Mann verbietet mir Arbeiten zu gehen und unterdrückt mich?
Hallo ihr lieben,
Kurz zu meiner Situation -
Ich bin 33, verheiratet mit zwei Kindern (4+7)
Ich habe meinen Mann kennen gelernt mit den Bedingungen, ich bekomme die Kids und kümmere mich um beide, bis sie groß sind. Wohnen tun wir auf dem Hof meiner Schwiegereltern, also seiner Eltern.
Am Anfang war auch alles toll und prima, hatte meine Pferde zu Hause stehen, konnte mich in Ruhe um die Kids kümmern,... bis zu dem Tag, als ich schwer krank geworden bin. Ich habe meine Pferde verkauft, war lange im Krankenhaus.
Jetzt nach Genesung ist inzwischen auch mein gespartes Geld aufgebraucht. Ich fing wieder mit einer Reitbeteiligung an, gehe extra arbeiten um mir mein Hobby zu finanzieren. Ihm sind die 50€ zu viel im Monat.
Jetzt machen sich beruflich Möglichkeiten für mich auf, die ich nutzen möchte. Und er versteht es nicht - sagt mir, ich halte mich nicht an Abmachungen. Ich muss dazu sagen - seit einer gewissen Zeit läuft es bei uns in der Ehe auch überhaupt nicht mehr. Ich vermute, da läuft auch alles auf eine Trennung auf. Zwischen uns ist keine Liebe mehr... da würde ich das berufliche gerne annehmen, damit auch ich und die Kinder abgesichert sind
Aber das er sich total in den Weg stellt, das verstehe ich überhaupt nicht. Darf ich fragen - wie würdet ihr euch verhalten?
9 Antworten
Guten Morgen.
Als Mann, aber auch als Betroffener in einer ehemals umgekehrter Situation gebe ich hier mal etwas Hilfestellung- hoffe ich zumindest!!
Du hast erkannt das es wohl auf eine Trennung zusteuert! Das sieht auch der Außenstehende so!
Für Dich stellen die existenziellen Sorgen um die Gewährleistung eines würdigen Lebensstandards gemeinsam mit den Kindern eine Hürde dar, einen Schritt in die Zukunft zu gehen! Also: 500€ Kindergeld, mindestens 650 € Leistungen nach UVG sofern er nicht bereit ist Unterhalt für die Kids zu leisten. Zuzüglich Entlohnung für einen Job den Du ausüben kannst wenn die Kinder in der Betreuung/Kiga/Schule sind. Geld zum aufstocken gibt's beim Amt, Rechtsanwalt ganz bestimmt über VKH/PKH . Es wird sicherlich eng werden, aber Dein Überleben mit den Kindern ist gewährleistet!!
Wichtig ist es , dass Du alles gut vorbereitest, Dir die nötigen Unterlagen sicherst beginnend mit dem Familienstammbuch , Urkunden etc - sonst kommen da unnötige Behördengänge und Kosten auf Dich zu! Versicherungen falls gemeinsam usw ......
Eheberatung........ komm vergiss es! Hatte ich auch versucht, aber mit einem Sturkopf als Partnerin brachte das eh nix und der Sozialarbeiter hatte nur die Kosten im Kopf!!
Deine Zeit rennt, gerade wenn Kinder noch recht jung sind! Wenn sie dann +16 sind, ihre Zeit weniger mit Dir verbringen kommt für Dich ein großes Loch in das Du fällst da Du Dich zurückgenommen hattest und nun in dem Alter bist nicht mehr neu starten zu wollen!! Höre auf Deinen Bauch und Dein Herz, stelle Dich ganz vorne an und entscheide Dich für's Glücklichsein!! Ein Partner mit Niveau hält nicht primär an materiellen Dingen fest, sondern an einer glücklichen, zufriedenen Partnerschaft!!
Trennung ist hart, aber befreit einen von Lasten. Ich Trottel habe viel zu lange innegehalten damit , aus Angst mit meinen Kindern unterzugehen! War überhaupt nicht der Fall, eher im Gegenteil!!
Du hast das Recht Dich beruflich zu entwickeln, Deinem übrigens wundervollen Hobby zu folgen und nicht nur zu funktionieren!!!
Viel Glück, bei Rückfragen gerne melden. Der ein oder andere Rat kann immer helfen!!
Verzwickte Situation!
Solche Absprachen sind ja oft das Resultat daraus, dass eine Seite einen großen Kinderwunsch hat, die andere hingegen eher nicht so. Dann wird so eine Abmachung gemacht - okay, ich stimme zu, dass wir Kinder bekommen, sofern du es übernimmst, dich um sie zu kümmern! Meiner Ansicht nach - aus der Perspektive einer Frau, die bewusst und gewollt keine Kinder hat - ein riesiger Fehler. Denn wie sich jetzt bei dir ja zeigt, können sich Lebensumstände ganz schnell ändern, wodurch solche Abmachungen einfach nicht mehr funktionieren!
Es ist nun an euch beiden, hier neu miteinander zu verhandeln. Am besten in dem Bewusstsein, dass die damalige Abmachung von euch beiden keine sonderlich kluge Idee war, also ihr beide einen gleich großen Anteil daran habt, nun in dieser Situation zu stecken!
Da ihr aber nun mal diese zwei kleinen Menschen und die volle Verantwortung für sie habt, in gleichem Maß, da ihr zwei sie ja gemeinsam "erschaffen" habt, müsst ihr jetzt eine gute Lösung miteinander finden, bei dir auch beide dieser Verantwortung weiterhin nachkommt. Die Kinder sind die Unschuldigen hier, die, auf die es jetzt vor allem ankommt! Denn die haben nichts entschieden oder vereinbart, die sind jetzt eben da und haben somit jeden Anspruch euch beiden gegenüber, dass ihr beide als Eltern dafür sorgt, dass ihr Leben weiterhin gut läuft.
Da genau solche Gespräche aber ganz fix emotional werden und eskalieren und auch die Lösungsfindung nicht unbedingt immer so einfach ist, würde ich euch raten, euch eine Beratungsstelle oder einen Paartherapeuten zu suchen, wo ihr professionell genau dabei unterstützt werdet. So, dass diese Gespräche sachlich und zielorientiert bleiben.
Ob ihr dabei als Paar wieder mehr zueinander findet oder es wirklich auf eine Trennung hinausläuft, werdet ihr dann sehen. Kann in beide Richtungen laufen. Aber noch mal - im Fokus müssen vor allem eure Kinder stehen!
Das übrigens auch hinsichtlich deiner beruflichen Entscheidungen und Pläne. Ja, es wäre in dieser SItuation äußerst ratsam, wenn du zurück ins Arbeitsleben findest! Aber auch das erfordert, dass du dir eben einen guten Plan machst, wie das dann mit der Betreuung deiner Kinder zusammengeht. Und ja, vermutlich erst mal auf eine Weise, wo du ihn nicht einplanst. Denn realistisch betrachtet kann das eben scheitern, bis ihr eine echte Lösung erarbeitet habt. Und das wird nicht von heute auf morgen klappen...
Erziehunsberatungsstellen könnten auch eine Anlaufstelle sein. Streitigkeiten aller Art rund um Kinder in Trennungs- oder Krisensituationen sind dort Alltagsprogramm, geht dort nicht nur um Kinder, die sich auffällig in der Schule verhalten oder so ;). Vielleicht findet sich dort ja schneller ein Termin?
Ich finde übrigens, du machst es dir gerade noch ein bisschen einfach und schiebst deine Verantwortung für diese Situation noch ein bisschen zu weit weg. Ich mein, eure Kinder sind gerade mal 4 und 7 Jahre alt. So lang ist es somit noch nicht her, dass du diese Entscheidung getroffen hast.
Und du hast diese Entscheidung ja damals auch nicht selbstlos getroffen, sondern weil es damals eine ganz tolle Situation für dich war, mit den Pferden am Haus, den Schwiegereltern vor Ort, dem Hof - und somit dem perfekten Nest zur Erfüllung deines Kinderwunsches, oder?
Diese damals perfekte Lösung hat sich durch den Schicksalsschlag deiner Erkrankung nun als doch nicht so perfekt entpuppt. Aber doch eben einfach durch den Schicksalsschlag der Erkrankung, für die dein Mann doch genau so wenig konnte wie du, oder? Nicht dadurch, dass er plötzlich die Rahmenbedingungen geändert oder seinen Teil der Abmachung nicht eingehalten hätte, richtig?
Naja, du hast da schon Recht. Aber es ist das allgemeine drum herum, was sich halt auch geändert hat. Er behandelt mich inzwischen wie Dreck
Ich habe durch die Therapien schon meine Wechseljahre durch laufen und lebe auf dem Stand einer 80-jährigen, was meine Hormone angeht. Ich möchte absolut keinen Sex mehr. Und die Ärzte können mir da leider auch nicht mehr helfen. Er versteht das überhaupt nicht. Bedrängt mich jeden Tag aufs neue. Sagt :"wenn du Mal was zulassen würdest, werde ich auch wieder etwas entspannter" sorry, aber bin ich eine, für die man bezahlt? Und das ist nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Ja, bei uns läuft es nicht gut - überhaupt nicht gut! Und ganz ehrlich - wären die Kids nicht, hätte ich mich schon getrennt !
Er behandelt mich nicht als seine Frau, unterstützt mich nicht in meinen Wünschen, alles was ich möchte wird sofort abgelehnt, ich bin immer wieder der Buh-Mann...
Irgendwann hat man keine Kraft mehr und ich habe für mich entschieden, so nicht mehr weiter zu leben. Ich möchte was ändern
Was auch völlig richtig und verständlich ist! Ihr müsst jetzt nur eben gemeinsam einen guten und richtigen Weg aus dieser Situation heraus finden, mit euren Kids im Fokus.
Noch so ein kleiner Tipp am Rande unter Frauen: Wechseljahre, egal ob vorzeitig durch Erkrankung und Behandlung oder "natürlich", müssen keineswegs zwingend mit Libidoverlust einhergehen! Wie so vieles rund um den weiblichen Körper wurden leider auch die Wechseljahre viele Jahrzehnte und Jahrhunderte lang in der Forschung und Medizin sträflich vernachlässigt. So langsam wird dort aber vieles nachgeholt und es gibt immer mehr spezifische Angebote von Ärzt*innen - auch zum Thema Wechseljahre und die Möglichkeiten der modernen Medizin dabei! Ich würde dir somit absolut dazu raten, dich mal dahingehend im Netz ein bisschen zu informieren und vor allem nach Praxen zu suchen, die sich auf genau dieses Thema spezialisiert haben. Nicht für deinen Mann, sondern vor allem und in erster Linie für dich und dein Wohlbefinden :).
Ich war deswegen schon in Spezialkliniken und es läuft auch eine Hormontherapie. Es bringt aber leider nichts... naja, das mein Mann mich so behandelt, tut natürlich noch sein übriges...
Ich warte jetzt Mal die Eheberatung ab und schau, ob die uns helfen können...
Ich würde ihm klipp und klar sagen das ich nicht seine Sklavin bin und ich von meinem Partner erwarte das er mich unterstützt, für mich da ist und mich respektiert. Wenn er das nicht kann, ist die Beziehung ungesund und hat keinen Sinn mehr.
Und dann entsprechend Konsequenzen ziehen. Wenn er nicht dich unterstützt, endet die Beziehung.
Die Zeiten wo der Ehemann in Deutschland bestimmen konnte ob frau arbeitet oder eben nicht, sind seit 1978 vorbei und solche "Abmachungen" ,egal obs nun schriftlich festgehalten wurde oder nicht, sind heute eh sittenwidrig und haben keine Bedeutung mehr. Mag ja sein ,dass das aus eurer Kultur kommt aber hier in D gelten unsere Rechte und Pflichten. Ich rate dir pass gut auf dich auf, solchen Typen fallen noch ganz andere Sachen ein um ihren Willen durch zu setzen. Das können Prügel sein, Freiheitsberaubung/einsperren und und und....
Wenn er von dir erwartet das du nur Hausfrau bist ist das mindeste was du erwarten kannst daß sein Gehalt dann auch Euch beiden zur Verfügung steht. Du also Ihn nicht um Erlaubnis fragen musst wenn du 50,- € im Monat für dein Hobby brauchst. Sonst wärst du ja eher Hausangestellte als Ehefrau.
Selbst dann müsstest du dich nicht unbedingt darauf einlassen.
Ich würde Ihm an deiner Stelle ganz klar sagen das er sich damit genauso nicht an Vereinbarungen hält. Wenn du Hausfrau sein sollst dann eben mit gemeinsamen Konto, und nur wenn das Geld dann auch für Hobbys reicht.
Das er sein Gehalt hat und du nur ein Taschengeld weil du ja nicht arbeiten sollst wird nicht funktionieren.
Er will halt jeden Cent sparen, damit er seinen Bruder auszahlen kann wegen der Übernahme des Hofes
Er ist aber nicht alleine sondern Ihr seid eine Familie.
Von daher müssen solche Entscheidungen auch gemeinsam getroffen werden.
Aber dann kommt das Argument : das ist so, ich mache das schließlich für uns
Ich danke dir erst Mal für die ausführliche Antwort
Ja, shit Happens. Ich war jung und naiv. Für ihn zählt nur die Übernahme des Hofs. Meine Bedürfnisse soll und muss ich dann hinten anstellen. Unterstützung bekomme ich auf keinen Fall von ihm oder der Familie seiner Seite. Meine Mutter ist beruflich auch voll eingespannt. Meine Tante unterstützt mich, die wohnt aber 120km entfernt...
Einen Termin bei der Eheberatung möchte ich, da sind aber derzeit alle Plätze voll und wir stehen auf der Warteliste. Ob er dann mit kommt, wenn wir endlich dran sind, wird sich zeigen. Wahrscheinlich ist dann alles auf dem Hof wieder wichtiger als das...