Mehrwert der Wirtschaftsinformatik für Maschinenbauunternehmen?
Guten Tag liebe Community,
Da sich meine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik dem Ende neigt habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie meine Karriere weitergehen soll.
Nachdem ich zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich im Anschluss liebend gerne Wirtschaftsinformatik studieren würde, da ich in diesem Bereich großes Potential sehe, bin ich mit meinen Plänen in die Personalabteilung und hab Ihnen diese vorgestellt. Meine Personalerin hat diese mit offenem Ohr zur Kenntniss genommen, wollte noch tiefergreifende Informationen über den Studiengang und hat das dann so Ihrem Chef vorgestellt. Da offiziell nur Mechatronik als Partnerstudiengang angeboten wird, war das quasi eine Initiativbewerbung.
Nun habe ich die Nachricht bekommen, dass sich unser CIO von mir eine Präsentation wünscht, mit dem Thema:
"Der Mehrwert für das Unternehmen"
Dies ist für mich natürlich eine riesige Chance mich gut zu verkaufen und meinen Wunschstudiengang über mein Unternehmen zu absolvieren, welcher in dankbar entgegentrete.
Natürlich habe ich mir in den letzten Tagen bereits viele Gedanken darüber gemacht und bereits ein Konzept für meine Präsentation ausgearbeitet mit dem ich eigentlich schon ganz zufrieden bin, aber mich würde es trotzdem sehr interessieren wie Ihr an meiner Stelle argumentieren würdet. Vielleicht ist ja der ein oder andere nützliche Gedankengang dabei, welchen ich noch nicht hatte. Ich freue mich sehr über jeden eurer Tipps.
Ich arbeite für ein globales Maschinenbauunternehmen.
Liebe Grüße,
Eatexx
3 Antworten
Mir würde da der Data Science Bereich einfallen (ich bin reiner Informatiker):
Prozessoptimierung mit statistischer Datenauswertung. z.B. die Arbeit an der Linie erzeugt statistische Daten (Wieviel wurde wie schnell erzeugt in Periode X, wie hoch ist die durchschnittliche Fehlerrate in Periode X, wie oft und wo sind Arbeitsunfälle passiert in Periode X)
Diese nimmst du und schaust wo sich etwas optimieren lässt.
Dazu legst du ein Ziel fest (z.B. Unfallgefahr verringern, Produktivität erhöhen, Fehlerrate verringern, Qualität der Erzeugnisse erhöhen etc.) und überlegst dir Maßnahmen dieses Ziel zu erreichen (Umstellung der Produktionsschritte oder bspweise Einführung neuer Hilfsmittel (VR Brillen sind im Logistik Sektoren gerade im kommen)).
Anschließend wird das eine Periode lang getestet und die Statistik erneut ausgewertet um zu schauen ob die vorher definierten Ziele erreicht wurden oder noch andere Maßnahmen ausprobiert werden sollten.
Das wäre etwas was man als (Wirtschafts)Informatiker machen könnte und was einen Mehrwert für dein Unternehmen bieten KÖNNTE.
Kommt halt darauf an was dein Unternehmen braucht und welche Probleme es zu lösen gibt.
Vielen Dank für deinen nützlichen Denkanstoß und die sehr praxisnahe Erläuterung des Begriffes Data Science 👍
Es ist natürlich putzig das ein Azubi über den Wert eines Studiums für ein global agierendes Unternehmen referieren soll. Für die sind Leute nur menschliche Ressourcen, die es zu minimieren gilt.
Interessant ist auch der Wechsel von einer rein technischen Ausbildung zu einem wirtschaftslastigen Studienfach. Zudem kein Elektrotechnik, das thematisch zu dem Elektroniker passen würde, sondern Informatik das im Rahmen der Ausbildung eher zweitranging ist.
Da die beiden Wege grundunterschiedlich sind, frage ich mich schon welcher Mehrwert da herauskommen sollte.
was genau wären die Benefits wenn du denn diesen Studiengang über die machen würdest? Den kannst du auch so machen, ohne irgendein Unternehmen.
Außerdem müssten Sie auf dich als intern ausgebildeten Facharbeiter verzichten, warum dass Freudensprünge bei den Personalern auslösen sollte ist mir schleierhaft.
Wenn ich jemanden 3 1/2 Jahre (oder kürzer) ausbilde und zig tausende Euro investiere, dann ist das letzte was ich will, dass dieser danach gleich was komplett anderes lernt. Und ich ihm dies auch noch bezahlen soll????
Sinnvoller wäre doch, dass dieser dann die Kosten reinarbeitet. Entsprechender Bedarf im Betrieb vorausgesetzt.
Wenn die einen Wirtschaftsinformatiker brauchen, dann können Sie direkt einen einstellen. Das sollte für ein global agierendes Unternehmen ein leichtes sein. Warum sollten die erst mehrere jahre auf deinen Abschluss warten? Eine erfolgreiche Ausbildung ist kein Vergleich zu einem Studium.
Vielen Dank für deine Meinung. Auch wenn ich mir im Moment nicht im klaren darüber bin, welchen Mehrwert mir deine Antwort liefern soll, da sie außer einer negativen Haltung und schlechtrederei keinerlei Lösungen für das von mir gestellte Problem liefert.
Des weiteren: aus welchem Grund sollte ein vielbeschäftigter Mann wie ein CIO seine wertvolle Zeit opfern und mir die Chance bieten ihn von meiner Idee zu überzeugen, wenn er so wenig Potential sehen sollte, wie Du es in deiner Meinung beschreibst?
Du solltest bei der Präsentation nie das Thema aus dem Auge verlieren, nämlich den Nutzen für das Unternehmen in den Vordergrund zu stellen.
Dazu musst du einen Blick in die Zukunft der Industrie und der immer wachsenden Bedeutung der Digitalisierung hervorheben. Ein entscheidendes Stichwort dazu ist "Industrie 4.0". Unter diesem Stichwirt findest du bei google auch jede Menge Einträge. Beispiel:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/industrie-40-54032
Erst am Ende würde ich die Kurve in die Richtung schwenken, dass Informatiker, die gleichermaßen die Praxis kennen als auch fit in der Digitalisierung sind, heute schon knapp sind und eine Ende dieser Knappheit nicht in Sicht ist. Solche Fachleute im Unternehmen zu haben, kann sich als ein entscheidender Wettberbsvorteil herausstellen. Die Firma hat jetzt mit dir die Chance, sich einen solchen Fachmann als "Eigengewächs" heranzuziehen.
Vielen Dank!
So in etwa ist mein Konzept aufgebaut, ich Schein wohl auf dem richtigen Weg zu sein. (Hauptargument: immer weiter wachsender Stellenwert der Digitalisierung in Wirtschaft und Unternehmen bzw. der Gesellschaft allgemein und immer komplexere IT-Systeme und Programmierkentnisse erforderlich.
Neue Entwicklungen wie AI/KI, Clouds, autonomes Fahren, Virtual Reality, Social Media, Robotik, etc. pp. welche bereits Auswirkungen auf den Maschinenbau haben und diesen auch in Zukunft maßgebend Prägen werden)
Das Argument mit dem Fachkräftemangel wäre als Abschluss sicherlich nicht verkehrt!
Liebe Grüße