Mein Sohn soll zu mir Ziehen, aber ich weiß nicht ob ich das Schaffe?
Hallo. Kurz zur Situation: ich bin 23, seid Kurzem von der Kindsmutter getrennt, und gerade frisch in meine erste eigene Wohnung gezogen. Ich bin seid Anfang des Monats arbeitslos, und habe Schulden im 10-20.000€ Bereich. Unser Sohn ist 2 Jahre alt, und benötigt durch eine einschränkung beim sehen besondere Aufmerksamkeit, und viele Kostspielige Spielzeuge für sehkranke... Die Kindsmutter hat mich heute vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt: Entweder ich nehme den Jungen, oder er muss in eine Pflegefamilie (die Kindsmutter hat jedoch 3 weitere Kinder bei sich Wohnen, daher ein wenig nachvollziehbar das sie sich überfordert fühlt. Obwohl ich jeden Tag dort bin um zu helfen).
Meine Frage wäre nun, ob es Moralisch vertretbar ist, das Kind zu nehmen, obwohl mein Leben alles andere als geregelt läuft, und meine derzeitige Wohnung überhaupt nicht bereit ist ein Kind zu beherbergen.
Über konstruktive lösungen/Ideen würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank.
11 Antworten
Echt eine schwierige Situation. Du musst dich eigentlich erstmal um dich selbst kümmern um auch wieder gut mit deinem Einkommen sein. Da noch ein kleines Kind an der Backe zu haben ist echt kritisch. Wer soll sich den um das Kind kümmern wenn du auf Arbeit bist oder sonst Terminisch nicht Zuhause bist, man kann sein Kind ja nicht überall mit hin nehmen. Und es dann in einen Ganztagesstätte zu tun ist auch nicht so gut, zwar wird es dort versorgt, jedoch könne es mit den Sehproblem schwierig werden und das Kind ist ja noch so jung.
Ach wenn es schwer ist, wenn es eine liebesvolle Pflegefamilie gibt, die sich gut um dein Kind kümmern wird, wäre das eine Möglichkeit..
Es sind weniger die äußeren Umstände, als Deine Einstellung, die Du prüfen solltest. Kinder können auch in großer Armut durchaus zu sehr angenehmen und gebildeten Menschen heranwachsen. Dass sie immer viel Spielzeug haben, ist nicht ausschlaggebend - DU musst Dich mit Deinem Kind beschäftigen. Du bist der wichtigste Teil im Leben Deines Kindes, denn es hat nur eine einzige biologische Mutter.
Es kann auch dazu führen, dass Du Dein Leben auf die Reihe bekommst, weil Du versuchst, Deinem Kind nur Gutes zu tun.
Es ist m.E. kein schlechter Charakterzug, sich zu fragen, ob man gut genug die Mutterrolle ausfüllen wird. Das zeugt von Verantwortungsbewusstsein; Du willst, dass es dem Kind gut geht.
Keine Mutter ist perfekt; Ihr alle lernt erst durch Tun und oft genug machen Mütter Fehler. Das ist aber in allen Bereichen des Lebens normal; wir lernen nur durch unsere Fehler. Es gibt ein paar Jobs, in denen jeder Handgriff mit dem ersten Versuch sitzen muss: Der Chirurg sollte im Hirn nicht die falsche Leitung durchtrennen.
Du hingegen kannst und musst Dir Fehler beim Umgang mit Deinem Kind zugestehen. Jedes Kind muss auch Lernen, mit Niederlagen und Falschhandlungen Dritter zurechtzukommen; das schließt auch Mutter und andere Familienangehörige ein.
Es wird nicht immer toll sein, Du wirst immer wieder an Dir zweifeln und es werden auf beiden Seiten Tränen fließen. So ist das Leben. Es wird aber auch immer wieder diese Momente geben, die Du für nichts tauschen willst und einfach nur glücklich bist, Dein Kind lachen zu sehen.
Mein Tipp: Versuche es.
Letztlich bleibt die Entscheidung aber bei Dir.
Danke für die Worte. (Ich bin der Vater) Ich will ihn auch nehmen. Es ist nicht so, das ich sage, das ich nicht will. Es geht mir nur drum, ein Paar ratschläge ein zu holen, wie man die Situation angemessen Bewältigen kann. Danke nochmal 😊
wenn Du der Vater des Jungen bist, würde ich alle Anstrengungen unternehmen, um den Jungen bei mir aufzunehmen. Die Wohnung etwas wohnlicher und kindgerecht zu gestalten wäre für mich - auch ohne Geld - die Mühe wert. Und ja, dann wird es mit der Arbeitsaufnahme vermutlich noch etwas - einige Jahre - dauern können.
Alleinstehende Frauen haben das geschafft - warum nicht auch Du?
Es ist kein Berg. Mach' einfach einen Schritt nach dem anderen.
Vielleicht ist eine Pflegefamilie auf Zeit (!) für ein paar Monate zur Überbrückung machbar. Vielleich kommt dein Sohn sofort zu dir und du hast einen Familienhelfer, der euch regelmäsdig besucht und dir hilft, euer Leben auf den richtigen Weg zu bringen.
Du musst nicht alle Probleme jetzt gelöst haben. Gerade mit kleinen Kindern ist das Leben oftmals unordentlich, chaotisch und unfertig. Das wird aber mit der Zeit immer besser.
Ich würde das an Deiner Stelle machen! Egal, wie schwierig die Umstände erscheinen. Es sind ja keine existenziellen Risiken. Kinder sollten wenn irgend möglich bei ihren Eltern sein! Pflegefamilien können das nicht ersetzen.
Es gibt diverse Hilfesysteme, die Du in Anspruch nehmen kannst: Sozialamt, Kirchen, Vereine, Nachbarn, Menschen denen es ähnlich geht usw. Kinder wegzugeben verursacht immer Leid, auch für die Kinder. Materiell es gut zu haben ist schön, aber das hilft nicht der Kinderseele.
Also: Fasse Mut und sei ein Mann! Es ist Deine Verantwortung. Und ich drücke als zweifacher Vater alle Daumen.
Rein faktisch sehe ich deine finanzielle und Wohnungs-Situation als ungünstig an.
Das Jugendamt wird entsprechend prüfen und dann entscheiden. Eine vorrübergehende Unterbringung in einer Pflegefamilie ist doch durchaus machbar, bis du in einer geregelten Situation lebst.
Die Fragestellung ist nicht so gemeint das ich nichts unternehmen will. Sondern eher, das ich einfach vor einem Riesigen Berg stehe, und mir einfach ein Paar Tipps von Erfahreneren Menschen mit mehr Lebenserfahrung einholen möchte. Leider bin ich noch sehr jung.