Leerstandssteuer. Wie sinnvoll ist das?

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Finde ich völlig daneben, keiner hinterfragt warum nicht vermietet wird.. Da kann man ja locker jeden Monat min. 500€ dazu verdienen fürs "Nichtstun", also warum vermietet man nicht?

Habe selbst ein altes Bauernhaus, ist im Moment unbewohnbar, nun könnte ich mit viel Eigenleistung und 100.000€ das wieder einigermaßen fit bekommen und für 800€ kalt vermieten. Nun ist für mich die Rechtslage in Dtl. leider so, das man als Vermieter so gut wie keine Rechte hat, wenn es Blöd läuft bekomme ich Mietnomaden rein, die Zahlen nicht und verbrennen noch die Böden, Türen etc. und reißen einem die Kupferleitungen aus den Wänden. (habe 3 bekannte wo genau das passiert ist..)

Dann benötigt man nen Anwalt, dauert Jahre die loszubekommen und am Ende hat man 100.000€ Plus Schäden, Plus Anwaltskosten etc. etc. Der Kredit vom erstmaligen Sanieren muss ja auch in dieser Zeit bedient werden. Von dem Zwischenmenschlichen ärger mal abgesehen.

Würde man den Vermietern in Deutschland mehr Rechte geben (3 Monate keine Mietzahlung = dann raus!), würden viele vermieten! Klar gibts auch echte Idioten wo Vermieter sind. Dennoch als Privatperson zu vermieten kann einen Finanziell auf Lebzeiten ruinieren. Da lege ich die 100.000€ lieber in einen sicheren Fond an und habe weniger Rendite...

Jeder wo dafür ist, lebt selbst in Miete! Klar als Mieter hast du ja jede Menge rechte. Finanzielles Risiko hat man auch nicht. Viele schwärmen von Enteignung etc. es steht jedem selbst offen, sich ne Wohnung zu kaufen und günstig weiter zu vermieten, da werden solche immer sehr kleinlaut.

Bezüglich meinen 3 Bekannten, diese Menschen lässt man allein im Stich, das scheißt echt keinen, man will halt in diesem Land keine Obdachlosen. Ach und Zivilklagen für die Kosten / Schäden nützen auch nicht viel, da leider nichts zu holen ist bei solchen Menschen.

Ach und alle 3 vermieten nie wieder, wären die Gesetze anders, wären 3 Wohnungen / Häuser mehr auf dem Markt.


terminierertot  29.09.2023, 09:19

Gut gesagt, bei uns in Österreich übrigens das Gleiche.
Bei uns kann man aber seit ein paar Jahren eine Gesetzeslücke nutzen.
Mein Onkel hat eine 2. Wohnung (da hat er früher gelebt, bevor er meine Tante geheiratet hat und zu ihr gezogen ist.)
Die Wohnung vermietet er als "Ferienwohnung", aber zu einem normalen Mietspreis. Wenn also jemand 2 Wochen mit der Zahlung im Verzug ist, dann fliegt er raus.

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So etwas fehlt schon lange.
Und nicht nur für vermietbaren Wohnraum, sondern auch für ungenutzte Grundstücke.

Gerade im Osten stehen einige Häuser in den Städten leer, teilweise schon seit mehr als 30 Jahren. Damals von Spekulanten billig erworben, dann nichts dran gemacht.
Warum kann man da nicht sagen, wenn Du nicht innerhalb von 12 Monaten sichtbar und nachhaltig etwas daraus machst, wirst Du enteignet?


FordPrefect  27.09.2023, 07:33

Nun, weil dadurch auch keine einzige neue Wohnung entsteht. Grund haben Bund, Länder und Kommunen zuhauf, aber kein Interesse daran, selbst Wohnungen zu bauen. Und die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften können nicht mehr bauen, weil es zu teuer ist aufgrund der behördlichen Auflagen.

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Crack  27.09.2023, 08:36
@FordPrefect

Städte immer weiter nach außen zu bauen und vorhandene Grundstücke innerhalb der Städte als Schandflecke verfallen zu lassen, nur weil ein einzelner sich das in den Kopf gesetzt hat, ist auch keine Lösung.
Wenn das Haus nur eine Renovierung braucht, ist das sicher machbar.

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FordPrefect  27.09.2023, 17:04
@Crack
Städte immer weiter nach außen zu bauen

Das Zauberwort "Nachverdichtung" führt aber bei den vorhandenen Bewohnern *und* Eigentümern auch nicht zu Jubelstürmen, sondern zu Bürgerinitiativen.

Ich stimme ja in wenigen Dingen mit den Grünen überein, aber ein Verbot bzw. eine Beschränkung der Ausweisung neuer EFH-Baugebiete wäre IMHO längst überfällig. Es gibt mehr als genügend EFH in Deutschland, dann sucht man sich als Interessent eben ein Bestandsgebäude, oder erwirbt ein nicht mehr lohnend zu sanierendes Objekt entsprechend günstiger, reißt es ab und baut dort neu. M.E. wird in der aktuellen Debatte sowieso völlig am IST-Bestand der Gebäude vorbeidiskutiert. Würden wenigstens die vorhandenen Gebäude mal entweder realistisch nachhaltig (und damit eben nicht auf Billigmethode Styroporplatte beschränkt) saniert, oder als das erkannt, was sie meist sind (nämlich nicht sanierbare Abrisskandidaten), dann wäre auch die CO2-Vorgabe deutlich leichter im Gebäudesektor zu erfüllen. Es traut sich nur niemand, den Eigentümern die traurige Wahrheit zu sagen, dass im Prinzip fast alles, was im EFH-Neubau zwischen ca. 1960 bis ca. 1995 errichtet wurde, letztlich für die Tonne ist, weil nicht mit realistisch zu finanzierendem Aufwand sanierbar.

vorhandene Grundstücke innerhalb der Städte als Schandflecke verfallen zu lassen

*hüstel*

Die meisten dieser Grundstücke gehören aber gar keinen Privatleuten, sondern zui einem hohen Prozentsatz den Kommunen oder dem Bund selbst. Die können nur nichts damit anfangen, weil auch dem Staat inzwischen Bauen zu teuer ist.

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Völliger Quatsch. Das sind Verzweiflungstaten einer inkompetenten Politik, die in Inkompetenz ihres gleichen sucht, und sich nun für ihr desaströses Vollversagen mit ihren bunten Fähnchen zum Kampf aufruft.
Schlimmer geht’s nimmer 🤦🏻‍♂️.
Zumal obendrein viele leerstehende Immobilien längst nicht mehr Deutsch, sondern Arabisch, Indisch, Chinesisch & Co sind.
Willst du ihnen dann jetzt sagen, ☝️☝️dududu, dafür müsst ihr ab jetzt aber 🤣.
Die zeigen dir den Stinkefinger, und wandern mit ihren Firmen & Co einfach ab ins Ausland, so das Deutschland sich damit noch mehr schädigt 🤦🏻‍♂️.
Ehrlich gesagt, das allerbeste wäre es, unsere politische Elite würde am besten einfach bis zu den Wahlen überhaupt nichts mehr tun, das wäre das einzigste und vernünftigste was sie überhaupt tun könnten.

Das wäre maximal für bestimmte Städte, oder eher bestimmte Stadtteile denkbar. Auf dem Land kannst du den Leuten schon fast Geld dafür bieten, dass sie in eine Wohnung einziehen. Leerstand ist auf dem Land ganz primär eine Sache der fehlenden Nachfrage. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass es den von dir genannten Fall nicht gäb - in Großstädten mit hoher Nachfrage gibt es solche Sachen definitiv. Ein Problem dabei ist aber, dass die Eigentümer dieser Objekte oft unklar oder nicht greifbar sind - irgendeine windige Ltd. mit Sitz in Fernost ohne ASP in Deutschland.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie; Grundwissen, garniert mit Recherche

Das ist nicht dumm, da einige Eigentümer Wohnungen künstlich lange leer stehen lassen, um die Preise hochzureiben.

Darüber hinaus gibt es immer noch das Phänomen der ewig leer stehenden, nicht sanierten Altbauten. Es sind vielleicht nicht mehr so viele, aber die Eigentümer lassen es lieber einstürzen, als sich darum zu kümmern. Das geht so nicht.

Eigentum verpflichtet. Mit 'mit der Krawatte daher kommen' ist es nicht getan. Es gibt auch gesetzliche und moralische Pflichten.

Insofern: guter Vorschlag.