Medizinstudium trotz weniger gutem Abitur?

4 Antworten

Ich würde an deiner Stelle def. den TMS (also den "Medizinertest") machen und mich natürlich auch entsprechend drauf vorbereiten und mich zusätzlich mit den Auswahlverfahren der Hochschulen beschäftigen. Schaue dir alle in Frage kommenden Unis an und schau, welche Dinge in den Auswahlverfahren der HS für dich relevant sein könnten. Das kann z.B. auch die Kombination aus TMS und einem FSJ sein. Meine Schulzeit ist schon ne Weile her, aber zu meiner Zeit gab es z.B. HS, die es besonders berücksichtigt haben, wenn man einen naturwissenschaftlichen Leistungskurs hatte.

Klar, die Zulassung über die Abiturbestenquote ist hinfällig. Aber über das AdH kann es bei entsprechender Vorbereitung durchaus Möglichkeiten geben. Hier sollte man dann aber auch wirklich die "Wunschuniversität" hinten anstellen und sich bevorzugt mit den Unis beschäftigen, bei denen man wirklich realistische Chancen hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ex Physio, FaMi beschäftigt im Medizincontrolling eines KH

Es wird ziemlich schwer sein einen Abi-Schnitt von 1,0 zu erreichen. Du kannst aber versuchen in kleineren Städten versuchen eigene Platz zu bekommen, da sich dort weniger bewerben. Ins Ausland kann man auch mit einem schlechteren Schnitt.

Mit 1,7 bis 1,9 muss der Medizintraum auf jeden Fall noch nicht ausgeträumt sein. Es würde zu weit führen, hier alle Möglichkeiten aufzuzählen, die zum Ziel führen können. Da findest du im Netz schnell bessere Zusammenstellungen. Aber lass dich auf jeden Fall nicht entmutigen.

Nur ein Teil der Medizinstudienplätze wird rein über die Durchschnittsnote vergeben. Für die anderen Plätze gibt es andere Auswahlverfahren. Damit könntest du dich also näher beschäftigen.

Aber mal eine Frage: Warum genau unbedingt Medizin? Warum nicht zum Beispiel Soziale Arbeit, wenn du Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen möchtest? Oder Pharmazie, wenn du dich für Medikamente und Co. und deren Wirkweise im menschlichen Körper interessierst? Warum nicht sowas wie Biochemie - wie zum Beispiel Katalin Karikó, die gerade erst den Medizin-Nobelpreis für die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs erhalten hat -, wenn dich der forschende Bereich interessiert? Warum nicht vielleicht auch eine Ausbildung in der Pflege, Physio- oder Ergotherapie oder Logopädie, wenn du direkt am Patienten arbeiten möchtest?

Es gibt sooo viele Berufe, mit denen man Menschen helfen, medizinisch forschen oder Menschen behandeln kann! Übrigens die meisten davon potentiell ohne Nacht- und Wochenenddienste, ohne Überstunden jenseits von Gut und Böse und ohne die hohen juristischen Risiken des Arztberufs...