Mein Hund ist hyperaktiv?
Hallo
also mein Pinscher-Mischlings Rüde ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und völlig außer Rand und Band. Wenn jemand zu Besuch kommt springt er hoch. Wenn ich mit meiner Freundin Kuschel oder wir gemeinsam lachen und er keine Aufmerksamkeit bekommt, fängt er an schlimm zu sein. Er Schuhe aus dem Schuhregal, Zerstörungswut, sobald irgendwas am Boden liegt oder fällt ist es seins und fängt er an zu zerbeißen. Beim Gassi gehen übe ich mit ihm seit er ein Welpe ist, die Leinenführigkeit, klappt aber bis heute nicht. Er ist beim Spaziergang immer auf 180 und wenn man andere Hunde trifft, reagiert er aggressiv. Letztens sogar so aggressiv, das wo ich zwischen meinem Hund und einen anderen gegangen bin er mich ins Hosenbein gebissen hat. Ich weiß nicht mehr weiter.
Er hat immer Kauangebote zur Verfügung (Rinderhautknochen usw.), es wird mit ihm gespielt und unter der Woche wenn meine Freundin und ich arbeiten sind geht sie in der Früh eine halbe Stunde mit ihm. Ich nach der Arbeit eine Stunde oder länger und am Abend auch noch mal eine halbe Stunde. Am Wochenende machen wir meist Ausflüge in die Natur und da ist er auch immer dabei. Manchmal habe ich das Gefühl, er ist nicht müde zu kriegen. Ich versuche ihn auch vom Kopf her auszulasten und verstecke ihm Leckerlis in der Wohnung, die er erschnüffeln muss.
was soll ich tun?
8 Antworten
Der Aufwand einen Hund zu halten, zu sozialisieren und zu erziehen wird leider immer wieder unterschätzt.
Mischlingshunde kommen weder aus sauberer Zucht noch aus sauberer Aufzucht. Solche Hunde bringen zwangsläufig eine unrühmliche Geschichte mit.
Dann geht ihr beide arbeiten. Der Hund ist dann alleine oder..?
Nach meinen Gespür wurde Welpenspielgruppe und Hundeschule schlicht nicht besucht.
Hunde brauchen ihre Menschen, es kann nicht angehen, dass man Hunde, schon gar nicht junge Hunde über Stunden alleine lässt und dann mal eben müde halbherzig und ohne Wissen sich neben allem anderen halbherzig mit dem Hund abgibt.
Hunde brauchen sichere, gelassene und zuverlässige Hundeführer, die wissen was sie tun, dass sich Vertrauen und Gelassenheit beim Hund bilden kann.
Überlege einmal, geht ihr auch ruppig und wenig sensibel mit eurem Hund um.
Mit dem Ärger ihrer Besitzer kommen Hunde nicht klar, das überfordert sie masslos.
Wie sieht es mit dem Alltagstraining Sozialisation aus?
Welpen und junge Hunde müssen die Umwelt kennen lernen um Vertrauen und Gelassenheit zu lernen.
Einkaufszentren, Bahnhöfe, ÖV, Schiffe, Baustellen, Radfahrer, Jogger, Kinder, Rollbretter etc.
Ebenso brauch der Hund sinnvolles Training das euch allen Freunde und ihn zufrieden macht.
Also zurück auf Feld 1 sucht euch eine gute Hundeschule. Holt nach, was ihr verpasst habt.
Ich würde mir eine*n Trainer*in suchen. Dennoch schon ein paar Tipps:
- Konditionierte Entspannung kennen lernen und einüben
- ggf. Deckentraining, aber positiv aufgebaut
- isometrische Übungen aufbauen
- gucken, ob das Futter passend ist (ich würde Junghunden tendenziell mehr Kohlenhydrate füttern, diese enthalten eine Aminosäure die im Körper zu Serotonin umgewandelt wird. Serotonin macht nicht nur glücklich, sondern beruhigt auch)
- Vielleicht schauen, ob er vielleicht über- nicht unterfordert ist
- Erregung kontrolliert auf- und wieder abbauen, in eurer Begleitung (zum Beispiel im gemeinsamen Spiel)
- In den speziellen auslösenden Situationen gezielt ruhiges Verhalten kleinschrittig trainieren, gerade das würde ich aber mit Trainer*in machen
du hast eben einen Pinscher, eine Rasse die sehr bewegungsfreudig, agil, ausdauernd wachsam ist. Dafür wurde er gezüchtet. Da fehlt noch ne Menge Erziehungsarbeit , eine aulastende Beschäftigung draußen und Ruheübungen drinnen.
Ein Hund in dem Alter ist nie so müde, dass er stundenlang am Stück schläft. Vor allem nicht durch zwei Stunden Gassigehen und Leckerchensuche.
Such dir einen positiv arbeitenden Hundetrainer. Dein Hund ist aber nicht hyperaktiv sondern ein junger, nicht erzogener Hund mitten in der Pubertät.
Sucht euch einen Trainer, der zu euch nach Hause kommt und euch zeigt, woran ihr gezielt arbeiten müsst. Mit diesen Trainern habe ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht: https://trainieren-statt-dominieren.de/
Hunde überdrehen nicht nur wenn sie unterfordert sind, sondern auch bei Überforderung. Deshalb muss ein Hund alters- und rassegerecht ausgelastet werden, vor allem draußen. Auch fehlende Erziehung und die Pubertät sorgen dafür, dass man ein kleines, niedlich aussehendes Monster, anstatt eines ausgeglichenen Begleiters, bekommt.
Aber ich hoffe ich habe den Text falsch verstanden und das Tier muss nicht >6 Stunden alleine bleiben!