Lötstellen-Qualität mit Multimeter prüfen, sinnvoll?
Macht es Sinn, die Qualität von Lötstellen mit der Widerstandsmessung eines Multimeters zu überprüfen, z.B. in dem ich die Kontakte an den Draht bzw. die Leiterbahn anlege? Bekommt man ein aussagekräftiges Ergebnis?
Müsste mir nämlich dafür eine neue Spezialbatterie für mein altes Multimeter kaufen, und das würde ich nur, wenn es Sinn macht.
6 Antworten
Also wenn die Lötstelle "richtig kalt" ist, also einen nennenswerten Widerstand im k-MOhm-Bereich aufweisen könnte, dann macht messen Sinn bei einer Fehlersuche. Besonders wenn man Fehler auf z.B. einer maschinell gelöteten Platine sucht, deren prinzipielle Funktion eigentlich gegeben sein sollte, sprich wenn du den Fehler bereits auf Bauteilebene suchst. Wie jort aber sagt. Nachlöten geht in der Regel schneller.
Müsste mir nämlich dafür eine neue Spezialbatterie für mein altes Multimeter kaufen, und das würde ich nur, wenn es Sinn macht.
Spezialbatterie?!?!!??
Ist das noch so ein olles Schätzeisen mit Analog-Zeiger? Wenn ja: Spende es dem Museum und kaufe lieber ein komplett neues Multimeter :).
Macht es Sinn, die Qualität von Lötstellen mit der Widerstandsmessung eines Multimeters zu überprüfen, z.B. in dem ich die Kontakte an den Draht bzw. die Leiterbahn anlege? Bekommt man ein aussagekräftiges Ergebnis?
Also um festzustellen, ob der Lötvorgang erfolgreich war?
Fehlerhaft gelötete Lötstellen sieht man eigentlich sofort (klumpig, rau, hässlich, Bauteil wackelt darin).
Ansonsten macht das Nachprüfen nur wenig Sinn, da solche schlecht gelöteten Lötstellen meist trotzdem irgendwie Kontakt haben (das Lötzinn berührt die zu verlötenen Leiter, ohne sich mit diesen fest verbunden zu haben), und dieser Engpass nur Bruchteile eines Milimeters lang ist, so dass die Widerstandserhöhung in der Messtoleranz untergeht.
Eine kalte Lötstelle schmiert idr. erst bei Betrieb ab, weil der Widerstand durch Korrosion, Stromfluss etc. nachträglich ansteigt, bis ein erheblicher Spannungsabfall über dieser ist, so dass es letztlich zum (bei hohen Stromstärken oft heißen) Ausfall kommt.
Deshalb treten Gerätedefekte häufig in den ersten Wochen auf.
Viel besser als alles nachprüfen ist einfach: Löten können! :P.
Aber auch dann geht's evtl. mal daneben, weil z.B. der Lötkolben schlechten thermischen Kontakt hatte, das zu lötende Bauteil leicht korrodiert war, irgendwas am Lötzinn, oder oder....
Bei richtig kritischen Lötstellen, wo ordentlich Saft durchgeht oder wo Ausfall sonstwie fatal wäre (z.B. die Buchse, wo die Netzspannung reinkommt), löte ich immer ein weiteres Mal mit ganz wenig Lötzinn nach (so, wie man es bei einer sichtbar kalten oder sonstwie verdächtigen Lötstelle machen würde) und/oder ich sehe zwei separate Lötstellen vor. Dass man zweimal an derselben Stelle kalt lötet, ist äußerst unwahrscheinlich.
Ansonsten kannst du das Risiko ohnehin nicht vollständig eliminieren, da auch das Bauteil oder die Platine einen Fehler besitzen kann.
Früher hat man für solche Messungen, wenn es um Präzision ging, auf Meßbrücken zurückgegriffen. Je nachdem wie hoch der zu erwartende Widerstand war entweder Wheatstone für alles mögliche oder bei kleinen Widerständen die Thomson Brücke die bei kleinen Widerständen im Bereich zwischen 1 Ohm und 10^-6 eingesetzt wurde.
Ich selber habe noch eine Hartmann & Braun Pontavi Wh 2 von 1975 in OVP zuhause liegen. Die läuft mit C-Zellen. Mein H&B Multavi B aus Ende der 60er, Anfang der 70er läuft mit zwei dicken Monos (D-Zellen). Multimeter liefen zu der Zeit entweder mit sowas oder alternativ 9V Block. Also das muss wirklich entweder steinalt sein, oder ein Exot.
Wenn es darum geht nur festzustellen, ob eine Verbindung besteht, dann ja. Aber für eine Unterscheidung ob ein Kontaktwiederstand im 100mOhm Ohm oder im 1mOhm Bereich liegt brauchst du eine Vierpunktsmessung. Nur so schnell einmal ein Ohmmeter hinhalten gibt kein brauchbares Ergebnis.
Das ergibt keinen Sinn. Anstatt zu versuchen zu messen wärst du schneller, wenn du die Lötstelle einfach nachlöten würdest.
Ich glaube nicht dass eine Zweileitermessung genau genug ist um einen so niedrigen Widerstand zu messen.
Vorallem geht nachlöten genau so schnell wie messen, da fallen mir also wenige Anwendungen für ein.