Eine effektive Herzdruckmassage, ist die Basis einer guten Reanimation (Wiederbelebung)!. Die aktuell gültige ERC- Leitlinie, betont sogar explizit die Wichtigkeit von einer gut ausgeführten Herzdruckmassage. Das bedeutet, bei Erwachsenen auf der Mitte des Brustkorbes, auf der unteren Hälfte des Brustbeines, mit einer Frequenz von 100 bis 120/ Minute und einer Drucktiefe von 5 bis 6cm. Wenn möglich, sollte alle zwei Minuten ein Helferwechsel stattfinden, da man in Studien herausgefunden hat, dass selbst bei trainierten Helfern die Effektivität bereits nach zwei Minuten schon merklich nachlässt. Aktuell, besagt die Leitlinie, dass Helferinnen und Helfer, die nicht in der Ausführung von Atemspenden trainiert sind, sich ausschließlich auf die Durchführung der Herzdruckmassage konzentrieren sollten. Wer hingegen in der Durchführung von Atemspenden ausgebildet worden ist, der sollte wenn auch sonst keine Gründe dagegen sprechen nach wie vor abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und 2 Atemspenden durchführen.
Die Herzdruckmasage, hat vorrangig den Zweck, den im Blut vorhandenen Sauerstoff zu den Organen, insbesondere zum Gehirn zu transportieren, da diese sehr empfindlich auf einen Sauerstoffmangel reagieren und bereits nach drei Minuten die ersten irreversiblen, also unumkehrbaren Schäden entstehen!. Nach einem kardial, also nach einem herzbedingten Kreislaufstillstand, der bei Erwachsenen meistens vorliegt, befindet sich für die ersten Minuten noch ausreichend Sauerstoff im Blut. Dieser, wird aber nicht mehr zu den Organen transportiert, weil kein Kreislauf mehr besteht. Der durch die Herzdruckmassage von Außen erzeugte "Notkreislauf", transportiert den Sauerstoff wieder. Allerdings, reicht der Sauerstoff nach aktueller Studienlage für ungefähr sechs Minuten aus. Da es im Durchschnitt aber zehn Minuten bis zum Eintreffen von medizinischem Fachpersonal dauert, sollte man wenn man es kann auch weiterhin Atemspenden durchführen. Ein Sonderfall ist der Kreislaufstillstand, der durch Ertrinken oder Ersticken verursacht worden ist denn hier, befindet sich von Anfang an kein Sauerstoff mehr im Blut. Deshalb, sollte hier die Reanimation sogar mit 5 initialen Atemspenden begonnen werden und und anschließend im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu 2 Atemspenden fortgeführt werden. Dieser Sonderfall, soll allerdings nach Leitlinie ausschließlich professionellen Helfern gelehrt werden. Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass man es wenigstens einmal gehört haben sollte. Richtig ist insoweit, dass man mit diesen Basismaßnahmen in aller Regel das Herz nicht wieder zum Schlagen bekommt. Von Ausnahmen abgesehen, haben diese hauptsächlich den Zweck, die Zeitspanne zu überbrücken, bis professionelles medizinisches Fachpersonal Mithilfe von erweiterten Reanimationsmaßnahmen eventuell wieder einen eigenen Herzschlag und Kreislauf beim Patienten herstellen kann. Auch die Verwendung eines automatisierten, externen Defibrillators (AED), ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Basismaßnahmen. Wann immer ein solches Gerät zur Verfügung steht, sollte es frühstmöglich eingesetzt werden, da bei defibrillierbaren Ursachen die Chance auf Erfolg in den ersten Minuten am größten ist.
Mfg