Neuer Hund der nichts frisst und trinkt?
Hallo Zusammen,
meine Frau und ich haben nach langem überlegen einen Hund aus dem Ausland adoptiert. Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen und kennen uns eigentlich mit Hunden aus. Nur im Moment sind wir beide Ratlos.
Wir haben jetzt sehr viel gelesen wie wir mit dem Hund am besten in der Anfangszeit umgehen sollen. Aber die einen sagen so die anderen so. Ich denke zum Teil das, dass ganz auf den Charakter des Hundes ankommt.
Wir haben Zuhause alles vorbereitet, mit Bettchen, Näpfe, etc. was man halt so alles an Grundausstattung braucht.
Unser Hund ist nun seit ca. 13 Stunden in unserer Obhut, leider jedoch weder trinken noch essen angerührt. Wir gehen davon aus dass er das letzte mal vor dem Transport gestern Abend etwas getrunken hat. Wir machen uns in dieser Hinsicht gerade Sorgen, wie wir Ihn dazu bringen können etwas zu trinken.
Der Hund ist 1 Jahr und 3 Monate alt. Recht umgänglich, ruhig, man kann ihn streicheln. Aber an sich ist er gerade extrem Scheu und zieht den Platz hinter dem Esstisch auf dem Boden vor, und schmatzt ab und zu mal. Er hat gerade vor allem und jedem Angst und verdrückt sich bei jeder Gelegenheit in sein Eck.
Als wir vorhin mit ihm Gassi waren, eine kleine Runde durch unsere Wohngegend/Feld ist er sehr gut an der Leine gelaufen, und überall neugierig und interessiert aber die Rute kam nie nach oben.
Wir haben nun ein paar Schüsseln verschiedener Materialien aufgestellt mit Wasser drin, um eine sogar etwas Leberwurst geschmiert die er auch vom Finger abschleckt. Leider jedoch ohne Erfolg.
Wir versuchen Ihn so gut wie es geht in Ruhe zu lassen, Ihn erstmal ankommen zu lassen, der wird ja immens verwirrt und verstört sein.
Wie sollten wir am besten vorgehen?
Wie animieren wir ihn zum trinken?
Wir wollen Ihn nicht zum Kontakt zwingen uns aufdrängen, oder sonst was. Wir denken dass er von alleine kommt wenn er dann möchte.
6 Antworten
Gebt ihm Zeit. Der arme Kerl weiß nicht, wer ihr seid, kommt vermutlich aus dem Ausland und von der Straße. Er ist es gewöhnt, auf sich selbst aufzupassen und kennt es nicht, mit Menschen unter einem Dach zu leben. Wirklich, gebt ihm Zeit.
Er wird seinem Instinkt zu trinken auf Dauer folgen, keine Sorge. Spätestens heute Nacht, wenn ihr im Bett liegt und er gänzlich seine Ruhe hat, wird er sich vortrauen und trinken. Macht euch darum nicht zu sehr einen Kopf.
Geduld ist wirklich der Schlüssel.
Dein Gefühl ist richtig, zwingt ihn nicht zu Berührungen, solange dies nicht zwingend notwendig ist. Gebt ihm Zeit, es wird viele Wochen bis vermutlich Monate dauern, bis er wirklich bei euch "angekommen" ist. Ein ehemaliger Straßenhund ist für gewöhnlich eine ziemliche Herausforderung.
Aber macht euch ums Trinken wirklich keinen Kopf, das kommt mit der Zeit alles.
Was Berührungen angeht, versucht, ihm die auf nette Weise schmackhaft zu machen. Zum Beispiel mit Leberwurst, durch Spiele, usw. Aber habt immer Geduld, das ist das Wichtigste! Wenn ihr nicht weiter wisst, holt euch einen Trainer dazu.
Okay. Wie könnte denn so ein Spielchen aussehen? Da er sich noch vor uns scheut ist das glaube ich gerade noch ein wenig kontraproduktiv, aber so ganz nebenbei liegen lassen ist halt glaube ich auch keine gute Idee,
Eine Frage habe ich noch, unser Schlafzimmer ist im 1. OG und der Hund ist im Moment im Wohnzimmer, den oberen teil kennt er noch gar nicht, da er sich nicht wirklich getraut hat. Ist es ratsam ein kleines Licht anzulassen, damit er sich orientieren kann, oder sollen wir ihn im komplett dunkeln lassen?
Nein, komplett links liegen lassen würde ich ihn nicht, aber ich würde in ein paar Tagen einfach mal schauen, ob er beispielsweise an einem Zerrseil oder dergleichen interessiert wäre. Spielen baut immer eine Bindung auf und gerade wenn man etwas tobt, kommt man zwangsläufig auch in einen körperlichen Kontakt.
Das mit dem kleinen Licht ist sicher eine nette Geste, aber ich denke, er wird sich sicherer fühlen, wenn das Licht aus ist. Das ist wie auf der Straße für ihn, da ist es nachts auch dunkel.
Alles klar, dann werde ich mal das Licht ausmachen wenn ich nach oben gehe.
Wir schauen mal was der Tag morgen bringt. In den Garten können wir ihn leider nicht alleine lassen, da versucht er noch auszubüchsen. Haben aber eine Schleppleine die wir relativ zentral im Garten festgemacht haben so muss er nicht dauernd im Haus sitzen und kann neben unseren Spaziergängen trotzdem frische Luft schnuppern.
Danke für die Infos!
Super mit der Schleppleine. Achtet nur drauf, dass das Geschirr gut sitzt und ausbruchsicher ist.
Der ist halt ziemlich gestresst. Gestresste Tiere fressen nicht, aber der Durst und der Hunger werdens schon machen, denn depressiv ist er nicht, sonst würde er nicht mit raus gehen.
Gönnt ihm Ruhe. Menschen können paar Tage ohne Wasser auskommen. Tiere auch. Stellt das Wasser einfach direkt neben ihn, wo er sich immer hin verkriecht, wenn es nicht schon da steht. Wo er sich sicher fühlt, wird er eher trinken. Bietet ihm auch täglich was zu fressen an. Ihn nicht zusätzlich damit stressen, dass er trinken und fressen soll.
Der hältst auch länger ohne Wasser aus als Menschen, weil er nicht schwitzen kann. Wenn er anfängt Anzeichen von Dehydrierung zu zeigen, dann könnt ihr anfangen, euch sorgen zu machen und notfalls beim Tierarzt Infusion machen, aber ich glaube nicht, dass das nötig sein wird.
https://www.planet-wissen.de/natur/haustiere/hunde/pwiewissensfragen102.html
13 Stunden sind jetzt noch nicht solange. Für ihn ist es gerade sehr stressig und da ist Ruhe schon sehr wichtig. Ihr solltet ihn erstmal nicht streicheln oder irgendwas probieren. ihr könnt futter und trinken in seiner nähe abstellen, vielleicht trinkt und frisst er heute nacht wenn ihr nicht dabei seit. ihr solltet euch den hund auf allen vieren nähern als aus dem stand. im stand seit ihr für ihn so groß und auf allen vieren seit ihr mit ihm auf augenhöhe aber er muss die chance bekommen sich euch zu nähern und nicht andersrum. heute erstmal nichts und streicheln auch erstmal nicht, morgen könnt ihr ja mal ein spielzeug anbieten, wenn er will ist ein guter anfang und wenn nicht brauch er noch zeit. wenn es zu lange dauert, mal einen arzt fragen.denn essen und trinken muss er ja auch. :) drücke euch die daumen
Ja 13 Stunden ist eigentl. keine Zeit. Wir beobachten morgen früh mal die Näpfe ob er die angerührt hat.
Stellt ihm Futter und Wasser hin. Er wird nachts trinken wenn alles ruhig ist.
Der Hund hat einen Mega-Streß hinter sich. Er braucht Ruhe. Gebt sie ihm einfach. Verlangt nichts von ihm. Macht einfach was ihr sonst auch macht und beobachtet ihn nicht ständig. Das wird schon...
Unser Hund war aus einer Beschlagnahmung und sie hat zwei Tage lang nichts gefressen und getrunken. Danach haben wir ihr den Wassernapf direkt vors Maul gehalten und sie hat alles leer getrunken. Der Hund muss sich erstmal zurechtfinden. Er wird dann schon fressen.
Danke.
Ja er ist/war ein Straßenhund und hat danach eigentlich nur im Zwinger in einem Rudel gelebt.
Es ist schwer sich darüber keinen Kopf zu machen, man liest ja sehr viel und sehr kontroverses Zeug. Was jetzt richtig ist. Die Frau die uns den Hund vermittelt hat sagte, dass wir ihn ruhig zu uns herziehen sollen und ihn streicheln und mit ihm reden sollen, aber das würde sich nicht richtig anfühlen. Ich glaube ich hätte auch keine Lust darauf mich dauerhaft anfassen zu lassen wenn ich in seiner Situation wäre.
Wir haben nur bedenken irgendetwas falsch zu machen oder zu verpassen. So eine Situation hatten wir ja dann doch noch nie.