Mein Freund hat den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen. Wie soll ich mich verhalten?
Hallo!
Mein Freund hat letztes Jahr von heute auf morgen den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen. Grund für den Kontaktabbruch waren das Gefühl, nicht geliebt/verstanden zu werden sowie Gewalterfahrungen in der Kindheit.
Die Mutter meldet sich seit dem Kontaktabbruch alle 6 bis 8 Wochen bei mir auf Whatsapp und fragt nach dem Wohlergehen ihres Sohnes.
Angeblich geht es ihr sehr schlecht. Anfangs versuchte sie ihren Sohn telefonisch oder per Email zu kontaktieren, später nicht mehr, da er nicht auf ihre Emails reagierte. Seit der Geburt ihres Enkelsohnes vor 3 Monaten, meldet sie sich auch bei mir nicht mehr, sie ist nun bei ihrer Tochter eingezogen, um Vollzeit auf das Baby aufzupassen und hat laut eigenen Aussagen keine Zeit mehr hat online zu gehen.
Persönlich vorbeigekommen ist sie in den vergangenen 12 Monaten nie. Ich finde es eigenartig, dass seine Eltern in einem Jahr nicht einmal persönlich den Dialog gesucht haben und den Kontaktabbruch einfach so akzeptiert haben. Es heißt immer, sie würde irgendwann mal vorbeikommen, wenn sie Zeit hat, aber andere Dinge sind immer wichtiger: Die Tochter, das Enkelkind, der Urlaub... und dann ist ds noch ihre Angst vor der Ablehnung des Sohnes, die sie darsn hindert vorbeizukommen.
Andererseits betont die Mutter immer wieder wie schlecht es ihr geht und wie besorgt sie doch ist. Sie wäre krank vor Sorge und ihr Sohn sei Schuld, wenn sie jetzt stirbt.
Ich war schon ein paar mal kurz davor auch den Kontakt abzubrechen, weil es mich einfach jedes mal runterzieht, wenn sie sich bei meldet und ich dee Ansicht bin, dass sie den Dialog zu ihren Sohn suchen sollte statt mich zu kontaktieren.
Wie würdet ihr euch verhalten?
10 Antworten
Nun, wer diesen Schritt geht, geht ihn nicht einfach so. Bedeutet, es gingen vorher scheinbar viele Versuche voraus, diese erfahrenen Dinge aus Kindheit und Jugend anzusprechen, aber offensichtlich ohne Erfolg. Dein Freund hat sich dir doch sicher diesbezüglich anvertraut.
Wenn er auf die Kontaktversuche seiner Mutter dann nicht mehr reagiert, soll das heißen, es besteht jetzt kein Interesse mehr, der Zug ist abgefahren.
Und so könntest oder solltest du das seiner Mutter dann eben auch mal verklickern, wenn sie so tut, als ob nie was war. Und dann kannst du ihr nur noch sagen, dass sie nicht den Weg über dich suchen soll, sondern sich selbst fragen soll, warum sie es soweit hat kommen lassen. DU bist nicht ihre Vermittlerin, sondern die Partnerin ihres Sohnes. Und wenn ER diesen Weg gewählt hat, dann unterstützt du ihn darin.
Und danach musst du dich da auch nicht mehr reinziehen lassen. Manche Bande werden nicht abrupt zerschnitten, sondern sie zerbröseln über viele Jahre. Die Mutter weiß ganz genau, was zum Bruch geführt hat, aber will es nicht reflektieren, sondern ihrem Sohn ein schlechtes Gewissen machen.
Klare Ansage das nächste Mal also von dir und danach ist Feierabend.
Zum einen hat sie den Kontaktabbruch ihres Sohnes respektiert und schreibt ihm nicht mehr.
Doch hat sie nicht ganz resigniert und versucht es über dich als Brückenbauerin, doch noch den Dialog zu ihrem Sohn zu finden.
Dass dies für dich mühsam ist, ist verständlich, zumal sie so unsensibel ist und vom Sterben spricht. Dass es sie psychisch belastet, das kaufe ich ihr ab. Nur gleich den sterbenden Schwan zu spielen ist übertrieben.
Und gehört mitunter vielleicht auch dazu, dass dein Freund gar nichts mehr von ihr hören und sehen will, da diese Masche total fies ist.
Nun, wo sie sich um das Baby ihrer Tochter kümmert hat sie auch weniger Zeit, was verständlich ist, sich bei dir durch den Tag zu melden.
Und da staunte ich eben, dass dich dies stört, auch dass sie ab und an in den Urlaub fahren.
Denn das wäre ja eine gute Entwicklung für dich, die diese Anrufe oder Schreiben von ihr nicht wirklich magst und somit auch etwas mehr Ruhe von ihr bekommst.
Die Schwester deines Freundes hat offenbar die Unterstützung seiner Mutter nötig. Alleinerziehend? Vielleicht noch sehr jung? Keine Ahnung.
Der Abbruch deines Freundes zu seiner Familie kam ja auch von heute auf gleich ganz ohne finales Gespräch, wo er seine Gründe auf den Tisch legte.
Das finde ich auch nicht ganz so okay. Du kennst die Vorwürfe und Gründe, für das Verhalten deines Freundes und seinem Entschluss, an dem sich offenbar nicht rütteln lässt.
Du möchtest auch deine Ruhe, dann schenke seiner Mutter diese Ruhe des finalen Gespräches. Wo du ihr erklärst, warum ihr Sohn nichts mehr von der Familie hören und sehen möchte. Es zu spät ist, da noch was zu klären oder reparieren und du eben eh keine Bindung zu ihnen hast.
Dass du ihr alles Gute wünschst, du aber nichts ändern kannst und willst an der Einstellung deines Freundes. Das schlichtweg von ihm aus ein Bedürfnis sein müsste, das du sicher unterstützen wirst, sollte dies je der Fall sein.
Das ist ein hartes Gespräch, aber eines das ich sehr neutral führen würde. Ganz ohne Emotionen, sondern sachlich, wie es nun mal aussieht und zu akzeptieren ist.
Selbstverständlich habe ich kein Problem damit, dass die Eltern in den Urlaub fahren. Ich finde es nur seltsam, dass eine Mutter einen solchen Kontaktabbruch einfach so akzeptiert und nicht ein einziges mal den Sohn persönlich zu Hause besucht, um den Dialog zu suchen. Es kommt so rüber als wäre sie einfach desinteressiert, jammert aber andererseits, dass es ihr schlecht geht. Ihre Tochter ist 40 und lebt mit ihrem Mann zusammen. Beide wollten weiter im Brruf arbeiten, deswegen passt sie nun auf das Baby auf. Auch das ist vollkommen okay, aber dennoch bin ich der Ansicht, dass eine Mutter immer die Zeit finden sollte die Situation mit ihrem Sohn zu klären. Streitpunkt war ja auch, dass die Mutter sich immer nur um die Schwester gekümmert hat und ihn nicht mal zu Weihnschten besucht hat, sondern immer die Schwester bevorzugt hat.
Andererseits betont die Mutter immer wieder wie schlecht es ihr geht und wie besorgt sie doch ist. Sie wäre krank vor Sorge und ihr Sohn sei Schuld, wenn sie jetzt stirbt.
das ist emotionale Erpressung, sowas ignoriert man am besten
dein Freund will den Kontaktabbruch und den sollte man vorerst einhalten, bis sich in ein paar Jahren vielleicht wieder eine andere Situation ergibt
wenn die Mutter Kontakt zu ihrem Sohn will, dass soll sie sich halt mehr Mühe geben
"Wie würdet ihr euch verhalten?"
"Ich war schon ein paar mal kurz davor auch den Kontakt abzubrechen, weil es mich einfach jedes mal runterzieht, wenn sie sich bei meldet und ich dee Ansicht bin, dass sie den Dialog zu ihren Sohn suchen sollte statt mich zu kontaktieren."
Genau das tun.
ie nutzt nämlich indirekte emotionale Erpressung. Wahrscheinlich hofft sie, über Dich dem Junior ein schlechtes Gewissen machen zu können. Es ist ein Unding, dass sie dich da mit reinzieht.
Weiß Dein Freund, dass Du ab und zu Kontakt mit ihr hast?
Ich war schon ein paar mal kurz davor auch den Kontakt abzubrechen, weil es mich einfach jedes mal runterzieht, wenn sie sich bei meldet und ich dee Ansicht bin, dass sie den Dialog zu ihren Sohn suchen sollte statt mich zu kontaktieren.
Sage ihr, dass Du über seinen Kopf hinweg keine Informationen gibst. Sie hätte aber die Möglichkeit sich selbst mit ihm in Verbindung zu setzen.
(... ob ihr das gelingt, kann nicht Dein Problem und Aufgabe sein)