Meine Frau, und Tochter wollen sich einen Jungen "Kampfhund" zulegen, aber ich bin dagegen, was tun?

0Naya0  13.06.2023, 14:12

Was für eine Rasse? "Kampfhund" ist eine dumme verallgemeinerung

13 Antworten

In einer Ehe bespricht man normalerweise Entscheidungen die das Leben verändern. Das sollte bei dem Kauf eines Hundes genauso sein wie bei allen anderen Entscheidungen. Ein Hund wird euch die nächsten 10 - 15 Jahre begleiten und daher ist es wichtig gemeinsam eine Lösung zu finden welche Rasse man kaufen möchte. Setzt euch zusammen und besprecht euren Hundewunsch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Kampfhunde sind menschenerschaffen.

Es gibt aber auch sogenannte Familienhunde & darunter fällt auch der ein oder andere Hund der als Kampfhund betitelt wurde. Bevor ihr euch einen Hund anschafft solltet ihr euch generell gut informieren.

Wenn ihr eine Liste habt in eurem Bundesland in dem dieser Hund drauf steht dann viel Spaß. Da dürft ihr ordentlich Geld ausgeben. Das solltest du deiner Frau mal erklären. Das sind nicht nur mega hohe Steuern sondern auch Geld für die ganzen Auflagen. Euer Hund muss z.B auch zwingend den Wesenstest bestehen. Die einzigen Bullterrier welche von der Liste ausgeschlossen sind, meines Wissens nach, Miniatur Bullterrier.

Außerdem leiden Bullterrier häufig an Krankheiten. Die Krankheit Akrodermatitis z.B bekommen unter den Hunden auch nur Bullterrier. Unter anderem leiden diese Hund auch oft an Taubheit, Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen und Erkrankungen an den Gelenken. Diese Hunde sind wirklich nicht all zu Gesund, selbst bei einem guten Züchter hat man da oft Pech. Dass diese mittelgroßen Hunde teils nur 10 Jahre alt werden spricht Bände. Alleine schon wegen der ganzen Krankheiten würde ich von solchen Hunden die Finger lassen.

Weiter geht es damit das diese Hunde eigentlich auch nicht wirklich Anfängergeeignet sind. Sie sind definitiv nicht die Königsklasse und verlangen einem eigentlich auch nicht all zu viel ab, aber man sollte eine gewisse Erfahrung haben. Aus dem einfachen Grund dass diese Hunde sich wirklich nichts leisten dürfen. Als gelistete Hunde haben die keine Chance wenn's mal doof läuft. Heißt in der Erziehung darf man sich selbst keine Fehler erlauben - das wiederum kann anstrengend werden.

Ich würde wirklich nochmal mit der Familie zusammen sitzen und das ganz genau besprechen und ob sie bereit sind auch die wirklich hohen Kosten für eine womöglich kranken Hund zu stämmen. Denn von einem seriösen Züchter bekommt man unter diesen Umständen keinen Hund. Heißt ihr werdet höchstwahrscheinlich von einem Vermehrer kaufen. Dadurch steigt das Risiko für Krankheiten oft nochmals enorm, besonders bei diesen Hunden.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Fleischbeschau 
Fragesteller
 14.06.2023, 10:48

Nein ist doch ein Pit Pull

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Silanor  14.06.2023, 10:50
@Fleischbeschau

Ihr werdet in Deutschland keinen richtigen Pit Bull finden. Das sind alles Bully oder Amstaff Mischlinge.

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So genannte "kampfhunde" (ich hasse diesen begriff) sind nicht von Natur aus aggressiv. Im Prinzip kann man nahezu jeden Hund zu einem Kampfhund erziehen. Erkundigt euch über die entsprechende Rasse, die Bedürfnisse und erziehungsmethoden. Mit liebevoller und konsequenter Erziehung werdet ihr einen treuen Begleiter haben.

Interesierter  13.06.2023, 14:19

Das stimmt so nicht.

Je nach Hunderasse haben die Tiere unterschiedlich hohes Aggressionspotenzial.

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Kartoff3lbaum  13.06.2023, 14:33
@Interesierter

Du meinst eher eine niedrige toleranzschwelle und natürlich das gilt für jeden Hund. Ein pitbull kann der größte schmuser sein und ein chihuahua ein aggressiver beißer. Es ist alles eine Sache der Erziehung und artgerechten Umgangs. Kampfhunde werden nicht böse geboren sie werden dazu gemacht, das sollte man nie vergessen.

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Interesierter  13.06.2023, 14:50
@Kartoff3lbaum

Das stimmt so schlichtweg nicht.

Das Aggressionspotenzial ist von Rasse zu Rasse verschieden.

Und seien wir doch ehrlich.

Artgerechte Haltung in einer Wohnung und Erziehung in einer Familie ohne Hundeerfahrung. Dass das pure Illusion ist, wissen wir beide.

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Sandkorn  13.06.2023, 14:57
@Kartoff3lbaum

Es dürfte aber schon ein Unterschied sein ob man von einem Pitbull oder von einem Chihuahua gebissen wird oder meinst Du nicht?

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Kartoff3lbaum  13.06.2023, 15:18
@Sandkorn

Natürlich und genau da liegt das Problem, ein Hund wird als gefährlich eingestuft weil er größer ist. Hast du mal gesehen was passiert wenn ein kleiner Hund zubeißt? Die lassen gar nicht mehr los die beißen sich fest und du kannst sie hochheben die lassen immer noch nicht los aber diese Hunde werden nicht als gefährliche Rasse eingestuft obwohl sie durchaus großen Schaden anrichten können. Aber schlussendlich ist das eine andere Thematik. Alles was ich damit dem FS sagen wollte ist das man einen Hund nicht gleich abstempeln sollte nur weil er auf irgendeiner liste steht.

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Silanor  14.06.2023, 01:50
@Interesierter

Aggressionspotenzial gibt es bei den Modernen Rassen wie dem Bullterrier allerdings nicht. Das ist einfach nur Frusttoleranz und Drive. Mit aggressivem Verhalten hat das erstmal absolut nichts zu tun.

Es gibt nur sehr sehr wenige Rassen bei denen aggressives Verhalten "angeboren" sein kann. Dies sind uralte Rassen welche wirklich mehrere tausende Jahre für gewissen "Sport" gezüchtet worden sind. Diese Hund wirst du in Deutschland allerdings nicht finden da sie kaum jemand kennt geschweige denn Interesse an ihnen hat. Und ganz ehrlich, solche Hunde wird hier auch keiner halten können.

Natürlich ist es einfacher einen Hund mit viel Drive und einer sehr geringen Frusttoleranz aggresiv zu machen. Aber eben da liegt das Schlüsselwort - machen. Diese Aggression ist nicht angeboren sondern entsteht durch falsche Haltung bei gewissen Hunden schneller als bei anderen. Das sind deshalb allerdings keine Kampfhunde.

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MaryLynn87  13.06.2023, 14:22

Unter den Umständen würde ich der Familie nicht mal einen Goldenretriever anvertrauen.

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In welchem Bundesland lebt ihr? Wenn es dort noch eine Liste gibt, dann sag doch deiner Frau, sie soll sich erst mal erkundigen, welche Auflagen sie dafür erfüllen muss. Wenn ihr zu miete wohnt, muss der Vermieter einverstanden sein.

Und sag ihr, dass sie die ganzen Kosten für diesen Hund, also Steuer Versicherung Hundeschule etc. selber tragen muss. Du bezahlst kein Cent dafür.

Frag sie auch, ob sie Lust hat einen Hund zu haben, mit dem sie ständig angefeindet wird.

Ich frage mich, warum es nicht geht, dass man innerhalb einer Familie Kompromisse findet. Warum ausgerechnet ein Bullterrier? Was hat dieser Hund das andere nicht haben?