Lohnt es sich Bücher abseits der Klassiker zu lesen?


27.07.2025, 23:20

beim hesse weiß ich halt ,,mit dem steppenwolf machste nichts falsch“ oder auch beim Mann ,,der Zauberberg hat gefühlt alles an Themen“

Bei unbekannteren Autoren hab ich halt die Sorge, dass es schlecht ist, nicht tief genug oder einfach nur dreck.

HarmonyZ  27.07.2025, 23:20

Was meinst du mit "lohnen"? Wofür soll es sich lohnen?

Yakuzi 
Beitragsersteller
 27.07.2025, 23:21

Also beim Siddartha von Hesse und dem Zauberberg von Mann gibt’s ja nen Mehrwert.

Man liest diese Bücher und der Stil ist wunderbar. Aber auch die Erkenntnis.

Bücher sind ja Zeit

9 Antworten

Ich lese auch am liebsten Klassiker und für mich lohnt es sich z.B. auch unbekanntere Autoren von früher zu lesen.

Ich denke da z.B. an Horst Lange "Schwarze Weide", Richard Beer-Hoffmann "Der Tod Georgs", Bruno Schulz "Die Zimtläden", "Sanatorium zur Sanduhr" (Erzählsammlung), Jakob Wassermann "Der Fall Maurizius" empfand ich auch als recht nett oder die sommerlichen Bücher von Eduard von Keyserling oder Herman Bang (gehören wahrscheinlich auch schon zu den Klassikern, aber das ist ja ein weites Feld)

International fand ich John Williams "Stoner" zuletzt richtig gut, kennt auch nicht jeder, weil der Autor zeit seines Lebens nicht so geschätzt wurde und auch nicht so viel geschrieben hat. Aber das Buch ging mir sehr ans Herz.

Leider gibt es auch einige Titel, die ich mir gemerkt habe, aber bis jetzt im Handel in einer "ordentlichen" Ausgabe nicht finden konnte.

Ansonsten lese ich auch mal "unbekanntere" Bücher von bekannten Autoren, z.B. aktuell Fontane "Die Poggenpuhls".

Über einen unbekannteren Lesetipp von früher würde ich mich im übrigen sehr freuen 🙂

Woher ich das weiß:Hobby

Klassiker haben ihre Qualität, sind aber entsprechend schwer zu lesen. Normale gängige Romane haben häufig durchaus Anspruch und sind es wert, gelesen zu werden. Mit Bestesellern wird man nicht viel verkehrt machen.

Klassiker sind zeitlos, es fehlt ihnen dadurch aber auch oft an Aktualität und gibt es häufig modernere Romane.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Lohnen? Ja, natürlich - es lohnt sich definitiv. Du brauchst nicht einmal Deinen bevorzugten Zeitrahmen (anhand der genannten Beispiele würde ich den auf Literatur, die zuerst zwischen 1850 und 1940 erschien, festlegen) verlassen. Hast Du zum Beispiel schon mal was von Alexej Tolstoj gelesen? Oder von Robert Louis Stevenson? Von Jack London? Oder von Jules Verne? Hast Du Dich mal an Robert Kraft gewagt? Oder an Hedwig Courts-Mahler? Kennst Du die Bücher von H.G. Wells? Oder die Geschichten von Stanley G. Weinbaum? Maxim Gorkij oder Charles Dickens solltest Du auch nicht vergessen ...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bibliothekar an einer Universitätsbibliothek seit 1989

Die wahren Meisterwerke findest du nur abseits vom Strom, das gilt nicht nur für Bücher sondern grundsätzlich für fast alle Dinge

Trau dich den Sprung ins Unbekannte und Bruch aus deiner Schublade heraus


DrWho007DE  28.07.2025, 13:14

Das mag für die heutige Zeit zutreffen, aber ich denke doch, dass die damaligen Literaten mit Thomas Mann, Franz Kafka usw. wahrhaftige Meisterwerke sind. Die heutige Literaturlandschaft kommt da meiner Meinung nach nicht ganz hinterher. Auch wenn Geschmäcker selbstverständlich verschieden sind, bleibt es doch fraglich, was heute so als deutschsprachige Buchsensation angepriesen wird... (Ausnahmen gibt es natürlich)

kommt darauf an, was du durchs Lesen erreichen willst für dich.

Die alten "Klassiker" & Co können mich in der Zwischenzeit nur noch wenig "erreichen" Derzeit lese ich nur noch selten und wenn dann eher Literatur zu aktuellen gesellschaftlichen Themen.

Heute werde ich zum Beispiel in die Buchhandlung gehen und mir "Kinder Mehrheit ohne Schutz" kaufen und dann die nächsten Tage lesen.