Medien zensieren oder Medienkompetenz stärken?
Nachrichtenkompetenz, also die Fähigkeit, den Wert einer Nachricht beurteilen zu können, ist ein wichtiger Baustein der Medienkompetenz. Nun konstatiert eine Studie der Stiftung Neue Verantwortung besonders den AfD-Anhängern eine erschreckend geringe Nachrichtenkompetenz:
https://www.interface-eu.org/storage/archive/files/studie_quelleinternet.pdf
Warum setzt die Politik statt auf eine Verbesserung der Medienkompetenz ihrer Bürger auf eine Art "betreutes Denken"? Warum verstärkt die Politik die zentrale Zensur von zur "Desinformation" erklärten Meinungen statt jedem selbst die Möglichkeit zu geben, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden und die Grautöne auszuhalten?
3 Antworten
Auf jeden Fall die Medienkompetenz stärken.
Ich bin es generell leid erzogen zu werden und in einer Welt leben zu müssen, deren Verbote sich immer an den Dümmsten orientieren.
Naja, jede bewusst falsch verbreitete Nachricht ein das Ziel einer ungerechtfertigten politischen Beeinflussung und ich finde es nur recht, dass sich ein funktionierender Rechtsstaat dagegen wehrt. Ansonsten lässt er nämlich gerade jene im Stich, deren Kompetenzen niedrig sind und lässt sie allein im Mediendschungel, wo es heißt fressen oder gefressen werden.
Ich finde wenn man die Frage herumdreht, findet man kaum Argumente, warum der Staat die bewusste Verbreitung von falschen Meldungen und Desinformation dulden sollte, oder was wären Argumente dafür? Wo anfangen und wo aufhören? Warum schreitet der Staat bei Gewalt ein? Muss man das nicht aushalten, mal eine Schlägerei mitzumachen? Der Staat hat eine Fürsorgepflicht und dazu gehört auch, Menschen zu schützen. Körperlich sowieso, aber auch mental/psychisch.
Die Stärkung der Kompetenzen sollte natürlich das oberste Ziel sein, ich finde das ist aber auch kein "entweder...oder" Prinzip. Doppelt hält besser, warum nicht die Kompetenzen einerseits versuchen zu stärken, andererseits die Verbreitung von Desinformation so gut wie möglich einschränken?
Die negativen Effekt merkt man ja. Wir haben einen großen Teil der deutschen Bevölkerung, der sich von einer populistischen Partei insofern hat manipulieren lassen, dass sie im Prinzip gegen ihre eigenen Interesse wählen, immerhin wurde analytisch festgestellt, dass primär jene Menschen die AfD wählen, denen die Wirtschaftspolitik der AfD schaden würde. Die AfD wird ja nicht von Multimillionären gewählt. Sie stellt sich ja auch immer als die Partei des kleinen Mannes hin, von dem sie auch gewählt wird, obwohl sie gleichzeitig eine Politik anstrebt, unter der der kleine Mann wirtschaftlich massiv leidet. Wenn der Staat hier einschreiten kann und den Menschen helfen kann, indem manipulative Falschinformationen eingeschränkt werden, halte ich das für absolut richtig.
jede bewusst falsch verbreitete Nachricht ein das Ziel einer ungerechtfertigten politischen Beeinflussung
Ebenso wie jede wahre, jedoch bewusst unterschlagene Nachricht, da auch die halbe Wahrheit nicht besser als eine Lüge ist.
Wenn der Staat hier einschreiten kann und den Menschen helfen kann, indem manipulative Falschinformationen eingeschränkt werden, halte ich das für absolut richtig.
Zählt es für dich zB als "manipulative Falschinformation" zu behaupten, der Westen würde Russland gezielt provozieren und in seinen Nachbarstaaten antirussische Aktivitäten organisieren und finanzieren? Nicht alles, was mangels entsprechender (Geheimdienst-)Informationen belegt werden kann, ist ja deshalb gleich falsch.
Trump kuendigte gerade an, gegen ungerechtfertigte Zensur vorzugehen - wir werden uns moeglicherweise noch wundern was sich alles an FAKENEWS als REAL herausstellt...