Lebt man glücklicher wenn man sich weniger Gedanken macht?
Ich mache mir sehr viele Gedanken. Ich denke intensiv über die großen Fragen nach Sinn und Existenz nach und tendiere dazu skeptisch auf Menschen zu blicken, die sich diese Fragen scheinbar nicht so sehr stellen, denn diese geben sich einfach den Umständen hin, die sie vorfinden. Wie kann man nur in solch einem Zustand der Akzeptanz leben? Meistens geben meine Gedanken einfach keine Ruhe. Ein Gedankenkarussell, ständiges Grübeln habe ich ständig. Manchmal liege ich schon Stunden im Bett und will schlafen doch, die Gedanken rasen weiter.
Und dann erwische ich mich selbst bei dem Wunsch weniger zu hinterfragen. Wäre es nicht so viel einfacher ganz normal zu sein? Ich empfinde eine ausgeprägte Hingezogenheit zum einfachen Glück, zur Anpassungsfähigkeit. Ich bin sogar ziemlich neidisch auf diejenigen, die das Leben und die Gesellschaft so hinnehmen können, wie sie eben sind, anspruchslos, nichts hinterfragend und eben angepasst.
13 Antworten
Canim, ich komm mir oft wie in einem schlechten Film vor. Deine Gedankengänge sind sehr interessant! Ich hab mir auch oft genug den Kopf darüber zerbrochen und frage mich auch wo der Sinn hinter allem ist wenn man eh irgendwann stirbt. Das Universum ist riesig, wer soll schon wissen was da alles ist wenn wir selbst unsere Meere nicht zu 100% erforscht haben? Es wäre schön das Leben so hinnehmen und akzeptieren zu können wie andere Menschen, natürlich wäre man glücklicher wenn aufhört alles zu hinterfragen. Warum ist das so? Das ist relativ simple, man malt sich dann keine möglichen Dinge im Kopf aus was man zb besser machen hätte können und erspart sich damit vieles. Manche sind auch nicht in der Lage selbstständig zu denken und denken garnicht so weit überhaupt etwas zu hinterfragen. Diese Menschen sind auch leicht zu beeinflussen und bezeichnen ihre eigene Meinung als das was z.b die Medien meinen.
Versuch vielleicht dich mit anderen Dingen abzulenken oder Musik zu hören.. damit deine üblichen Gedankengänge dich nicht den ganzen Tag verfolgen
Ka was ich sonst noch sagen soll bre
Lebt man glücklicher wenn man sich weniger Gedanken macht?
Definitiv, „Overthinking“ macht auf Dauer ganz schön unglücklich - ich kann dich voll und ganz verstehen.
Man sollte nur aufpassen, dass man sich nicht zu wenig Gedanken macht und kopflos von einem Problem ins Nächste rennt.
Du kennst noch zu wenige Menschen...
Die meisten Menschen, die nichts hinterfragen wollen, die sich nicht anstrengen, das zielgerichtete zweifelnde Hinterfragen zu erlernen, haben nur Angst, ihre Sicherheit der banalen Einspurigkeit zu verlieren.
Dein Problem kenne ich zur Genüge aus meiner Jugend: Da beschimpften mich Mitschüler mit "Du Philosoph" und manche entsetzlich dumme Gymnasiallehrer mit "Redetot", gerade, wenn ich ihren Unsinn vor der Klasse ausführlich bezweifelte und auch noch am Ende ad absurdum treiben konnte...
Dann aber nahm ich mir das alte Sprichwort "Der Klügere gibt nach" zu Herzen. Ich verstand, dass ich, um die Harmonie mit jedem rechthaberischen Idioten zu erhalten, zu schweigen, nicht mehr zu hinterfragen, auch um nicht mehr zu stören, begann. Und ich sagte mir, dass dies ein Ende haben musste, weil sonst immer die Unklugen ihre Meinungen und ihren Willen durchsetzen können.
Ich gründete mit der rechtlich nötigen Hilfe meiner Eltern mein erstes Unternehmen. Das rettete mich, weil ich mir die Macht für meine Ziele nahm; ich konnte mir meine Mitstreiter*innen für meine Ideen aussuchen. Zum Wunder vieler Idioten am Gymnasium schrieb ich damals die erste in Bayern erlaubte fächerübergreifende Facharbeit mit Bestnote, bewirkte, dass ein fachlich miserabler Chemielehrer ins Niemandsland versetzt wurde und wohl (fast) alle an dieser "höheren Lehranstalt" froh waren, dass ich endlich an die UNI verschwinden durfte...
ALSO nur weiter so!
Lerne deine (zweifelnd hinterfragenden) Ideen in sinnvolle Taten und Produkte gebahnt umzusetzen, der Erfolg wird dich glücklich machen, an den Misserfolgen wirst du reifen - mit Verantwortung auch für andere Menschen umzugehen. Noch ist dein Fehler, dich selbst, dein Grübeln und Hinterfragen anzuzweifeln, anstatt deine derzeitige Art anzunehmen und in deinen Alltag UND damit in das Leben anderer zu integrieren.
Der Klügere gibt niemals nach, selbst wenn er auch daran zuerst zweifelt, ob das richtig sei... Das ist eben klug. Hihihi...
Dieses Gefühl kenne ich zu gut. Manchmal hat man den Wunsch nach doof aber glücklich.
Daher der Wunsch …“ gib mir die Kraft, das nicht änderbare zu ertragen und das änderbare zu verbessern, sowie die Weisheit das eine von dem anderen zu unterscheiden.“
Intelligent und sensibel ist eine schwierige aber extrem wertvolle Kombination an menschlichen Eigenschaften. Du siehst die Dinge halt anders als die dööfere Mehrheit. Viele Menschen verarbeiten diese Problematik künstlerisch. Ganz weit vorne, mit dem ich mich keinesfalls messen möchte, in keinem Gebiet, ist zB John Lennon gewesen.
Mir hilft immer Humor, das ganze von der komischen Seite aus zu betrachten. Und wenn man über wich lachen können gelernt hat, dann kann man die komischen Seiten der widersprüchlichen Welt entdecken.
Du wirst es lernen :-) aber es gibt schwache Momente, wo diese Projektion nicht funktioniert. Guten Single Malt empfehle ich dafür…
Du kannst dich glücklich schätzen, denn dir wurde eine sehr wichtige Gabe geschenkt: das selbständige denken, bzw. das Hinterfragen.
Das bekommen heutzutage nicht mehr viele hin, behalt das bei.
Ja so ungefähr gehe ich auch damit um. Zumindest versuche ich es