"Made in China" - sollte man das immer noch boykottieren wegen z. T. unmenschlicher Arbeitsbedingungen?
Vor vielen Jahren habe ich in einer Zeitschrift einen Aufruf gelesen, in China hergestellte Waren nach Möglichkeit zu boykottieren, da "Made in China" allzuoft bedeute "hergestellt von politischen Gefangenen unter unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen".
Verhält es sich mit dem Grund so (damals / heute), und ist das ein gutes Argument für einen Boykott?
15 Antworten
In China hergestellt Waren zu boykottieren ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Es sei denn du willst in eine Höhle ziehen.
Stimmt - auch in hier hergestellten Waren sind sehr oft Komponenten aus China drin.
Die Arbeitsbedingungen in China sind härter als bei uns, aber nicht unmenschlich.
China hat qualitativ nachgezogen und die Löhne sind bald wie bei uns (für hochqualifizierte Jobs zumindest).
Ich sehe nicht gerne, aber China wird den "Westen" bald überholt haben. Schuld daran ist unsere Industrie...
man muss aber zum Gehalt die Lebensqualität gegenüberstellen.
@ michwien: Und das zu bestimmen ist echt schwierig.
Für mich ist das Wanderarbeitertum echt eine Horrorvorstellung. Aber sowohl in Deutschland als auch in China gibt es Wanderarbeiter , mit denen ich nicht tauschen will. Spontan würde ich mich unter beiden eher für Wanderarbeit in Deutschland entascheiden, aber ich bin echt nicht 100% sicher,l wo die Wanderarbeiter mehr frustriert sind.
Ich muss leider sagen:
Nichts ist, wie es scheint, nur ein Beispiel hier zu nennen:
Von wegen billig – die Löhne in China steigen rasant, Angleichung an deutsche Standards in zahlreichen Hinsichten:
Zudem sind inzwischen fast alle in China hergestellt, ob "Billigschrott" oder hochwertige Produkte
Boykott? Na ja viel Erfolg und viel Spass
Das wird dir nicht gelingen, weil mittlerweile in Allem "China" drin ist, aber nicht draufsteht.
Schwierig durchzuführen! Grundsätzlich befürworte ich so etwas wie einen Boykott - wie kann man sonst "mit den Füßen abstimmen"! Das gilt auch für Firmen im eigenen Land! Ich selber boykottiere div. Dinge aus div. Ländern (über China will ich damit aber jetzt nix gesagt haben). Deshalb weiß ich wie schwierig es ist einen Boykott durchzuhalten! Schon die WIRKLICHEN Infos zu bekommen wo was hergestellt wird ist ein Problem. Verschleierungen sind da Gang und Gebe,auch in der EU! Welche Dinge ich aus welchen Ländern und aus welchen Gründen für mich ablehne sage ich aber nicht - niemanden,nirgends. Das ist nur mein Ding! Kein Bock auf "shitstorm"!! ;-)
Die Löhne für hochqualifizierte Jobs entsprechen den unseren auf jeden Fall, oder sind sogar höher. Meine Tochter traut sich bei chinesischen Freunden kaum zu sagen, was sie in Deutschland verdient- sie verdient am wenigsten und ist unter chinesischen Freunden echt die arme Wurst.
Niedriglöhner verdienen nirgendwo viel. Und man darf bis jetzt die Löhne im Niedriglohnbereich nicht einfach in Dollar mit Deutschland vergleichen, weil in China, wenn man den Lohn in Dollar umrechnet, die Lebenshaltungskosten - wegen dem Umrechnungskurs immer noch geringer sind, auch wen die RMB (der Yen) laufend aufgewertet werden. Noch! kannst Du in China mit z.B 500€ teilweise ein echt gutes Leben führen. Nicht mehr in vielen Großstädten, weil sich da die Mieten den unseren echt schon angeglichen haben , da sind dann nur noch Lebensmittel und einiges anderes billiger.
Niedriglöhner/Wanderarbeiter nehmen heute in China noch mehr in Kauf als deutsche Wanderarbeiter, z.B. 8- Bettzimmer (oder sogar mehr) und schlechtere Unterkünfte, in Deutschland ist in der Regel beim Dreibettzimmer Schluß. Aber was z.T. deutsche Wanderarbeiter ansonsten noch in Kauf nehmen- Wahnsinn. Einige haben mir ihre letzten Unterkünfte geschildert- Wahnsinn! Ich nehme im Winter auch Wanderarbeiter sehr preisgünstig auf- auch wenn unterm Strich nicht viel überbleibt- aber im Winter sind meine Wohnungen sonst unbelegt und "Kleinvieh macht auch Mist". Wenn ich dann pro Tag und Person 5€ verdiene- auch o.k- tilgt zumindest die verbrauchsunabhägigen Nebenkosten für die Zeit.