufstiegsmöglichkeiten. Allerdings sind die Aufnahmeprüfungen nicht leicht. Es besteht also ein Risiko, dass du gar nicht genommen wirst.
Als Notfallsanitäter kommt man häufiger an seine Grenzen und dabei lernt man nie aus. Gleichzeitig ist der Beruf sehr erfüllend und wichtig.
Ich denke Plan A sollte die Polizeischule sein und Plan B der Nofallsanitäter, falls du dort nicht angenommen wirst.
Ein Polizist verdient nicht zwangsläufig mehr als ein Notfallsanitäter in einer gut bezahlten Region. Im mittleren Dienst sowieso nicht.