Mein Mitbewohner spricht mit sich selbst, muss ich mir Sorgen machen?
Hallo,
eine etwas seltsame Frage vielleicht. Mein Mitbewohner spricht mit sich selbst. Ich mache das natürlich auch manchmal, und kenne auch Leute, die das tun.
Nur bei ihm ist es etwas anders. Er zischt und faucht, als wäre er extrem wütend. Immer wieder hört man Worte raus wie "Scheize!" oder "Fot*e" oder "Ich kann nicht, ich kann nicht". Er schnaubt auch dann mit der Nase. Ich höre es mehrmals am Tag aus seinem Zimmer, Flur, Küche, Bad.
Wäre vielleicht einfach unter "exzentrisch" einzuordnen, wäre er nicht allgemein ein aggressiver, unleidlicher Kerl der alle Freunde vergrault hat und fast den ganzen Tag alleine in seinem Zimmer fernsehschaut. Zudem hat er einen Waschzwang und tickt regelmäßig mit körperlicher und verbaler Gewalt aus, sobald er getrunken hat.
Ich frage mich nun, ob dieses mit sich selbst fluchen, welches immer mehr zunimmt, ein Anzeichen ist, dass ich mir nun langsam richtige Sorgen machen muss.
Ausziehen werde ich nun sowieso in den nächsten Monaten (aus anderen Gründen), ich frage mich nur ob ich das vielleicht beschleunigen sollte oder ob ich doch etwas überreagiere.
3 Antworten
Hallo Lichtpflicht,
gut hört sich das jedenfalls nicht an. Zumal Alkohol im Spiel ist. Schwer einzuschätzen: Tourette-Syndrom, Psychose, Dissoziation, Drogen etc?.
Hast Du schon mal versucht, mit ihm darüber zu reden? Aber bitte ohne Vorwürfe und behutsam, nicht dass er Dich noch angreift.
Also, ich würde - nach Deiner Beschreibung - mich dort nicht unnötig lange aufhalten ;-(
Alles Gute
ziemlich krank, armer Kerl, aber Du machst Dich besser schnell 'vom Acker'. LG
Hab auch eine Nachbarin die mit sich selber redet. Sie und ihr Mann nehmen sind wahrscheinlich Alkoholiker, so behauptet man es. Außerdem hat sie einen Ausweis. Ich kenne auch genug Psychisch Kranke, die mit sich selber reden. Es sind um Gotteswillen nicht alle, aber halt einige die ich kenne. Das heißt aber jetzt nicht, dass wenn jemand so und so eine Krankheit hat, mit sich selber spricht. Auf die Krankheit lässt sich sowas nicht immer beziehen.
Ich habe auch Depressionen, spreche aber nicht mit mir selber.
ach sorry, habe gerade übersehen, dass du dich in einer WG aufhälst. Da würde ich an deiner Stelle auch schnell ausziehen. Eine eigene Wohnung ist irgendwie auch viel schöner.
Das klingt stark nach Tourette Syndrom:
http://www.tourette-syndrom.de/download/pr_wennfluchenundzuckungen.pdf
Keine Sorge, Du musst nicht früher ausziehen, Dein armer Mitbewohner ist völlig ungefährlich
http://www.apotheken-umschau.de/Tourette
Leider passt Tourette nicht wirklich, da er schlagartig damit aufhören kann sobald man aus dem Zimmer kommt. Zudem würde ich ihn nicht gerade als arm bezeichnen, so wie er austeilt an seine Mitmenschen :\
Beim Tourette Syndrom kann das Fluchen mitten im Satz schlagartig aufhören - steht irgendwo das Gegenteil?
Als "arm" habe ich ihn bezeichnet, weil es ja sehr bedauerlich ist, wenn jemand diese Krankheit hat
Hm... Ja, dennoch passt Tourette nicht in seiner Symptomatik.... Und wenn muss es extrem schwach ausgeprägt sein und sich mit anderen Dingen vermischen. Aber danke. Ja, wenn er wirklich psychisch krank sein sollte ist er wirklich arm dran.
Ja, hab schon öfter mit ihm geredet, lasst sich auch gar nicht vermeiden ;) er gibt den waschzwang zu, sagt aber hat es im Griff, sagt dass er nicht merkt dass er mit sich redet und er findet dass eigentlich alle Menschen hinterlistig sind und ihm egal. Ganz toll.