Nach dem Abi direkt ins Bürgergeld?
Eine Freundin (eher eine Schul Kamaradin, mit der ich öfters zusammen gearbeitet habe) lebt jetzt nach dem Abi erstmal von Bürgergeld und nimmt sich ein Jahr frei.
Ich bin mit ihr noch nciht auf einer Ebene sie zu Krietisieren, sie ist auch recht empfindlich. Ich traue mich nicht sie zu verurteilen.
Was haltet ihr davon? Wie sollte ich damit umgehen?
Sie möchte kein Praktikum machen, weil sie meint, dass man da nur ausgebeutet wird. Das selbe bei Aushilfe Jobs und besonderst bei FSJ. (Sie hat ihr Abi nicht bestanden weshalb sie nicht Studieren kann, aber sie hatte schon lange geplant nach dem Abi erstmal nichts zu machen)
Ihre Mutter lebte auch schon von Bürgergeld/Hartz4, will aber wohl wenn ihre Kinder mit der Schule fertig sind ins Heimatland zurück.
Das kommt mir bei ihr alles wie das Klischee vor, was man Arbeitslosen immer unterstellt und ich habe bisher nicht geglaubt, dass es war ist. Ich brauche Hilfe das einzuordnen.
7 Antworten
Da kann man geteilter Meinung sein, aber rechtlich steht ihr dieses Geld zu und sie wird während diesem "Auszeitjahr" sehen müssen, wo sie bleibt - von der Hand in den Mund sowie von Liebe und Luft kann sie nicht (über-)leben, da muss sie für den Unterhalt sorgen, wenn es z.B. über die Mutter nicht geht und es da schon offenbar hapert.
Viele bleiben nach dem Abi ein Jahr zuhause und orientieren sich in der Berufswelt oder spannen aus - das scheint fast in Mode zu sein, bei uns (Jahrgang 1990/91) hätte es das nicht gegeben bzw. kannte ich das nur in zwei Fällen, wo die Leute wirklich ernsthaft krank waren und mit ärztlicher Bescheinigung zuhause - und wenn jemand dafür Bürgergeld bezieht ... rechtlich gesehen kann er das schon durchaus machen, egal ob ein anderer das gut findet oder nicht.
Ich finde es auch nicht grad toll, aber als Außenstehender hat einen das wenig zu beschäftigen und man sollte lieber an die schönen Dinge des (eigenen) Lebens denken als an so was. Solange die Person nach einem Jahr des "Rumsitzens daheim" dann doch weiß, dass das kein Ausweg ist und selbst für ihren Unterhalt aufkommt, sehe ich da jetzt keinen Grund zur Sorge. Letztlich muss man es sogar so sehen: Die Gesellschaft hat solche Menschen, so blöd es klingt, auszuhalten, solange es Mittel für sie gibt, die zur Verfügung gestellt werden.
Sie möchte kein Praktikum machen, weil sie meint, dass man da nur ausgebeutet wird. Das selbe bei Aushilfe Jobs und besonders bei FSJ.
Diese Haltung indes ist alles andere als erwachsen und eigentlich zu verurteilen - es mag natürlich schwarze Schafe geben und doofe Praktikumsstellen, ich hätte mich z.B. auch geweigert, für lau zu schaffen oder ein EQ-Praktikum von der Agentur für Arbeit zu machen wo man nach einem Jahr vor die Tür gesetzt wird, aber da kann man ja eine Lehrstelle suchen - und dürfte sie finden, weil es seit Langem deutlich mehr Stellen wie Bewerber gibt auch in "gefragten" Bereichen und Firmen.
Eh, aber das sollen bitte die Verantwortlichen machen. Gibt auch Leute, die brauchen wegen Problemen eine Auszeit, die halt von den Regeln nicht erfasst sind, was auch immer.
Wenns was dauerhaftes ist, ja, sicher. Aber wegen einem Jahr, soll sie sich halt die Auszeit nehmen. Liegt echt nicht an mir, da drüber zu urteilen. Wir machen alle Fehler, und wir alle nutzen Dinge aus. Da find ichs einfach eklig, wegen sowas gleich mit dem Zeigefinger zu zeigen, nur weils hier offensichtlicher ist.
Halte ich nyx von, noch weniger als 'nur' ein Jahr (bewusst/absichtlich) zu Jobben, also weder Ausbildung, noch Praktikum, noch Work&Travel, oä.
Beim Titel dachte ich schon "Moment? Was ist mit den Eltern? Geht ja nur, wenn die auch schon 'harzen'!"
Eine richtige Lösung dagegen gibt es wohl nicht, aka. ein paar Leute werden immer das System auf diese Weise ausnutzen (nicht alle und auch nicht die Mehrheit!).
Mal ehrlich: Solche Leute kommen selten später mal auf einen grünen Zweig und über kurz oder lang wird man zu so jemandem den Kontakt verlieren, wenn man ein anderes Umfeld hat! Ausbildung, Studium, Job, Leute die vollzeit schaffen und sich vom 'verdienten' etwas leisten können!
Bürgergeldempfänger unter 25, werden dauernd in irgendwelche Maßnahmen gesteckt, also freinehmen wie sie sich das vorstellt, wird nicht gehen.
Ansonsten ist das doch ihr Problem, wüsste auch nicht, was dich das großartig angeht oder warum du das irgendwie bewerten müsstest.
Ich finde das persönlich auch nicht gut, aber ich würde auch nicht mit dem erhobenen Zeigeginger winken, wenn ich mit der Person nicht mal gut befreundet bin.
Ihre Mutter lebte auch schon von Bürgergeld/Hartz4,
Und jetzt will die Tochter genau da weitermachen. Genau solche Leute brauchen wir. Kein Wunder dass die AfD mehr und mehr Wähler gewinnt.
das sollte verboten werden !
diese sozialschmarotzer - anzeigen wegen betrug an der gesellschaft . die dann auch noch ihr studium finanzieren soll wenn sie das geschafft hätte ?
Keine Ahnung wieso ich hier "Experte" bin, aber bei der Antwort schließ ich mich einfach an. Ich finds sehr schön, mal was anderes als immer dieses ewige Gemecker zu hören, dass solchen Leuten gleich alles weggenommen werden soll, oder was auch immer. Vor allem der Absatz, mit speziellem Fokus auf den letzten Satz:
Es wird immer Leute geben die das System ausnutzen. Das ist verkraftbar! Und mir ist lieber, wir füttern einzelne durch die es nicht verdient haben, als das System zu streng zu machen, und Leute durchs Netz fallen zu lassen, die Hilfe brauchen. Und da wirst du halt immer Leute haben, die das ausnutzen. Das System hält das aus.