Notfallbetrieb der Zentralheizungsanlage (Erdgas) mit E- Auto Akku- was ist zu beachten?
Für den Fall eines Strom black- outs beabsichtige ich, die Zentralheizung (EFH) mit dem Strom aus meinem E- Mobil zu betreiben.
Die Heizung besteht aus Erdgasbrenner, Saugzuggebläse, drei Umwälzpumpen und der Steuerelektronik.
Dazu will ich im Falle eines black- outs mittels Steckdose- Stecker in der Zuleitung die Heizungsanlage vom Hausnetz trennen und stattdessen das Kabel vom Auto einstecken. An sich wohl praktikabel, jedoch verfügt so ein Akku über keine Erdung (grün/gelb). Was gilt es zu beachten?
Kann ich mir die Steuerelektronik zerschießen? Aber die arbeitet doch wohl nicht mit 230V?
Sollte ich die Heizung separat noch an den Potentialausgleich anschließen?
Sollte ich in die Zuleitung noch Schmelzsicherungen einbauen?
Die maximale Leistungsentnahmemöglichkeit des Akkus bei 230V beträgt 3,6 kW, also satt ausreichend.
Auto mit Anschluss als Stromquelle 230V Wechselstrom?
Ja, mit Wechselrichter.
4 Antworten
Du musst auf jeden Fall einen Netzumschalter haben, um eine sichere Trennung herzustellen und keine Rückspannung auf einem offenen Stecker zu haben, sowie nicht versehentlich das ganze Hausnetz rückwärts einzuspeisen. Das muss schon mal nach Vorschrift gemacht werden (Elektriker). Dieser kann auch noch eine entsprechende Vorsicherung für die Ersatzspeisung vorsehen. Ein extra Potentialausgleich müsste sowieso schon vorhanden sein, außer du hättest ausschließlich Kunststoffrohre liegen. Jede leitende Wasserleitung muss in den PA eingebunden sein. Und um ggf gefährliche Berührungsspannungen durch Doppelfehler zu vermeiden, wäre falls nicht vorhanden, ein zusätzlicher PA der Heizungsanlage dringend anzuraten.
Eine Heizung hat einen vorgeschriebenen festen Anschluss wo L und wo N hin muss/soll. Ggf auch wegen Überspannungsschutz oder andere Gründe in der Heizung (L geschaltet zu den Pumpen usw)... Wird jetzt, zumindest eine Variante SchuKo-Stecker gewählt, besteht kein Verpolungsschutz. Dann muss man schon 3pol CEE (blau) nehmen, die einen Verpolungsschutz hat. Da das Auto wahrscheinlich ein isoliertes Inselnetz bereitstellen wird, wäre hier der Verpolungsschutz nicht so wichtig. Hier könnte man ggf auch nachträglich einen festen N definieren, und dann wieder wie ein TN-S-Netz versorgen. Dann aber auch mit RCD und PE nach Vorschrift.
Der Rat und notwendig ist es eh, einen Elektriker hinzu zu holen und das ganze planen, und entsprechend umzusetzen. Wichtig ist bei jeder Ausführung, dass es zumidnest keine offenen Stecker gibt, die Rückspannung aus einem Netz führen, denn dann können unter Spannung stehende Stiftkontakte angefasst werden. Wegfall des Berührungsschutz und Lebensgefahr.
Ergänzend hast Du mit Stecker/Steckdose mehr aufwand. Eine Heizung gilt als ortsfest und wird mit starrer Leitung angeschlossen. Sie verfügt auch deshalb keine Zugentlastung für eine flexible Leitung. Stecker müssen aber mit flexibler Leitung ausgeführt werden, weil sie bewegt werden. Du musst also den Festanschluss in eine Übergangsdose führen lassen, und von dort mit Zugentlastung eine flexible Leitung raus führen. Dann kannst Du statt dessen auch direkt einen fest installierten Netzumschalter installieren und statt zwei verschiedene Steckdosen zum wechseln des Stecker zwischen Not und Hauptnetz, direkt mit dem Schalter umschalten. Die Zuleitung vom Auto dann auch direkt an den Umschalter. So ist alles fest angeschlossen, und Du minimierst durch den Wegfall einer Steckverbindnung eine Fehlerquelle, denn durch Umstecken kann es auch zum Aderbruch kommen... Bei Festinstallation passiert das nicht.
Danke, eine blaue 'Camping'dose wäre ja machbar- und selbstverständlich nirgendwo freistehende Stiftkontakte auf der Hausnetzseite!
Ja, so hatte ich es mir gedacht: Die Übergangsdose hatte ich schon vorige Woche gekauft. Aus ihr soll eine 1,5mm2 Schlauchleitung (3p) die flexible Verbindung zwischen der noch anzubringender Hausnetzsteckdose und der starren Weiterführung Richtung Heizung darstellen- starre Leitung geht da gar nicht. Nebenbei gefragt: Muß eigentlich ein Litzenkabelende gecrimpt werden?
Aber du hast Recht: Ein Netzumschalter wäre solider. Aber auch der muß ja eine Koppelung für das Autokabel haben. Ich werde mich damit beschäftigen.
Muß eigentlich ein Litzenkabelende gecrimpt werden?
Nicht böse gemeint, aber wenn DU diese Frage schon stellen musst, dann überlass bitte ALLES einer Fachkraft! Flexible Leitungen müssen je nach Klemme mit Aderendhülsen konfektioniert werden. Meist zumindest auf der Steckerseite. 1,5mm² als kurzes Stück zwischen Übergabedose und Stecker ist Ok. Von der Übergangsdose muss aber jetzt schon starr in die Heizung als fest verlegte Leitung gehen. Das muss auch so bleiben.
§13 NAV schreibt übrigens vor, dass alle Änderungen der Elektroinstallation am öffentlich angeschlossenen Stromnetz durch eine Fachkraft zu erfolgen haben. Bei Brand oder ggf sogar Personenschäden haftest Du privat und voll umfänglich. Sprich, stirbt jemand, weil Du was nicht beachtet hast, gehst Du ggf in den Bau. Fahrlässigkeit. Und was Du vor hast, ist nicht ohne. Da können schnell Fehler passieren. Und scheinbar reichen deine Erfahrungen und Kenntnisse nicht dafür aus. Es kommt nicht nur auf Funktion an, sondern auch auf vollumfänglich fachgerechte Ausführung. Von Zugentlastung, Klemm- und Anschlussstellen, wie auch fachgerechte Auswahl der Leitungen bezüglich Leitungslänge, nötige zusätzliche Absicherung usw. Das gehört in Fachhände. Ich wäre da mit Selbstversuchen vorsichtig.
Also meine neue letztes Jahr eingebaute Pelletsheizung ist ganz normal an einer Steckdose angeschlossen.
Wenn ich die jetzt mit Notstrom (Egal wo her) betreiben möchte könnte ich die einfach einstecken.
Ich Persönlich würde die Stromquelle Erden und eine kleine Anschaltbox mit FI, Sicherung und Not ausschalter bauen
Das ist doch völlig unsinnig. Ein Stromausfall dauert selten länger als vielleicht mal 1 - 2 h maximal; der ganze Terror wegen eines potentiellen "Blackout" ist apokalyptisch überzogen.
Wenn du dir eine Ausfallsicherheit leisten möchtest (was ja je nach Lage durchaus vernünftig sein kann), dann setze eher auf ein Notstromaggregat samt entsprechender Anschaltmöglichkeit, die zwingend durch einen Fachmann zu erfolgen hat.
Mein Notstromaggregat steht vor der Türe und arbeitet völlig lautlos. Weshalb noch so ein Knatterding anschaffen?
Natürlich hoffe ich, daß ich es nie dazu brauche.
Was gilt es zu beachten?
Es gibt einige wenige Elektroautos, die haben eine Art von Steckdose für 230 Volt an Bord, deines auch?
Sonst ganz einfach nein, denn die meisten Elektroautos können keine Spannung liefern, schon gar nicht Wechselspannung. Die internen Akkus arbeiten mit typisch 400 Volt Gleichspannung, vereinzelt auch mit 800.
Ja, meins auch. Sonst wäre meine Frage ja sinnlos. Ich schrieb doch: 3,6 kW kann er abgeben, also gut für eine Waschmaschine.
Ich schrieb doch: 3,6 kW
Sorry! :-(( Das habe ich überlesen, das ist einfach noch zu selten. Die Leistung an sich sollte reichen.
Ob man PE anschließen muss, kann ich dir dennoch leider nicht genau sagen. Du musst nur dafür sorgen, dass alle Verbraucher, die du betreiben möchtest, einen eigenen und vom Netz trennbaren (!!!!) Kreis haben, sonst können sich andere Verbrauicher unbemerkt aufschalten. Das will man nun wirklich nicht.
Netzumschalter, ok, aber was spricht gegen die Lösung, die (separate) Zuleitung zur Heizung zu unterbrechen und mittels Steckdose (Netzseite) und Kabel mit Stecker (Heizungsseite) wieder zu verbinden- und im black out Fall ziehe ich den Stecker und die Klappe auf der Wandsteckdose bleibt zu, wie bei anderen Steckdosen im Keller auch? Derweil der Stecker der Heizung dann in die Dose am Auto kommt?