Meditation auf Zeit schauen?

5 Antworten

Es ist „erlaubt“ aber mich würde das total rauswerfen, aus der Meditationstiefe. Das würde mich von dem Jetzigen Moment entfernen, da ich mich darüber Sorge was als nächstes kommt, wie viel Zeit ich noch habe etc.

Langfristig ist es besser ein Gefühl für die verstrichene Zeit zu entwickeln, oder zu Meditieren, wenn man in naher Zukunft keine Verpflichtungen hat.

Von Experte Buddhismus bestätigt

Hi, prinzipiell kannst du es natürlich handhaben wie du willst und in der Form wie du jetzt meditierst zu meditieren ist besser als gar nicht zu meditieren.

Dennoch würde ich sagen, dass zwischendurch auf die Uhr zu schauen, nicht die beste Idee ist.

Zum einen konditionierst du dich dann darauf, dass es ok ist, immer mal wieder deine Meditation zu unterbrechen, was, wie die anderen bereits geschrieben haben, deiner Meditationstiefe entgegenwirkt.

Zum anderen bist du in diesen Momenten nicht achtsam. Das bedeutet, dass du deinem Impuls des Widerwillens und der Ablehnung des Jetzt (=Meditation) nachgehst, statt versuchst, ihn zumindest kurz bewusst wahrzunehmen.

Auch Gefühle der Langeweile und der Ablehnung kann man wunderbar in die Meditationspraxis einfließen lassen.

Mein Tipp daher: Versuche solche Momente achtsam zu untersuchen, achte dabei allerdings darauf keinen Widerwillen gegen deinen Widerwillen zu entwickeln, (a la 'Mist, jetzt hab ich schon wieder keine Lust zu meditieren') sondern das Ganze einfach neugierig untersuchen.

Sollte diese Untersuchung nicht funktionieren (nach mehrmaligen Versuchen) empfehle ich dir tatsächlich dann die Meditationszeit etwas zu reduzieren. Meditation sollte nie eine lästige Pflicht sein und wenn dir die Zeit im Moment zu lange vorkommt, ist es das beste, wenn du kürzer sitzt. Du kannst die Meditationszeit dann wieder graduell nach oben anpassen.

Ich habe in der Vergangenheit selbst häufig mit der Meditationszeit experimentiert und auch immer mal wieder reduziert, wenn ich gemerkt habe, dass ich nur wegen der "Pflicht" sitze. Wenn ich dann wieder mit vollem Fokus auf die Praxis gesessen habe, habe ich die Zeit wieder nach oben angepasst.

PS: Zum Thema "Wie lange meditieren" habe ich auf meinem Blog auch einen Beitrag geschrieben. Vielleicht hilft er dir noch zusätzlich weiter.

Mach Dich nicht verrückt und mach Dir nicht so viele Gedanken. Es gibt niemandem, der Dir vorschreibt, wie Du meditieren musst. Meditiere einfach. Was da gesagt wird, ist alles richtig: achtsam sein, sich nicht ablenken lassen, die Gedanken wieder los lassen. Ja. Und. Das was wir meditieren nennen ist ein Zeit des Übens, um einen bestimmten Zustand des Geistes zu erreichen. Das geht nicht von heute auf morgen. Wir sind noch nicht am Ziel. Da ist es natürlich, dass da mal etwas Unruhe aufkommt, dass Gedanken kommen, dass wir abgelenkt sind. Das ist alles noch nicht das Ideal. Das wichtigste ist, dabei zu bleiben. Wenn Du kontinuierlich dabei bleibst wirst du weiter kommen. Versprochen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 45 Jahre Meditation, Anleitung von Gruppen
Schlaeger1110 
Fragesteller
 07.09.2022, 04:09

sehr hilfreich Danke!

0

Beim Meditieren muss man sich doch soweit ich weiß sehr stark auf etwas konzentrieren, und wenn man dann aufs Handy schaut könnte es doch unterbrochen werden weil man dann ja an etwas anderes denkt... Würde ich sagen, Meditiere aber selbst nicht also verbessert mich gerne:)

Du kannst den insighttimer nutzen (App). Da gibt es einen Anfangs- und Endton. Damit weißt Du, ob die Zeit läuft. Alles andere ist nur Kopfkino. Aushalten, nicht Schummeln :)