Mal ehrlich jetzt. Sollte Israel nicht endlich mal damit aufhören, ständig die Nazikeule zu schwingen?

8 Antworten

Es mag ja sein, dass du damit abgeschlossen hast. Nur die Opfer sehen es anders.

Selbst die nächste und übernächsten Generationen der Überlebenden tragen noch an den Folgen der Nazizeit. Wenn jemand ein KZ überlebt hat, ist er anschließend ein anderer Mensch. Die körperlichen und mentalen Schäden und Prägungen reicht er weiter an seine Kinder und Kindeskinder. Die erleben mit, wie die Eltern nachts aus Alpträumen hochschrecken, merkwürdige Ängste und Angewohnheiten haben und an Folgeerkrankungen leiden. Das prägt die ganze Familie und es dauert Generationen um davon zu heilen.

Zudem finde ich, dass nicht das Tätervolk entscheiden sollte, wann genug genug ist. Das zu beurteilen liegt an den Opfern. Auch wenn dir das unangenehm oder lästig ist, wie lästig ist das erst für die anderen?


nadciao  24.10.2023, 20:56

Zu entscheiden hat das niemand. Deutschland hat die Pflicht, dass das in den Köpfen bleibt, das aufgeklärt wird und zu verhindern, dass so etwas nie wieder bei uns passiert.

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Nun, ich kritisiere Israel, Insbesondere seit Beginn dieser der aktuellen Feindseligkeiten regelmäßig als kolonialen Siedlerstaat und kläre gern über die eigentlichen (kolonialgeschichtlichen) Hintergründe des Konflikts auf.

Bisher wurde ich nie groß als Antisemit bezeichnet. Es kommt drauf an, wie die Kritik formuliert ist, würde ich sagen.


nadciao  24.10.2023, 21:00

Richtig. Kritik ist wichtig, aber das WIE kommt es an.

Da der FS es aber vorzieht, den Holocaust zu relativieren, besteht hier auch keine Möglichkeit zur Diskussion.

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IanGaepit  24.10.2023, 21:03
@nadciao

Nun, auch wenn es sicherlich etwas selbstbeweihräucherung klingt. Aber ich versuche eben ja dem FS grade am Beispiel mir selbst klar zu machen, dass es vermutlich an seinen Positionen liegt, wieso er als Antisemit bezeichnet wird. ^^

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Violetta1  24.10.2023, 21:07
@IanGaepit

Man sieht leider, dass er das rein als Bestätigung aufgenommen hat.

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Luftkutscher  27.10.2023, 10:39

Wieso kritisierst du Israel als Siederstaat?

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IanGaepit  27.10.2023, 10:44
@Luftkutscher

Nun, genau genommen ist dies weniger eine Kritik als eine objektive Feststellung. Der Staat Israel wurde basierend auf der Siedlung europäischer Juden beginnend in den 1920er Jahren gegründet, was ihn zu einem Siedlerstaat macht. Die Bundeszentrale für Politische Bildung sagt dazu:

Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Palästina, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, fast eine halbe Million Araber mit circa 25.000 Juden friedlich zusammen. Als der 1901 gegründete Jüdische Nationalfonds ab den 1920er-Jahren damit begann, systematisch Land im Mandatsgebiet Palästina zu erwerben, um eine jüdische Besiedlung zu forcieren und die Basis eines zukünftigen jüdischen Staates Israel zu schaffen, kam es zu ersten Spannungen mit der arabischen Bevölkerung.
Die Zuwanderung und der Landerwerb konzentrierten sich auf ländliche Regionen, denn im Gegensatz zu den arabischen Vorbesitzern beabsichtigten die zionistischen Landeigentümer, das Land selbst zu bewohnen und zu bearbeiten. Damit verloren landlose Bauern, die zuvor für die Vorbesitzer gearbeitet hatten, ihre Lebensgrundlage. Sie sahen sich gezwungen, in die Städte zu ziehen, wo sie meist in Armut gerieten. Somit begann der israelisch-palästinensische Konflikt als ein sozialer Konflikt zwischen der arabischen Landbevölkerung und den jüdischen Siedlern. Zugleich verbreitete sich auch unter den Arabern ein immer stärkeres Nationalgefühl, das dem Konflikt zwischen beiden Gruppen zusätzlich Dynamik verlieh. Da beide Seiten Palästina für sich beanspruchten, entwickelte sich ein bis heute bestehender Territorialkonflikt.
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Luftkutscher  27.10.2023, 11:10
@IanGaepit

Und was ist mit den arabischen Siedlern, die sich nach der Vertreibung der Juden aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet dort niedergelassen haben? Weshalb sollte nicht jeder Mensch sich dort niederlassen und siedeln dürfen, wo es ihm gefällt? Bezeichnest du Russland, Polen, Tschechien, Frankreich, Belgien, Italien, die USA etc. auch als Siedlerstaaten?

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IanGaepit  27.10.2023, 11:20
@Luftkutscher
Und was ist mit den arabischen Siedlern, die sich nach der Vertreibung der Juden aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet dort niedergelassen haben?

Ich sehe schon einen Unterschied darin, ob eine gezielte Siedlung von Seiten eines Staates, oder im Falle Israels einer Gruppierung wie der zionistischen Bewegung mit ihren Unterinstitutionen forciert wird, oder ob diese Siedlung ein Produkt historischer Umstände ist. Zumal ja nicht mal die Araber per se die Juden vertrieben haben, sondern diese Vertreibungen bereits unter den Römern begannen.

Weshalb sollte nicht jeder Mensch sich dort niederlassen und siedeln dürfen, wo es ihm gefällt?

Weil die ggf. negative sozioökonomische Auswirkungen auf die dort bereits lebende Bevölkerung haben kann. Ich zitiere hier nochmals die BPB:

Die Zuwanderung und der Landerwerb konzentrierten sich auf ländliche Regionen, denn im Gegensatz zu den arabischen Vorbesitzern beabsichtigten die zionistischen Landeigentümer, das Land selbst zu bewohnen und zu bearbeiten. Damit verloren landlose Bauern, die zuvor für die Vorbesitzer gearbeitet hatten, ihre Lebensgrundlage. Sie sahen sich gezwungen, in die Städte zu ziehen, wo sie meist in Armut gerieten.

Sollte die Bevölkerung dies im Rahmen ihrer Selbstbestimmung, z.B. durch eine demokratische legitimierte Regierung wie etwa in DE selbst wollen, ist dies kein Problem. Aber einfach so, ohne die dort lebenden Menschen zu fragen, und sie dadurch ins Unglück zu stürzen ist nun mal mindesten moralisch falsch...

Bezeichnest du Russland, Polen, Tschechien, Frankreich, Belgien, Italien, die USA etc. auch als Siedlerstaaten?

Polen, Tschechien, Frankreich, Belgien und Italien nicht. Die USA, Kanada, Australien, Südafrika (pre-1994 zumindest,) und viele weitere schon.

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Luftkutscher  27.10.2023, 13:48
@IanGaepit

Na immerhin haben die europäischen Siedler, welche sich in Nordamerika niedergelassen haben, die indigene Bevölkerung vertrieben und die anderen von mir aufgezählten Staaten haben in den Gebieten, wo die deutschen Bewohner vertrieben wurden, gezielt ihre eigenen Bürger angesiedelt.

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IanGaepit  27.10.2023, 13:56
@Luftkutscher
Na immerhin haben die europäischen Siedler, welche sich in Nordamerika niedergelassen haben, die indigene Bevölkerung vertrieben

Unter anderem genau deswegen würde ich sie auch als Siedlerstaaten klassifizieren. ^^

und die anderen von mir aufgezählten Staaten haben in den Gebieten, wo die deutschen Bewohner vertrieben wurden, gezielt ihre eigenen Bürger angesiedelt.

Naja, dass trifft jetzt nicht unbedingt auf Belgien, Frankreich und Italien zu. Aber ganz generell sehe ich das tatsächlich als gerechtfertigte Handlung auf die vorher kommenden Handlungen der Deutschen... Hier gilt es aber zu bedenken, die genannten Handlungen der Deutschen sind nun mal historisch einmalig.

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IanGaepit  27.10.2023, 14:20
@AviationPro

Du solltest lernen deine Nase nicht in die privaten Diskussionen anderer Leute zu stecken. ^^

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AviationPro  27.10.2023, 14:58
@IanGaepit

Ooooh....leider ist das hier eine öffentliche Diskussion... wenn du damit nicht klar kommst dann ist dieses forum wohl nichts für dich.

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IanGaepit  27.10.2023, 15:15
@AviationPro

Ach was? Wieso sagst du den dann oben das sich der Gude Luftkuscher aus deinen Angelegenheiten raus halten soll, wenn du sie schon in einem öffentliche. Forum anscheidest? Müssen wir uns wohl beide abmelden. ;)

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Luftkutscher  27.10.2023, 16:11
@AviationPro

Wieso ausnahmsweise? Ich habe immer recht, wenn ich mich zu einer Thematik äußere, von der ich Ahnung habe und ich äußere mich nur zu Themen, von denen ich Ahnung habe.

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AviationPro  27.10.2023, 16:39
@Luftkutscher

"Ich hab immer recht"🤣🤣🤣🤣 Spaß.

War nicht ernst gemeint, ganz ruhig

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JA, natürlich sollten sie damit aufhören!

Aber solange sie das nicth tun:

Ich finde es viel schlimmer, dass sich viele Moslems als die "neuen Juden" in ihrer Opferrolle einzunisten anheischig machen! - DAS ist richtig pervers und geschmacklos!

Sobald man als Deutscher auch nur irgendwas gegen Israel sagt, ist man sofort ein Antisemit.

Das ist gelogen. Dauernd berichten die Medien in Deutschland israelkritisch, teilweise israelfeindlich und das sanktionslos. Zudem ist Israelkritik nicht automatisch Antisemitismus.

Und Israel hat einen Freifahrtschein, egal was es tut.

Das ist gelogen. Israel wird dauernd kritisiert, sogar für Ereignisse, für die nicht einmal Israel verantwortlich ist.


Nein. Sowas muß im Gedächnis bleiben, damit sowas nie wieder Geschiet. Leute schreien ja schon wieder nach Judenvernichtung und es sind oft genug junge Leute. Mußte in versch. Zeitungen schon lesen;;Vergast die Juden". lute wi du haben schon vergessen, was vor 80J. geschah. Alle Deutschen haben damit zu tun, egal ob sie dabei waren oder nicht, es ist ihr unrühmliches Erbe das 6.000.000 Juden vernichtet wurden.


AlexSchweitzer 
Fragesteller
 24.10.2023, 21:02

Nein. Ich habe mit dem Holocaust nichts zutun. Und wenn du das Gegenteil behauptest, lügst du.

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Melody888  27.10.2023, 05:01
@AlexSchweitzer

Wenn du Detscher bist ist der Holocaust deine Geschichte und die kannst nicht wegschummeln.

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AlexSchweitzer 
Fragesteller
 27.10.2023, 07:10
@Melody888

Und was ist mit den 28 Mio toten Russen? Und zählt nur jüdisches Leben in "meiner Geschichte"?

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Eisenschlumpf  27.10.2023, 10:42
@AlexSchweitzer
Ich habe mit dem Holocaust nichts zutun.

Unsere Generation hat keine Schuld, aber Verantwortung.

Und was ist mit den 28 Mio toten Russen?

Wir haben auch Verantwortung, dass es keine anderen Kriege mehr gibt. Leider kann man da nur begrenzt eingreifen.

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Melody888  27.10.2023, 23:33
@AlexSchweitzer

Die wurden aber nicht vernichtet, wurden nicht vergast. Verstehst du denn garnichts oder willst du nicht verstehen?

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