Mietpreisbremse?
Wann wird endlich die Mietpreisbremse zurückgesetzt? Was glaubt ihr, wann merkt die Regierung es?
Erklär mal deinen Ansatz
Steht da doch. Mietbreisbremse aufheben
Was soll die Regierung merken?
Dass die Mietpreisbremse der flasche Weg ist
Bin ja auch der Meinung, dass die MPB Mist ist, aber warum glaubst Du das?
Begründung ist zu lang, um sie hier zu schreiben
5 Antworten
Ich sehe das mit der Mietpreisbremse nicht so eng.
- Sie gilt nur in bestimmten Städten und Regionen und ist auch nur dann anwendbar, wenn es auch einen rechtsgültig erstellten, qualifizierten Mietspiegel gibt.
- Weiterhin sind 15 % Mieterhöhung innerhalb von 3 Jahren möglich. Viele Vermieter, die bisher nicht an der Obergrenze des Möglichen waren, haben immer noch Spielraum, der ihnen hilft, innerhalb eines relativ überschaubaren Zeitraums die Mieten an das Marktniveau heran zu führen.
- Bei Neuvermietungen sagt die Obergrenze von 10 % über Markniveau ziemlich eindeutig, wie hoch die Miete sein darf und wiederum wirkt diese wirklich nur dort, wo es auch einen qualifizierten Mietspiegel gibt. Der Mietspiegel wiederum hilft Privatvermietern, die nicht so bewandert sind, den richtigen Preis für ihr Objekt heraus zu finden.
- Eigentümer können weiterhin nach Modernisierungen die Mieten entsprechend erhöhen, was dazu führen könnte, dass notwendige Modernisierungen auch wirklich in Angriff genommen werden und nicht einfach nur bei immer gleich schlechtem Standard eines Hauses immer noch mehr Miete zu bekommen.
- Für Neubau gilt die Mietpreisbremse nicht.
- Ist die Mietpreisbremse vorerst sowieso nur bis 2025 limitiert.
Es ist sicher nicht verkehrt, wenn die betroffenen Unternehmen und Verbände bis dahin genau untersuchen, wie sich die Mietpreisbremse auswirkt. Ob es z. B. auch so läuft, wie man es (lt. Wikipedia) über die Jahre in Portugal erlebt hat:
António de Oliveira Salazar verfügte 1947 einen Mietpreis-Stopp für die Großstädte Lissabon und Porto, der über 40 Jahre lang in Kraft blieb und dafür sorgte, dass für manche Altbau-Wohnungen Ende der 1980er Jahre weniger als umgerechnet fünf Euro im Monat bezahlt werden mussten. Nach dem Ende des Mietpreis-Stopps blieben die Mieterhöhungen bis 2006 auf den Inflationsausgleich begrenzt, sodass die Mieten weiterhin sehr niedrig lagen. Viele Hauseigentümer ließen ihre Altstadtwohnungen daher verfallen, weil das Geld für Renovierungen fehlte. Sanitäre Grundausstattungen mit Dusche und WC fehlten in vielen Gebäuden. Im Stadtzentrum Lissabons stürzten Ende der 1990er Jahre jährlich etwa 20 Häuser wegen des schlechten Zustandes ein. [60]
Um z. B. solche Auswirkungen, die nicht gleich zum Einsturz von Häusern, aber zu deren Vernachlässigung und Unbewohnbarkeit führen, wirklich feststellen zu können, ist es sicher nicht verkehrt, wenn man den Zeitraum bis 2025 noch weiter beobachten kann. Man kann dann sicher auch Vergleiche anstellen zwischen der Situation in Städten, in denen die Mietpreisbremse nicht gilt und dort, wo sie gilt.
Es kommt auch darauf an, wie einschneidend die Mietpreisbremse ist. Die derzeitige Mietpreisbremse gibt in vielen Fällen immer noch Spielraum nach oben.
Neubau ist nicht betroffen.
Großinvestoren, die womöglich auch international vermarkten, lassen ihre Finger eher weg. Es sind dann eher lokal tätige Unternehmen, die am jeweiligen Wohnungsmarkt agieren und dann eher auch die Situation in einer Region im Blick haben.
Meiner Meinung nach ist die Zeit bis 2025 ein guter Zeitraum, um die wahren Auswirkungen festzustellen und dann neu zu entscheiden.
Das kann gut sein, aber die Politik wollte lieber die Praxis kennen lernen. Leider hat sich auch gezeigt (Beispiel Klimaschutz), dass es Lobbiisten immer wieder gelingt, Vorhaben hundert Mal in alle Richtungen zu diskutieren, und am Ende kommt nichts rüber. Da kann es manchmal schon sinnvoll sein, einfach mal was zu beschließen, die Auswirkungen zu beobachten und dann ggf. nach zu regeln oder wieder abzuschaffen. Beim Thema "explodierende Mieten" sah man sich wohl mit Blick auf die Wähler in der Pflicht, irgendwie mal zu handeln, auch wenn es nicht wirklich gut ist. Aber so ist es jetzt nun mal.
Es sind schon viele Fehler passiert, die dann irgendwer ausbaden musste.
Ich sehe aber, dass das Thema "Abschaffung der Mietpreisbremse" derzeit nicht auf der Tagesordnung steht, denn in diesem Jahr wird gewählt und weder die Union, noch die SPD werden dieses für beide glühend heiße Eisen anfassen. Außerdem ist jetzt Corona und nicht Mietpreise.
Nach der Wahl wird es wieder ewig dauern, bis es eine neue Regierung gibt. Also irgendwann Anfang 2022. Wenn nicht wirklich Rot-Rot-Grün uns regieren wird, kommt es eher zu einer Koalition aus Union und Grünen und auch in einer solchen Regierung wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, das was dann in nicht einmal 4 Jahren sowieso ausläuft, jetzt abzuschaffen. Eher schon, irgendetwas anderes folgen zu lassen, was auch nicht angenehme sein wird.
Ich rechtfertige doch gar nicht, sondern sehe nur den Tatsachen ins Auge.
Bis gestern war es noch das Thema Söder oder Laschet - Baerbock eher am Rande. Söder ist abgehakt und jetzt ist wieder Corona. Kein Klimawandel, keine Mietpreisbremse und sonst passiert offenbar auch nichts auf der Welt.
Ich denke, daß es wesentlich wahrscheinlicher ist, daß in nicht allzu ferner Zeit drastische Einschnitte in die Mietpreisgestaltung erfolgen werden, weil es sich der Staat einfach nicht leisten kann, immer mehr Menschen einen immer höheren Teil der Miete zu finanzieren und/oder sich um immer mehr Obdachlose zu kümmern.
Da könnte man doch einfachere Maßnahmen treffen und keine Ausweidung der Mietpreisbremse
Klar, könnten andere Maßnahmen auch helfen, manche sogar weitaus effektiver. Sehr effektiv könnte sein, in bestimmten Fällen die Immobilien einzuziehen, weil sie Tatwerkzeug für Betrug und gewerbsmäßigen Mietwucher sind.
Doch ein weiteres und sehr entscheidendes Problem ist, daß Menschen mit hohem Einkommen ihr Vermögen gerne in Objekte investieren, die möglichst hohe Rendite bringen, und da ist die Branche der Mietpreistreiberei dann eben das Objekt der Wahl.
Innerhalb der Politik und auch bei Richtern u. a. wird es sicher kein großes Interesse daran geben, daß die Betreffenden ihr Vermögen durch ihre eigenen Entscheidungen drastisch mindern.
Doch letztlich ist auch dem Kommerz ganz allgemein klar, daß Gelder, die für Mieten ausgegeben werden, nicht mehr für andere Waren aller Art ausgegeben werden können, und der Politik ist klar, daß ein "weg vom Fenster" aufgrund zu vieler verärgerter Wähler dazu führen könnte, daß sich etwas ganz anderes entwickelt, was dann ganz und gar nicht mehr in den Kram paßt.
Was zeigen denn hohe Preise? - Hohe Nachfrage, geringes Angebot!
Was will man erreichen? - Geringere Preise
Was macht die Regierung? - Die Augen verschließen vor einfaches Angebot und Nachfrageverhalten, stattdessen den Preis gekünselt senken. Aber es ändert am Angebot nichts (könnte sogar geringer werden) und die Nachfrage wird höher! Also macht es das Problem einfach nur schlimmer, nur mit einem geringeren Preis. Aber, wenn die Immobilienbesitzer nicht ihr passives Einkommen erreichen, womit sie geplant haben, sparen sie woanders, um es zu erreichen. Das bedeutet geringere Qualität! Und das ist schlecht für jeden
Viele hohe Preise zeigen lediglich, daß da ein sehr starker Drang nach entsprechenden Einnahmen besteht (manchmal nachvollziehbar, sehr oft auch nicht). Längst nicht alle hohen Preisen zeigen auf zu geringe Angebote hin, sondern einfach nur darauf, daß nicht mehr genügend Geld übrig ist, um auf die bestehenden Angebote zuzugreifen.
In der Immobilienbranche ist die Spekulationsmanie das Krebsgeschwür.
Die Mietpreisbremse ist nicht falsch, allenfalls zu lasch.
Natürlich ist sie falsch:
Was zeigen denn hohe Preise? - Hohe Nachfrage, geringes Angebot!
Was will man erreichen? - Geringere Preise
Was macht die Regierung? - Die Augen verschließen vor einfaches Angebot und Nachfrageverhalten, stattdessen den Preis gekünselt senken. Aber es ändert am Angebot nichts (könnte sogar geringer werden) und die Nachfrage wird höher! Also macht es das Problem einfach nur schlimmer, nur mit einem geringeren Preis. Aber, wenn die Immobilienbesitzer nicht ihr passives Einkommen erreichen, womit sie geplant haben, sparen sie woanders, um es zu erreichen. Das bedeutet geringere Qualität! Und das ist schlecht für jeden
Grundlage der Volkswirtschaft
Eben und weil die Grundkagen der ungebremsten Marktwirtschaft zu eklatanten Mißsnden geführt gaben, greift der Staat ein. Sinnvollerweise.
Der Markt regelt eben nicht alles.
Ich hab dir doch grade eben beschrieben, dass das Problem dadurch nicht besser wird, sondern es nur verstärkt
Nein. Denn das Problem wurde ja schon durch das Heraushalten größer.
Die Mietpreisbremse führt keinesfalls zu einer Reduzierung des Angebots.
Davon kann man ausgehen, denn für Unternehmen ist es nicht mehr lokrativ Wohnungsbau in solchen Städten zu veranlassen oder die Sanierung von alten Wohnungen, die dann folglich abgerissen werden müssen. Darüber hinaus gehst du nur auf das Angebot ein, auf die Nachfrage nicht, sowie auch nicht darauf, dass sich die Lebensbedingungen deutlich verschlechtern. Um geringere Preise zu schaffen, muss man das Problem lösen, nicht die Augen davor verschließen und es schlimmer machen
Der Wohnungbau lässt aber, entgegen deiner Behauptung, nicht nach. Es lohnt sich nämlich weiterhin, Wohnungen zu erstellen auch unterhalb der Mietpreisbremse. Abgesehen davon gilt die nicht für Neubauten.
Du spezialisierst dich auf eine Behauptung, wo ich mir selbst nicht sicher war und diese deswegen auch in Klammern war, anstatt auf die wirklichen Argumente einzugehen
Sorry, das gehört doch zusammen. Was ist denn das wirkliche Argument?
- Löst nicht das eigentliche Problem
- Nachfrage steigt
- Wohnungen werden nicht saniert und vernachlässigt
- kein Argument, da allgemeinplatz
- Die Nachfrage steigt und das bedeutet NICHT, das keine Wohnungen gebaut werden. Im Gegenteil. Steigende Nachfrage kann auch zu sinkenden Preisen führen.
- Das Gegenteil ist der Fall. Die wohnungen werden nämlich bei steigenden Preisen zu Spekulationsobjekten, die nicht gepflegt werden. Das kann überall beobachtet werden. Der Mietpreisdeckel verhinder nämlich genau das. Normale Vermieter kommen auch mit den Mieteinnahmen von vor 2 Jahren aus und pflegen ihre Wohnungen.
- Natürlich ist das ein Argument
- Höhere Nachfrage folgt zu höheren Preisen, das ist einfache Volkswirtschaft, vor allem dann, wenn ohne Mietpreisbremse (also geringere Nachfrage) schon ein Nachfrageüberschuss besteht, der durch die Mietpreisbremse nochmal erhöht wird.
- Eben nicht, der Mietpreisbremse verursacht genau das. Dazu braucht man nur ein bisschen logisch denken und sich die Geschichte anschauen, DDR oder auch Portugal usw
Es reicht, wenn du dir die jetzige Entwicklung anschaust. Vergleiche mit London und den Auswüchsen der Leerstände um die Preise in die Höhe zu treiben.
Die Logik von Angebot und Nachfrage wird besonders dann obsolet, wenn zu viel Geld unterwegs ist.
Der noch richtiger Weg ist der Mietendeckel, der ja auch schon gut gewirkt hat.
Es reicht nicht, denn die Auswirkungen sind nicht sofort sichtbar, sondern erst nach Jahren. Und dann sieht die Regierung nicht, worauf das Problem zurückzuführen ist und es kommen weitere Reglungen.
Doch, denn es wird ja Wohnungsbau massiv gefördert. Z.B. auch sozialer Wohnungsbau, der eine feste Mietobergrenze hat und dennoch gerne gebaut wird.
Und bestehende Wohnungen werden massiv vernachlässigt
Aber nicht wegen geringer Mieten sondern aus spekulativen Gründen.
Nein, wegen geringen Mieten, genau das hat man doch in der DDR und in Portugal gesehen
Es besteht ein Unterschied zwischen 50 Pfennig und 15 Euro. Ich bin selber Vermieterin und habe es überhaupt nicht nötig, an die Grenzen der Mietbremse zu gehen bei trotzdem tadelloser Bausubstanz.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Volksökonomen sind derselben Meinung wie ich. Und ich denke Profis wissen es besser als Laien
Nö, es mag Volkökonomen geben, die dem Marktliberalismus anhängen. Es gibt aber ebenso professionelle Gegenargumentierer. Und die haben die reale Entwicklung der letzten Zeit auf ihrer Seite.
Wie gesagt, eine Wohnung geht nicht innerhalb 2 Jahren ohne Sanierungen ein! Es sind enorme Langzeitfolgen, das Problem kann man auf einfacheren Wege lösen! Die Ökonomen haben die Beispiele der Geschichte auf ihrer Seite
Man merkt wir werden nicht zu einem Schluss kommen, danke für den Meinungsaustausch
Warum sollte das passieren?
Warum falsch? Ihr wollt dass mein Leben noch schwerer wird?
Eine Mietpreisbremse löst nicht das eigentliche Problem, es macht sogar mehr
Und was möchtest du dafür? Mehr sozialen Wohnungsbau? Welcher sich aber für keinen nötigen Anbieter rechnen wird, da es ja schon jetzt gemacht werden würde, wenn dem so wäre? Dann wäre wieder der Staat in der Pflicht zu bauen und für Negativeinnahmen zu vermieten und schmeisst also Geld raus, dass der zeternde Steuerzahler nicht bezahlen will. Im Endeffekt rum wie num.
Man könnte den Wohnungsbau attraktiver machen für die Unternehmen! Und wieso ist dir jetzt klar, dass das Angebot nicht steigen würde ohne Mietpreisbremse?
Es ist klar, dass die Mietpreisbremse der falsche Weg ist
Man hat die Folgen einer Mietpreisbremse oft genug gesehen, wie beschrieben in Portugal oder auch in der DDR. Was will man überhaupt mit der Mietpreisbremse erreichen? - Genau, das sich möglichst viele eine Wohnung leisten können.
Aber was zeigen hohe Preise? - Hohe Nachfrage und geringes Angebot
Durch die Mietpreisbremse wird der Preis gekünstelt gesenkt, anstatt das eigentliche Problem zu lösen. Es macht das Problem nur intensiver, denn die Nachfrage erhöht sich, aber das Angebot sich nicht. Darüber treten weitere negative Folgen auf, wie du auch schon beschrieben hast, lassen sich die Immobilienbesitzer diese Enteignung nicht gefallen und vernachlässigen die Sanierungen, um den erwarteten Gewinn auf anderen Weg zu erwirtschaften.