Müssen Lehrer nachfragen und zuhören wenn sie merken einem Schüler/einer Schülerin nicht gut geht?

9 Antworten

Sie sollten, aber sie müssen nicht.

Im Schulalltag bleibt für solche Gespräche leider nicht viel Zeit. Unser Beruf und das, was wir nebenher erledigen müssen, hat in den letzten 10 Jahren leider so sehr zugenommen, dass für solche zwischenmenschliche (wichtige) Arbeit oft die Zeit fehlt.

Hutzel11  07.05.2022, 00:20

Die Zeit darf und hat dafür aber nicht zu fehlen! Sorry, aber es liegt - bei aller tatsächlichen oder gefühlten Belastung im Schulalltag - in der Verantwortung jedes einzelnen Pädagogen, seinen Job ganzheitlich zu begreifen und umzusetzen.

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chog77  07.05.2022, 07:23
@Hutzel11

Die Zeit für die eigene Familie und Gesundheit darf aber genauso wenig fehlen, auch dafür hat man bei aller Liebe zum Beruf auch Verantwortung. Vielleicht sollte die Bildungspolitik mal ein bisschen Umdenken - und uns nicht noch mehr Verwaltungskram aufdrücken, 1 Schulsozialarbeiter für 800 Schüler ist ebenfalls ein Witz.
Zur Info: in den letzten 2 1/2 Jahren Corona war ne 50/60 Stundenwoche inklusive Samstag und Sonntagarbeit regelmäßig normal. Arbeitest du auch jedes Wochende?

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chog77  07.05.2022, 07:26
@chog77

Psychologische Follow Up Gespräche sind eben nicht mal in 20 min Große Pause erledigt. Übrigens Arbeitsrechtliche Pausenzeiten sollten auch für Lehrer gelten, ich schaffe es oft in der Pause nicht mal zur Toilette, von Essen und Trinken am Vormittag will ich gar nicht mal reden.

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Hutzel11  07.05.2022, 12:32
@chog77

Es geht MIR in erster Linie um die konkrete Beantwortung der vorliegenden Frage: "... wenn Lehrer MERKEN (!), dass es einem Schüler nicht gut geht... ?" Wenn meine Frau und ich (beide Pädagogen) solches MERKEN, reagieren wir immer! Ob unsere Reaktionen jeweils ausreichend und hilfreich sind, sei dahingestellt. Der von Ihnen dargestellte Kontext des Schulalltags ist ohne Frage leider ziemlich realistisch...

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Natürlich nicht.

Wenn es dem Kind nicht offensichtlich miserabel geht, wird es wohl nicht notwendig sein.

Ein guter Lehrer sollte aber nachfragen, wenn es einem Kind nicht gut geht.

Außerdem kommt es auf das Alter drauf an, ein 14-jähriger sollte Fähig sein zu sagen, wenn es ihm nicht gut geht. Bei einem 7-jährigem ist die Verantwortung des Lehrers natürlich größer.

Nein. Stell dir bitte vor du bist Lehrer. Du musst unterrichten, Sachen benoten, Unterricht planen, andere Dinge organisieren, Gespräche mit Eltern führen, die sich beschweren, lehrer-meetings, usw. Dein Tag ist aber auch begrenzt. Kannst du dir etwa vorstellen, jetzt noch ein Einzelgespräch mit jedem Schüler zu führen, der augenscheinlich Probleme haben könnte? Das würde überhaupt nicht funktionieren.

Außerdem würde man damit die Unreife der anderen unterstützen. Willst du, wenn du erwachsen bist, auch darauf warten, bis dich irgendjemand aus Mitleid anspricht, nur weil du dich nicht traust? Selbständigkeit bedeutet, auch mal selbstständig Probleme anzusprechen. Wenn man das nicht in der Schule lernt, ist man später aufgeschmissen. Siehe es als Training.

Hutzel11  07.05.2022, 00:12

Wenn ein Lehrer "merkt", dass es einem Schüler schlecht geht (wie die Frage es konkret formuliert) MUSS er darauf reagieren. Das ist u.a. tatsächlich der Job bzw. die Pflicht eines jeden Pädagogen den zumeist minderjährigen Schutzbefohlenen gegenüber!

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Nö, zum Vertrauensleuten schicken und weiter reicht aus