Masterabschluss klein reden?
Stellt euch vor, ihr arbeitet seit 6 Jahren in der Lebensmittelindustrie und macht aktuell einen Masterabschluss. Euer Vorgesetzter hat den gleichen Studiengang, aber lediglich Bachelor absolviert. In einem Gespräch fragt er euch, weshalb ihr den Master macht, da es sinnlos wäre. Bachelor würde völlig ausreichen.
Würdet ihr ihn langfristig als euren Vorgesetzten akzeptieren oder lieber die Firma wechseln? Sicherlich hat er etwas mehr Berufserfahrung als ihr. Dafür habt ihr einen höheren Abschluss bzw. mehr theoretische Kenntnisse.
7 Antworten
Ich kann mir vorstellen, dass aus ihm der pure Neid spricht. Er mag Dein Vorgesetzter sein, Du musst Dich deswegen nicht kleiner fühlen! Und wer weiß: Vielleicht bist Du bald in seinen Fußstapfen - und er ist dann weg?
Geh Du Deinen Weg! Bildung schadet nicht. Lass Dich also nicht beirren!
Für mich wäre das einfach die Privatmeinung dieses Menschen, die ja nicht mit meiner übereinstimmen muss. Keine Ahnung, warum man kündigen sollte, nur weil ein Vorgesetzter mal eine andere Meinung hat als man selbst...
Dafür habt ihr einen höheren Abschluss bzw. mehr theoretische Kenntnisse.
Da könnte man allerdings durchaus infrage stellen, was das in dieser Firma, in diesem Beruf, wert ist wenn der mit dem Bachelorabschluss dein Vorgesetzter ist ;)
Aber man kann den Wert des Abschlusses ja auch persönlich sehen, ganz unabhängig davon was es einem beruflich bringt.
Der Master hat halt in vielen Bereichen den Ruf, dass die Leute zwar in der Theorie ein großes Wissen haben aber dann mit der realen Arbeitswelt überfordert sind.
Dies kann ich leider aufgrund eigener Erfahrungen auch bestätigen, dass dies bei etlichen Master-Absolventen so ist. Besonders blöd wird es, wenn sie dann mit ihrem theoretischen Wissen alle davon überzeugen wollen, dass ihr Ansatz der einzig richtige ist.
Da du schon sechs Jahre in dem Beruf bist, sehe ich bei dir da allerdings kein Risiko und kann es mir nur so erklären, dass dein Vorgesetzter Angst hat, dass du ihn in der Hierarchie überholen wirst.
Solche Dinge sind aber im Berufsleben völlig normal und wenn die anderen Aspekte passen in meinen Augen kein Grund den Job zu wechseln. Bei einem neuen Arbeitgeber wärst du dann halt nur ein Master-Absolvent, der von der Praxis keine Ahnung hat. Da die neuen Kollegen zu überzeugen, dass das nicht so ist, ist auch nicht einfach.
Abschluss ist nicht alles. Man muss das Vertrauen seiner Vorgesetzten, ein gutes Händchen für die Arbeit und Führungsqualitäten haben, dann geht es im Job aufwärts. Wenn du meinst, du kannst das alles besser, so bewerbe dich doch um einen anderen Job.
Unklare Fragestellung aus versch. Gründen. Ich schreibe nun was über mich. Dann wirst du meine Ansichten darüber besser verstehen und evtl. auch das was dein Chef IMHO gesagt hat besser verstehen.
Ich bin Dipl.-Ing. (FH). Also hatte etwas mehr Vorlesungen als ein Bachelor, aber weniger als ein Master. Ich finde den Master für mich eher sinnlos, weil
- man mit diesem Abschluss gute Job-Chancen hat.
- Master noch mehr unbezahlte Lebensjahre und aufgrund o.g. Punkt ein niedrigeres Lebens-Netto-Einkommen bedeutet.
- man da wo ich arbeite mit Master schnell zum Projektleiter wird, worauf ich keinen Bock habe.
- ich generell keinen Bock mehr auf ein Studium habe.
Wenn man an einer Uni studiert, hat man aber mit dem Bachelor meist nicht so gute Job-Chancen. Und zudem weniger Praxis-Erfahrung (FH/DH ist generell praxisnäher und gibt mind. ein Praxissemester bzw. -Phase). D.h. evtl. hat er FH-Bachelor mit Uni-Master verglichen.
Inwieweit das alles in deiner Branche zutrifft, weiß ich aber nicht.
In einem Satz: Meinetwegen kannst du Master machen. Wundere dich aber nicht, wenn du dort dadurch nicht mehr Geld bekommst etc. Ob du den größeren Stress wg. anspruchsvollerem Job wg. höherem Abschluss aber mit höherem Gehalt willst, ist deine Sache.
notting