Mann geht arbeiten, Frau ist zuhause?

8 Antworten

Nun, so ist das mit einem Baby daheim. Vor allem mit einem das noch recht "frisch" auf der Welt ist.

Die einen Väter bringen sich ein, geben der frischgebackenen Mutter dadurch die Chance körperlich heilen zu können und entlastet zu werden (das wirkt sich wiederum positiv auf die Psyche aus).

Du erlebst ja nun wie es sein kann mit einem Säugling. Gut das ihr das zumindest in dieser ersten Zeit gemeinsam machen könnt. Ich finde, es gehört sich einfach das auch der Vaterter sich in die Versorgung des Nachwuchses mit einbringt, von Beginn an.

Und ja, für manche mag es "so viel" klingen was du machst vs. "so wenig" was deine Frau macht. Wir kennen weder dich noch deine Frau. Ich weiß nicht wie es um sie gesundheitlich steht (bei einem Kaiserschnitt beispielsweise braucht der Körper verflixt viel Zeit um zu heilen, da "funktioniert" man nicht direkt nach einem Tag). Und Postpartale Depression ist auch etwas mit dem nicht zu spaßen ist. Insofern finde ich es gut das du auch da bist und ihr euch das irgendwie aufteilt.

Ich erinnere mich das ich in den ersten Monaten quasi nur "eingeschränkt funktionierte". Das Wichtige (Baby versorgen), Haushalt so gut es ging (meist dann wenn das Baby schlief), gestückelte Schlafphasen da alle 3 Stunden nach Milch verlangt wurde. Körperlich und psychisch war das sehr sehr sehr belastend. Und das "obwohl" mein Mann sich auch verdammt viel einbrachte

Edit: Wichtig ist, sprecht miteinander. Einfach nur "runterschlucken bis man irgendwann rausplatzt bei der nächsten belastenden Situation" bringt niemandem was. Tauscht euch aus, findet gemeinsam Wege. Völlig egal was Kollegen, Verwandte davon halten


Kitharea  07.02.2025, 08:47

Danke. Erfrischend zu lesen, dass es noch Menschen gibt für die Reden eine Lösung ist anstatt gleich alles in den Eimer zu werfen oder mit Zwang zu dirigieren.

Da du wieder arbeiten gehst, nutze die Nacht zum schlafen. Deine Frau muss sich jetzt nachts um das Kind kümmern- nicht du. Sie kann sich tagsüber hinlegen, wenn das Baby schläft.

War bei uns damals auch so. Ab dem Tag, als mein Mann arbeiten ging, habe ich mich nachts alleine um die Kinder gekümmert. Das sollte auch normal sein. Arbeitsteilung nennt man das.

Schlaf ist für euch beide wichtig - es heißt nicht umsonst es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind groß zu ziehen. Das hier nur 2 Menschen zuständig sind löst an allen Ecken Dinge aus, zu denen es nicht kommen sollte. Habt ihr Verwandte die das Kind mal eine Nacht nehmen können damit ihr euch beide ausruhen und vllt auch kuscheln könnt? Vllt geht das auch jede Woche mal?
Hast schon mit ihr gesprochen ob ihr euch das irgendwie anders einteilen könnt? Du vielleicht nur jede 3. Nacht nimmst oder ähnliches. Es wird auf Dauer nicht funktionieren - für keinen von euch - wenn ihr das so lasst. Redet miteinander und findet eine Lösung. Und ich weiß, dass das sehr schwer sein wird weil jeder von euch vermutlich am Rande seiner Kräfte ist. Stellt euch vor, dass einer von euch für alles zuständig wäre (nur als Gedankenspiel) - wie würdet ihr damit klarkommen? Was wäre euer jeweils größtes Problem und wie wäre es zu lösen? Und dann nehmt die 2. Person mit rein. Was wäre das 1. und Wichtigste was man aufteilt und wie. So ein Brainstorming in der Art könnte das sein.

An dich großen Respekt, dass du so viel mithilfst. Gibts nicht oft.

Sorry, aber deine Frau muss viel mehr ran.

Wie ging das denn früher? Da hatten die Männer keine Möglichkeit, mal eben wochenlang frei zu machen. Meine Kinder sind 19 und 15 und ich habe das bei beiden quasi komplett alleine gemacht. Stillen, Haushalt, einkaufen, Kinderarzt, Babyschwimmen, Krabbelgruppe... Dazu war ich doch schließlich zu Hause.

Mein Mann war den ganzen Tag arbeiten und wenn er nach Hause kam, hatte ich essen gekocht.

Und davon, wie es die Generationen vor uns erlebt haben, will ich ja gar nicht anfangen.

Die Möglichkeiten heute rund im die Elternzeit sind ja echt toll, aber wenn das dann so ausartet... Mein Gott.


Kitharea  07.02.2025, 08:48

"Früher" hatten junge Eltern viel mehr Unterstützung durch Großeltern und Verwandtschaft. Da war es normal, dass die Großeltern mal eingesprungen sind oder mehr oder weniger ohnehin ständig vor Ort waren. Du kannst das nicht mit heute vergleichen wo der Großteil der Eltern alleingelassen wird.

Nun, wahrscheinlich wünscht sich auch deine Frau etwas mehr Schlaf an Tagen, an denen sie nachts alleine zuständig war.

Kinderbetreuung ist auch Arbeit und die übernimmt tagsüber ja deine Frau, während du erwerbsarbeiten gehst.

Insofern sehe ich nicht ganz, worüber du dich beschweren möchtest? Es liest sich auch ein bisschen so, als würdest du dafür gelobt werden wollen, dass du einen Teil des Haushaltes und des Einkaufs übernimmst, aber hey: das ist nicht der Haushalt deiner Frau, sondern euer gemeinsamer Haushalt. Und deine Frau hat vor zwei Monaten ein Baby bekommen. Da gibt es genug Narben und Verletzungen, die erst heilen müssen. Schwangerschaft und Geburt sind körperlich anstrengend und es dauert, bis der Körper sich erholt hat.

Was den Nachtschlaf angeht: ja, das ist ganz normal, dass Babys nur mit Körperkontakt schlafen. Ich verstehe zwar nicht ganz, was euch daran hindert, ebenfalls zu schlafen, aber ihr habt jedenfalls nichts falsch gemacht.

Mein zweites Kind ist neun Monate alt; mein Mann hat Elternzeit und kümmert sich tagsüber um alles, aber nachts ist halt die Brust gefragt. Baby ist erkältet, also wird etwa alle 90 Minuten gestillt, während mein Mann weiterschläft. Trotzdem gehe ich erwerbsarbeiten. Ist das anstrengend? Ja. Bin ich neidisch auf meinen Mann, dass er mittags mit Baby Mittagsschlaf machen kann? Ja, klar. Würde ich beinahe alles tun für vier Stunden ununterbrochenen Schlaf? Definitiv. Hilft es irgendjemandem, zu jammern? Nein.

Was aber hilft: reden. Jeder braucht irgendwann mal Schlaf, auch ich, auch du.

Schlag doch zB deiner Frau vor, dass sie an jedem zweiten Tag den Spaziergang nach Feierabend übernimmt, dann hast du 1 -1,5 h Zeit für dich, um auszuruhen.


Patrickpr537 
Beitragsersteller
 07.02.2025, 19:01

Es geht hier nicht ums jammern oder das ich gelobt werden möchte, sondern viel mehr um einen Austausch.

Das gleiche könnte ich ja behaupten, dass dein Text sich anhört als wenn du hier gelobt werden willst, weil du stillst und arbeiten gehst.

Elli113  07.02.2025, 21:32
@Patrickpr537

Naja, du wolltest wissen, wie andere das sehen und das hab ich geschrieben.