Nach nur einer stunde mit seinen Kind (4) Spazieren ist der Vater schon fix und fertig und braucht dann wieder ruhe, kann das an seinen Autismus liegen?
Wenn das Kind auch sehr lebhaft ist ?
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
Ist der Vater oder das Kind autistisch oder beide?
Nur der Vater
7 Antworten
Ich find es kommt auf ganz viele Aspekte an. Ich bin selbst Autist, aber ich habe kein Kind. Ich finde spazieren gehen manchmal auch anstrengend. Es kommt immer drauf an, wo wir sind. Also im Straßenverkehr finde ich es sehr anstrengend. Ich bin muss mich da manchmal sehr konzentrieren, dass ich nicht überfahren werde und bin schnell von all den Reizen überfordert.
Im Wald kommt es manchmal vor, dass ich von vielen Vögeln überfordert bin. Das ist aber eher selten so.
Wenn ich mir vorstelle nicht nur auf mich acht zu geben, sondern auch noch auf ein Kind, das mit vier Jahren vermutlich viel redet und sehr unruhig ist, fände ich es auch sehr anstrengend.
Ja, dass kann daran liegen, muss es aber nicht.
Jeder Autist ist ja ebenso unterschiedlich, manche empfinden Spaziergänge alleine schon als sehr reizüberflutent und dann mit Kind noch stärker, andere hingegen finden es entspannend. Jeder ist anders.
Ja, das kann am Autismus des Vaters liegen. Da spielen verschiedene Faktoren zusammen: Die Umgebung, wo man spazieren ist, wie lebhaft das Kind ist, was es im Alltag genau bedeutet dass der Vater Autist ist (das äußert sich ja bei jedem anders).
Ja. Kann es und wird es wohl auch - Wenn die Diagnose besteht.
Wir Autisten nehmen Reize viel intensiver wahr und können diese nicht filtern.
Klar können auch neurotypische/nicht-autistische Eltern bei einem lebhaften Kind schnell geschaffen sein, aber es dauert immer noch länger als bei uns Autisten, bis es dazu kommt, ist oft weniger intensiv und noch dazu ist es bei uns ja so, dass wir auch erschöpft wären, wenn wir ganz alleine eine Stunde spazieren gehen würden, wegen den vielen Reizen. (Wind, Kälte/Wärme, Kleidung, Sonne, Regen, Autos, Rascheln der Blätter, andere Spaziergänger, uvm.)
Das summiert sich.
Dann noch ein sehr lebhaftes Kind dazu.
Kann daran liegen. Vermutlich steigert es das Problem.
Aber ich kann dir sagen, dass ich als neurotypischer Mensch spazieren STEHEN mit einem Kleinkind auch sehr anstrengend finde. Immer verscheidene Tempi, weil es mal rennt, mal steht, mal schleicht, mal hüpft und meistens machtm an ja doch alles genauso mit, man kann es ja nicht komplett vorrenenlassen oder hinterhertrotten. Und dann muss man noch auf alles achten: dass es nicht auf die Straße rennt, nicht in Hundescheiße tritt, ins Wasser fällt, jemand anderen umrennt etc.