Linux-on-a-Stick: wie vorgehen?
Hi zusammen - diese Frage bezieht sich auf die gerade gestellte Frage zu MP3-Dateien / Umwandlung:
Gegeben man hätte einen Laptop (nicht toll-groß, aber ist früher gut gelaufen). Den möchte ich nicht blind plattmachen / uminstallieren. Dennoch könnte ich die Rechnerleistung "zwischendurch" gut gebrauchen.
Daher: die Idee, dass man den ja bei Bedarf von einem USB-Stick mit Linux booten könnte. Keine Angst: mit Linux und Windows komme ich zurecht, aber genau das habe ich noch nie probiert (bin eher auf der Server-Seite unterwegs).
Kann mir jemand eine kleine Checkliste machen, was ich da nacheinander mache - muss nicht sehr ausführlich sein - da komm ich durch.
- Welche Tools brauche ich?
- welche Distri nehme ich, wenn der Lap kein top-aktuelles Gerät ist (bedeutet: leistungsmäßig evtl. Engpass)?
- wie bringe ich den Stick bootfähig?
Noch was: aus der Erinnerung (einige Jahre her) habe ich mal ein Tool gesehen, mit dem man für Raspberries (irgendwie) die diversen Distris auf den Raspbi ziehen konnte. Könnte man das da verwenden? Leider hab ich den Namen vergessen.
3 Antworten
Wenn es einfach und möglichst flexible sein soll, würde ich einfach Ventoy auf einem USB-Stick einrichten. Dann kannst du je nach Speichergröße direkt mehrere ISOs auf einem Stick speichern - und dank Ventoy direkt in eines dieser Abbilder booten. Du kannst aber auch direkt unterschiedliche Linux Distributionen und deren Derivate auf einem USB-Stick schreiben und davon booten. Mal einfach als Live-Abbild oder bloß auf einen externen Speicher installiert (ggf. mit persistentem Speicherbereich).
Ventoy bietet selbst die Möglichkeit, direkt in eine virtuelle Maschine zu booten. Das wäre aber eher etwas für fortgeschrittene Nutzer und man sich dafür bei Bedarf selber in die Dokumentation einlesen sollte. Trotzdem hier der Vollständigkeit halber mit erwähne, da Ventoy halt mehr Option als das bloße Booten von Systemen bietet. Es geht aber auch ohne Ventoy mit BalenaEtcher, Rufus und dutzend andere Tools.
Ich nutze Ventoy bereits 'ne ganze Weile und auf USB-Sticks oder externer SSD neben ISO-Abbildern auch direkt in angepasste VM-Container boote. Es gibt sonst auch iVentoy um statt vom USB-Stick über Netzwerk (PXE) in Systeme zu booten.
Ich besitze noch einen Schwung an Software, der sich in ebenfalls ~30 Jahren gesammelt hat und daher gelegentlich auch mal in ältere oder gar deutlich ältere Versionen von Windows (95, 98 SE, XP) rein muss. Als Unterbau dient meist ein schlankes Alpine Linux und durch die QEMU und Config gleich in die VM durchgeladen wird.
Selbst meine „Retro-Konsole” ist auf ähnliche Weise eingerichtet, damit ich in GRUB wahlweise in RetroPie, Windows 95, Windows 98 samt Spiele boote. Der Rest wird dann mit QEMU und KVM erledigt, damit Hardware bei Bedarf durchgereicht wird.
Es geht sicher über das hinaus, was du vielleicht damit vorhast. Ich dachte mir aber ich zeige mal auf, was man auch mithilfe von Ventoy anstellen kann. Wenn du es auf die Spitze treiben möchtest, auch gleich automatisieren kannst. Wird zum Teil zum Teil ähnlich beim Rippen (Digitalisieren) von vielen eigenen CDs und DVDs gemacht. ;)
Versuch es mit Linux Mint, Ubuntu oder Debian KDE.
Debian empfiehlt gar kein Tool zu nehmen, sondern den USB-Stick per cp Befehl bootfähig zu machen.
https://www.debian.org/releases/oldstable/arm64/ch04s03.de.html
Ansonsten musst Du nur noch die Bootreihenfolge in Deinem Bios anpassen. Dein System muss als erstes vom USB Stick laden.
Ohne Stick lädt Dein System dann wie gewohnt. Mit Stick wird dann Dein Linux System geladen.
Eigentlich ganz easy... ;)
Wichtig: Du benötigst 2 USB-Sticks. Der Erste wird der bootfähige USB Stick mit dem Installationsmedium/Live Linux.
Auf dem 2. Stick wird das gewählte Gnu/Linux dann endgültig installiert.
Ok - Ubuntu und Debian kenne ich - Mint hatte ich noch nie. Gibt es da eine Distri, die eher "lightweight" ist für die älteren Rechner?
Für die ersten Versuche würde sogar eine ausreichen ohne grafische GUI. Keine Sorge, das mach ich seit langer Zeit.
Das geht z. B. mit jedem Stick auf dem z. B. ein Ubuntu-, Mint-Iso bootfähig ist.
Das ist ein guter Hinweis - das Ventoy schau ich mir mal an. Nur keine Sorge - da bohre ich tiefer - wie in den letzten 30 Jahren. Das scheint ein guter Einstieg zu sein - oft fehlt nur der.