Mit 28 Jahren noch studieren gehen?
Hallo 🙋🏽♀️
ich bin 28 und möchte studieren gehen, weil ich mit meiner jetzigen Berufsausbildung als Bürokauffrau einfach unglücklich bin und ich schon so viele Jobwechsel hatte, weil ich immer nach einem erfüllenderen Job gesucht habe. Ich wusste die ganzen Jahre nicht, was ich will und hab durch die Jahre und den Weg mich ein Stück weit, durch viel Selbstreflexion meine Interessen gefunden. Was Meine Schwäche ist es am Ball zu bleiben und die Sachen durchzuziehen, mit den Jahren hab ich einfach gemerkt dass ich umdenken muss und wenn ich was will muss ich es machen und Geduld und Ausdauer mitbringen. Und jetzt hab ich eben den Entschluss getroffen, dass ich mich beruflich verändern will, weil es so nicht mehr weiter geht und ich sehr unglücklich damit bin. Aber es ist schwierig motiviert zu bleiben, weil meine Familie sich Sorgen macht und meinen ich hätte mein Leben nicht im Griff und ich wär ja schon „28“ und wechsle dauernd Jobs, und jetzt komme ich mit dem Studieren daher, was ist mit Kindern und Familie?! Wann will ich die mal haben? usw.. Meine beiden Geschwister sind schon verheiratet und haben Kinder und ich bin so einer Art das schwarze Schaf in der Familie… aber ich hab eben ein wenig andere Prioritäten und denke das man im Leben nichts erzwingen kann und das Leben sowieso seinen Lauf hat und nicht jeder muss schon vor 30 Kinder, Haus und Familie haben. Ich bin mir als Frau bewusst natürlich, dass meine biologische Zeit läuft, aber, eben noch nicht einmal den richtigen Partner dafür kennengelernt. Irgendwie verunsichern mich die Meinungen meines Umkreises und ich frage mich warum es in meinem Leben anders läuft, als bei den anderen.
und ja, mit 28 bin ich nicht mehr die Allerjüngste…
Was sind eure Erfahrungen? Gibts wen der auch mit 28 Jahren zum studieren angefangen hat? Und wann ist man eigentlich „zu alt“ dafür
5 Antworten
Natürlich kannst Du auch in dem Alter an einer Hochschule studieren. Ich habe auch meine gut 40-jährige Sekretärin überzeugen können, Sozialpädagogik zu studieren. Und sie hat das Studium geschafft! Allerdings gilt es auch die finanzielle Seite eines mehrjährigen Studiums zu betrachten. Wenn Du keine finanzielle Unterstützung hast, wäre es wohl am besten, dass Du deinen jetzigen Job behältst und ein Fernstudium machst, z.B an der Fernuniversität Hagen (ich nehme an, Du hast die erforderliche Hochschulzugangsberechtigung).
Es gibt viele private Fernhochschulen. Von den staatlichen Fernhochschulen ist die Fernuniversität Hagen die älteste und aus meiner Sicht auch die beste (habe dort in frühen Berufsjahren mal in einem Studienzentrum gearbeitet).
In meiner Ausbildung damals war ich mit 20 der jüngste und der älteste war 40. Mach worauf du Bock hast
Schön dass es auch jungen Frauen so ergeht 😄
Du kommst aus einem Bildungsfernen Haushalt. Versuche nicht studieren gehen zu sagen.
genau, man sagt, man Studiert oder sollch ich mit 28 noch Studieren. Studieren gehen, sagen nur Leute, die da irgendwie aus der Entfernung drauf schauen.
Aus der Entfernung drauf schauen?! Du sagst viel, aber auch nichts. Ich gehe trotzdem studieren.
Du wirst dich wundern, die meisten Leute sitzen dabei, manche stehen aus, ich kenne keine der ging.
da studierte man halt nicht, aufm Lokus auch nicht. Also man schiss auch nicht zum Studieren.
Vielleicht schon, nur du weißt es eben einfach nicht.
Warum uff? Mit dem Studium kann man von NGo‘s bis hin zur Politik alles machen.
Was hast du studiert?
Ich bin Jurist. Geisteswissenschaften ist nicht easy wegen Jobs.
Hab ich mir auch angeschaut, aber das wär mir zu öde.
Ja ist mir klar, aber mich interessiert das nunmal. Vielleicht tu ich mir deshalb so schwer mit den Jobs, weil meine Interessen ganz wo anders liegen
Rat ich jedem von Jura ab. Es ist so, an der Uni geht es immer um Texte und Zahlen. Das realisieren viele spät. Das ist aus sich heraus Geschmackssache. Wenn man was mit Menschen machen will, dann wäre eher die PH was Interessantes.
Deiner Meinung nach ist also das Studium in der Sozialwirtschaft sinnlos?
nö, ist bestimmt interessant und man kann sich da bestimmt weiterbilden. Ob das beruflich wo hin führt ist eine eine Sache der persönlichen Einstellung.
Abitur hast du?
Ein Studium - egal wie alt - lohnt sich, wenn diese 3 Bedingungen erfüllt sind:
- wenn es ein zukunftssicheres Studienfach ist, für das genug Bedarf am Arbeitsmarkt besteht
- du das Studium erfolgreich schaffst
- du anschließend einen guten Job findest.
"Sozialwirtschaft" ist das so was wie Sozialwissenschaften?
Dann ist das eher ein brotloses Laberfach, für das kaum Bedarf am Arbeitsmarkt besteht. Lohnt sich also nicht wirklich.
Zukunftssichere Studienfächer sind z.B. Informatik, Ingenieur-Studiengänge, Mathe, und andere MINT-Fächer.
Hmm… aber wenn alle so denken würden, dann hätten wir ja kaum mehr soziale Fachkräfte und dieser Aspekt ist trotzdem der wichtigste im Leben.
Was wäre denn für dich ein zukunftssicheres Studium?
Was nutzen "soziale Fachkräfte", die keinen Job finden?
Ich kenne mehrere arbeitslose Sozialwissenschaftler.
Zukunftssichere Studienfächer (nicht "für mich", sondern für den Arbeitsmarkt) sind z.B. Informatik, Ingenieur-Studiengänge, Jura, BWL, Medizin, Pharmazie, Lehramt,...
Das sind natürlich alles sehr schwierige ünd anspruchsvolle Studiengänge.
Toll! Das ist schön zu lesen.
Ja, ich würde eine Studienbeihilfe bekommen und könnte nebenbei noch TZ arbeiten mir was dazu verdienen. Wie ist das eigentlich mit den Fernunis? Wie anerkannt sind die?