Müssen Muslime unbedingt beschnitten sein?
Hii, hab eine bisschen unangenehme Frage, aber würde das gerne wissen.
An meiner Schule sind ein paar Jungs, die eigentlich immer in den normalen christlichen Religionsunterricht gegangen sind und die sind jetzt sozusagen zum Islam konvertiert. Die lernen Arabisch, gehen in Ethik, beten, essen kein Schweinefleisch mehr und das alles eben.
Ich frage mich jetzt halt, ob die sich eigentlich auch beschneiden lassen müssen oder nicht, wenn sie es noch nicht sind. Eigentlich machen Muslime das ja, aber da die jetzt schon älter sind...
Weiß das jemand?
4 Antworten
Antwort Der Lobpreis gebührt Allâh, und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Über die Rechtmäßigkeit der Beschneidung für Männer besteht kein Meinungsunterschied unter den Gelehrten. Allerdings sind sie sich bei der Beurteilung uneinig, ob diese verpflichtend ist und derjenige, der sie unterlässt, eine Sünde begeht, oder ob sie eine Sunna ist und derjenige, der sie vollzieht, belohnt wird und derjenige, der sie unterlässt, nicht bestraft wird. Falls man die Aussagen der Gelehrten diesbezüglich erfahren möchte, verweisen wir auf die Fatwa Nummer 512.
Wie dem auch sei, du musst sie vollziehen, solange du dadurch keinen Schaden erleidest. Ibn Qudâma sagte: „Wenn ein Mann den Islâm annimmt und befürchtet, an der Beschneidung Schaden zu nehmen, ist er nicht dazu verpflichtet, da die rituelle Ganzwaschung, die rituelle Gebetswaschung und andere Angelegenheiten nicht verpflichtend sind, wenn man befürchtet, daran Schaden zu nehmen. Diese Handlungen sind bei weitem wichtiger (als die Beschneidung). Geht man jedoch davon aus, dass kein Schaden entsteht, so ist die Beschneidung verpflichtend.“
Ist die Beschneidung für Érwachsene verpflichtend (islamweb.net)
Die Beschneidung gilt als Pflicht:
Die islamischen Rechtsschulen (Madhhab) und ihre diesbezügliche Auffassung:
Im sunnitischen Islam:
Die Hanafiten und Malikiten sehen die Entfernung der Vorhaut des Mannes als einen über das Pflichtmaß hinausgehenden Akt der Gottesverehrung an, mit der Begründung, dass es eine Sunna ist.
Die Schāfiʿiten und Hanbaliten sehen in der Beschneidung eine absolute religiöse Pflicht (Fard).
Im schiitischen Islam:
Die Schiiten betrachten die Beschneidung ebenfalls als eine religiöse Pflicht (wāǧib; farḍ).
Des Weiteren wird dieser Brauch bei folgenden religiösen Minderheiten durchgeführt: Aleviten, Jesiden und Drusen.[1][2]
Dementsprechend müssen männliche Konvertiten zum Islam diesem Brauch folgen. Ist man allerdings bereits beschnitten, muss man sich – anders als im orthodoxen Judentum, nicht einer symbolischen zweiten Beschneidung („Tippat Dam“, „Hatafat Dam“) unterziehen. Im Gegensatz zur jüdischen Tradition, wo die Beschneidung ein Bund zwischen Gott und den Menschen ist, wird sie im Islam als ein Teil der Sunna des Propheten Mohammed verstanden, der symbolisch die Zugehörigkeit zum Islam ausdrückt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chitan#Rechtslage_im_Islam
Allerdings sagen Prediger wie Abul Baraa oder Pierre Vogel, dass ein Erwachsener sich nicht zu beschneiden braucht, wenn er starke Angst hiervor hat.
Da wäre ich mir nicht so sicher, er ist nämlich ultrakonservativ.
Ich glaube nicht, dass er sich hat beschneiden lassen als Erwachsener. Das ist für einen konservativen Menschen wie ihn eine Blöße vor einem Beschneider, die er sich sicher niemals geben dürfte!
Man soll auf seinen Schambereich achten, aber es gibt halt die ein oder andere Ausnahme.
Es steht nicht im Islam, ist aber Sunna.
In der Regel wird es auch von einem Konvertiten erwartet. Wenn aber der Konvertit vor der Beschneidung zu große Angst hat, dann kann er ausnahmsweise auch darauf verzichten.
Wurde mir mal von meinem türkischen ex-Schwiegervater in spe so erklärt.
Ja es wird Ihnen auf jedenfall nahegelegt
Dann ist Pierre Vogel sicher auch nicht beschnitten.