24h meditieren?

4 Antworten

Auf den Retreats auf denen ich war, fängt man an mit einer achtsamen Verbeugung, dann 15 Min. Gehmeditation, gefolgt von 15 Min. Sitzmeditation (= immer gleiche Zeitspanne). Danach macht man eine kurze Pause, in der man die Achtsamkeit weiter aufrecht erhält. Die Pausendauer sollte am Anfang (Tag 1) ca. 15 Min. betragen. Fürs Duschen und die Mahlzeiten geht natürlich mehr Zeit drauf.

Erst an den folgenden Tagen steigert man sich dann von Tag zu Tag auf letztendlich 1h Gehmeditation gefolgt von 1h Sitzmeditation. Die Pausen werden dann maximal auf 25 Min. ausgeweitet.

Es ist wichtig, die Meditation nicht länger wie 25 Min. zu unterbrechen, da sonst das aufgebaute Potenzial an Achtdamkeit und Konzentration, wieder in sich zusammenfällt.

Disziplin zu haben ist nicht so schwierig. Die Hürde ist nur im Kopf. Wenn man richtig meditiert fällt die Versagensangst meditations-bedingt von alleine weg. Und wenn man sich auf das Hier und Jetzt konzentriert, dann ist jeder kleine nächste Schritt leicht. Unbewältigbar erscheint die Aufgabe nur, wenn man Stunden oder Tage in die Zukunft denkt.

5 Hindernisse solltest du kennen. Das sind: Sinnesbegierde, Wut oder Übelwollen, Aufgeregtheit oder Gewissensunruhe, Mattigkeit oder Trägheit und Zweifel.  Sie verhindern eine gute Meditation. Wenn sie Dir begegnen, dann richte die Achtsamkeit darauf, benenne sie kurz und mach dann weiter. Ich sage kurz, weil es ist nicht gut dauerhaft ohne Unterbrechung darauf zu fokussieren, da das Phänomen unter Umständen verstärkt wird, wenn man darauf Konzentration entwickelt. Die achtsame Betrachtung bringen diese Hindernisse häufig zum Verschwinden. 

Erwarte keine besonderen Erfahrungen oder Ereignisse. Wenn überhaupt, dann spielt sich das bei einem Tag eher auf einer unbewussten Ebene ab.

NewKemroy  06.05.2017, 01:11

PS: Die fünf Hindernisse können auch vereinfacht dargestellt werden als: Habenwollen, Weg-habenwollen (Zurückweisung), zuviel Energie, zuwenig Energie, Zweifel.

Die zuvor genannten Ausdrücke sind nur die in der buddh. Literatur genannten Begriffe.

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das ist auf keinen fall zu empfehlen. eine wirksame meditationstechnik bringt tiefe entspannung, und in der entspannung lösen sich verspannungen im nervensystem auf. das ist ein sehr kraftvolles mittel, dein nervensystem zu verändern, und muss wohldosiert sein. die wirkung ist ähnlich für den körper wie alle anderen tätigkeiten in der tagesroutine: essen, schlafen, baden etc. du kannst nicht einen ganzen tag lang essen, ohne dir den magen zu verderben. in der transzendentalen meditation sind zwanzig minuten morgens und abends die regel. auf intensivkursen wird die meditationszeit im wechsel mit aktivität langsam erhöht und langsam wieder herabgesetzt, damit das nervensystem stabil bleibt. wenn du es trotzdem versuchst, wirst du wahrscheinlich unerwartete nebenwirkungen spüren wie starke gefühlsschwankungen, körperliche empfindungen von stresslösung, verrückte wünsche oder ängste und ähnliches. also besser nur unter aufsicht eines erfahrenen meditationslehrers und in einer gruppe die meditationszeiten verändern.es sei denn, du praktizierst eine methode, die sowieso kaum wirkung hat und kaum tiefe entspannung bringt. dann kannst du alles ausprobieren, was dir spaß macht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Meditationslehrer seit 1972

Du kannst versuchen, waehrend deines normalen Tagesdablaufes zu meditieren, einfach waehrend du lebst. Das heisst, du gehst immer zu deinem Ich-bin Gefuehl zurueck, so oft es geht.

Es gibt Ablenkungen in Form von Gespraechen und anderen uninteressanten Dingen, aber du kannst jederzeit zu dir selbst kommen, auch waehrend des Tages ohne Meditationshintergrund.

Meditation selbst, bei Zurueckziehung vom Alltaeglichem, ist ja leicht, weil niemand deine Konzentration  stoert. Wenn du aber leben kannst, mit allen Hochs und Tiefs und kannst dich bei dir selbst wiederfinden, also nicht unbewusst werden, dann erfaehrst du die hohe Schule.

In einer Hoehle erleuchtet werden mag plausibel erscheinen, aber wirkliche Meister sind voll bewusst im Alltaeglichem. Alles Gute!

Es kommt auch darauf an wie man meditiert. Und über was.