Muss man seinen Eltern 200€ jeden Monat abgeben (bin 16)?
Hi,
ich muss meinen Eltern jeden Monat 200€ abgeben. Ich will das aber nicht, weil das mein verdientes Geld ist und 200€ für mich als Azubi einfach sehr viel Geld ist. Das wären im Jahr 2400€ und mit dem Geld könnte ich mir das kaufen, was ich mir seit einigen Jahren wünsche.
Muss ich meinen Eltern 200€ abgeben und was könnten meine Eltern für Konsequenzen machen?
Vielen Dank im vorraus
7 Antworten
In Deutschland gibt es keine gesetzliche Grundlage auf "Kostgeld", im Vergleich z.B. mit der Schweiz.
Trotzdem wird empfohlen, ein Kostgeld mit den Kindern zu vereinbaren, unter anderem auch deswegen, damit diese Lernen, dass das Leben etwas kostet und ihren Verdienst nicht einfach sinnlos verprassen.
200€ dürfte hier als angemessen zu sehen sein. In der Schweiz wird zwischen 15-30% der Vergütung empfohlen.
Was wären die möglichen Konsequenzen:
- Jegliche Gefälligkeit verlieren "Kannst du mich da und da hin fahren" etc.
- Alle Ausgaben, die für dich getätigt werden, die nicht in die grundlegende Versorgung reinfallen könnten gestrichen werden - also etwaige Nahrung, die über das "satt bringen" hinaus geht, Internet
- "Bonusausgaben" werden gestrichen - Klamotten etc.
Fakt ist, es gibt keine gesetzliche Grundlage, dass du Kostgeld zahlen musst.
Fakt ist auch, dass alles teurer wird und dass ein Kind im Schnitt bis zum 18 Lebensjahr knapp 150.000€ kostet. (siehe z.B. hier https://www.commerzbank.de/blog/familie/luxus-kind/)
Das heißt statistisch betrachte hast du deine Eltern bis jetzt 125.000€ gekostet.
Da sind 200€ im Monat dafür, dass du umsonst bei ihnen wohnen kannst, mitessen darfst etc. meiner Meinung nach nicht zu viel verlangt...
Doch sie können schon einen Beitrag von dir verlangen. Das macht auch Sinn, denn so lernst du, dass man nicht einfach seinen ganzen Lohn verjubeln kann.
Essen, Trinken, eine warme Stube etc. sind nicht einfach gratis verfügbar, wenn man selbst Geld verdient.
Unsere Kinder mussten auch Geld abgeben. Sie murrten auch nicht, wussten damals allerdings nicht, dass wir ihnen ein Sparkonto anlegten, mit eben diesem Geld, das sie zu Hause abgeben mussten.
Sie bekamen dann das Sparbuch als sie auszogen, das gab ein schönes Startkapital, was sie längst für dies oder jenes ausgeben gehabt hätten, hätten wir keinen Haushaltsbeitrag verlangt gehabt.
Hast du dir schon mal überlegt, wie viele tausend Euros deine Eltern für dich ausgegeben haben? Und das ist ihnen ganz sicher auch nicht immer leicht gefallen.
Wenn sie jetzt 200,-- von dir fordern - bist du noch sehr gut bedient. Andernfalls ziehe aus, versorge dich selbst - und wundere dich dann, was für ein Idiot du gewesen bist.
200 Euro sind doch echt in Ordnung. Ich gebe meinen Eltern monatlich 500 Euro für Miete, Nebenkosten und Verpflegung ab und finde das noch ziemlich günstig, weil alleine leben deutlich teurer wäre.
Wohnst Du bei Deinen Eltern? Ißt Du die Sachen, die Deine Eltern kaufen? Dann musst Du natürlich auch Miete und eine Verpflegungspauschale zahlen.
Wenn Du das nicht möchtest, zieh aus und sorge selbst für Dich. Aber von 200 Euro wird es Dir alleine schon schwer fallen den Kühlschrank voll zu kriegen. Mal abgesehen von Miete, Heizung, Strom...