Welche Berufsbezeichnung trägt man nach Bachelor?
Hallo,
darf man sich nach dem Bachelor in Chemie, Physik, Mathematik, Biologie, Soziologie usw. schon Chemiker, Physiker, Mathematiker, Biologe oder Soziologe usw. nennen, oder braucht man dafür einen Masterabschluss?
Ich weiß, dass sich Psychologen erst nach dem Master so nennen dürfen. Wie ist es bei anderen Studiengängen? Und wie heißen sie nach dem Bachelor stattdessen?
Danke schonmal.
1 Antwort
Die Welt der Berufsbezeichnungen ist nicht mehr so einfach wie früher.
Umgangssprachlich kannst Du Dich natürlich jederzeit Chemiker, Biologe, Mathematiker, Ingenieur, etc. nennen, wenn Du den ersten Studienabschluss (also in der Regel den Bachelor) dazu hast.
In einem Lebenslauf, auf einer Visitenkarte, etc. schreibst Du typischerweise einfach nur den akademischen Grad (z. B. BSc, MEng, ... ), nichts weiter.
Was für ein Fach Du studiert hast, schreibst Du im Lebenslauf im Klartext. Auf einer Visitenkarte entweder hinter den akademischen Grad (z. B. BEng Maschinenbau), oder gar nicht.
Bei den Psychologen (da kenne ich mich nicht speziell aus) hängt es wahrscheinlich nicht an der Berufsbezeichnung als solcher, sondern an der Zulassung als Therapeut. Dafür kann natürlich ein Masterabschluss Voraussetzung sein.
Danke:)
Bei den Psychologen (da kenne ich mich nicht speziell aus) hängt es wahrscheinlich nicht an der Berufsbezeichnung als solcher, sondern an der Zulassung als Therapeut. Dafür kann natürlich ein Masterabschluss Voraussetzung sein.
Da kenn ich mich aus. Psychologen haben einen Masterabschluss in Psychologie. Psychotherapeuten haben nach dem Master in klinischer Psychologie noch eine Ausbildung zum Psychotherapeuten abgeschlossen.
Es gab aber kürzlich eine Reform. Das heißt Psychologiestudenten dürfen künftig keine Psychotherapeuten mehr werden. Dafür gibt es jetzt ein Studium in Psychotherapie. Psychologen und Psychotherapeuten sind künftig also komplett unterschiedlich.
Das muss ein Sonderregelung bei den Psychologen sein. Bei fast (!) allen Fächern (nicht zum Beispiel bei Medizin, Jura, Lehramt, und meinetwegen Psychologie) ist ja der Bachelor-Abschluss ganz regulär ein berufsqualifizierender Abschluss! Insbesondere in den Ingenieurwissenschaten, Wirtschaftswissenschaften und manchen Sozialwissenschaften ersetzen diese die früheren Fachhochschul-Diplome. Das man heute auch an einer Uni einen Bachelor und auch an vielen Fachhochschulen einen Master machen kann, macht die Sache zwar unübersichtlicher, aber ändert nichts am Prinzip.
Okay. Der Bachelor in Psychologie ist auch berufsqualifizierend. Jedoch darf man sich trotzdem noch nicht Psychologe nennen. Man ist einfach Bachelor of Science in Psychologie. Nach dem Master dann PsychologIn.
Hingegen ist jemand mit einem Bachelorabschluss in einer Ingenieurwissenschaft zweifelsfrei ein Ingenieur!
Kann sein. Um Psychologe/in sein zu dürfen, muss man halt länger studieren als 6 Semester.
Ich denke, darin spiegelt sich wieder, dass Psychologie (ähnlich wie Medizin und Jura) früher ein reiner Universitätsstudiengang mit mindestens 8 oder mehr Semestern war. Es gab keinen Fachhochschul-Studiengang in Psychologie. In den Ingenieurwissenschaften gab und gibt es die Fachhochschulstudiengänge mit min. 6 Semestern, und die Universitätsstudiengänge mit min. 8 Semestern. Das hat sich in gewisser Weise erhalten.
Bist du dir da sicher? Wer sich schon nach dem Bachelor in Psychologie, Psychologe nennt, macht sich nämlich strafbar, da ein Master notwenig ist. Sind ja geschützte Berufsbezeichnungen.