Ist es krankhaft sich ständig über alles Gedanken zu machen u. nachzudenken,wenn ja wie unterbinden?

18 Antworten

Ja - es kann auch krankhaft sein - wenn wir uns ständig über alles Gedanken machen !

Descartes hat schon recht - denn nur wer denkt - kann ein Bewusstsein entwickeln !

Allerdings kann man es mit dem Denken auch sehr übertreiben - wenn man z.B. nicht weiss - dass das Denken vor allem Werkzeugfunktion hat - d.h. ich setze es ein - wenn ich es brauche - ansonsten dominieren Gefühl sowie Wahrnehmung - ohne gleich und immer alles zu bewerten (denken ) !

Die Frage ist auch - welche Qualität hat jemand im Denken entwickelt - denn Denken und Denken kann sehr unterschiedlich sein !

Richtig und sauber, kreativ und positiv zu denken - das muss man erst lernen - dazu braucht man gute Vorbilder und entsprechende Lernprozesse !

Und wenn das Denken alleiniger Boss in der Persönlichkeit ist - dann stimmt die Balance im Sinne einer harmonischen Persönlichkeit nicht - denn Fühlen und Denken sollten gleichberechtigte Partner sein - und sich gegenseitig .....ergänzen !

Wichtig ist vor allem auch - abschalten zu können - und wahrzunehmen - ohne gleich alles zu bewerten und in Schubladen abzulegen ! So entstehen nämlich leicht ......Vorurteile !

Glaub nicht alles, was du denkst

... Unser Bewusstsein ist die Geschichte, die wir uns selbst über unser eigenes Denken erzählen.

Diese Geschichte muss aber nicht wahr sein. Ich finde das äußerst faszinierend – denn woran sollen wir uns denn orientieren, wenn nicht an unseren eigenen Wahrnehmungen?

Es ist möglich, unsere Wahrnehmungen systematisch zu testen und zu Ergebnissen zu kommen, die uns an unseren Wahrnehmungen zweifeln lassen.

Aber machen wir uns keine Illusionen: In vielen Fällen werden wir getäuscht, ohne es jemals auch nur zu vermuten.

Damit müssen wir uns wohl abfinden. Unser Hirn ist ein wirklich tolles Organ, aber es macht manchmal ziemlich seltsame Dinge.

Gut so – sonst wär’s ja auch langweilig. Klar ist: Wir sollten nicht alles unhinterfragt glauben – nicht mal unserem eigenen Gehirn.

http://hpd.de/node/14494

Das Gehirn, das hat uns die Hirnforschung in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, denkt immer und lernt immer. Es ist ein Protokoll seiner Benutzung. Das Gehirn kann und tut auch nichts anderes als zu denken und sich durch das denken zu verändern. Das nennen wir lernen. Die Frage ist was man lernt und somit auch was man denkt. Jemand der immer über Fehler in der Vergangenheit nachdenkt wird dadurch gehemmt. Wer Fehler in der Vergangenheit erkennt und über zukünftige Lösungen dafür nachdenkt wird einen Schritt nach vorne tun. Denken macht passiv und hemmt wenn man falsch denkt. VMS hat das gut beschrieben mit dem Vordenken, nachdenken und mitdenken. Vor allem sollte sich durch die Ausgewogenheit eine produktive Denkweise ergeben.

Denken produziert Theoretiker oder Praktiker - je nachdem ob jemand eher nur theoretisch nachdenkt oder das Produkt des Denkvorgangs auch praktisch umsetzen möchte und sich auch dahingehend Gedanken macht. Als Fazit würde ich sagen: Denken tut das Gehirn sowieso immer. Man sollte eben schauen, daß man in die richtige Richtung und ausgewogen denkt. Grübeln, hadern und allgemein negative Emotionen sollte man aus den Denkvorgängen raushalten soweit man dazu imstande ist. Es ist wie bei Gift: Einerseits macht die Zusammensetzung der Gedanken die Art der Wirkung aus, andererseits bestimmt die Menge die Stärke der Wirkung.

Liebe/r brnsrh

Ich habe schon sehr viele Kommentare zu dem berühmten Ausspruch "Ich denke also bin ich" gehört, allerdings muss ich sagen, dass die meisten der Kommentierenden gar nicht den Kontext von Descartes Aussage zu kennen scheinen.

Decartes war ein Skeptiker und zweifelte von vorneherein an allem, also auch an der Realität des menschlichen Daseins und an dem, was seine Sinne ihm sagten: Dass es um ihn herum eine wirkliche Welt mit Büschen, Flüssen, Himmel, anderen Menschen, Städten usw. gibt, ja, sogar daran, dass es ihn selbst gibt. Er musste also einen Beweis dafür finden, dass er wirklich existierte und sich nicht einfach von seiner Wahrnehmung täuschen liess. In diesem Zusammenhang kam der Gedanke: Ich kann bzw. muss an allem zweifeln, ausser daran, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt. Das heisst, als Denkender bin ich in jedem Fall existent. "Ich denke, also bin ich."

Er wollte gar nicht auf deine bzw. die typische moderne Interpretation des Begriffs "Sein" hinaus, der die persönliche Entfaltung, die Suche nach dem Sinn und das in vollen Zügen Leben beinhaltet. Ihm ging es lediglich um einen Beweis für seine Existenz. Insofern hebt sich deine Frage in Zusammenhang mit diesem Zitat selbst auf. Allerdings kann ich nicht sagen, dass ich beim Rest deiner Frage nicht sehr, sehr gut verstehe, was du meinst! Nur dass eben philosophisch/historisch gesehen das Zitat gar nicht in den Kontext passt. :) Lg Wolke

Also ich habe gelernt erst zu denken und zu planen, und dann zu handeln. Das führt dazu, dass ich oftmals schnellere und bessere Lösungen habe als andere und aber auch oft auf andere Lösungen komme als die Meisten. Mich blockiert denken nicht, aber damit ecke ich oft an, weil ich nicht Mainstream bin. Trotzdem möchte ich auf keinen Fall anders sein!


"Ständig über alles" hört sich zwanghaft an. Wenn das so ist, hilft es auch nicht, zwanghaft nicht zu denken.

Hast es schon mal versucht, nur zu beobachten? Eine Kerze z.B. und dabei auch nur beobachten wie die Gedanken kommen und gehen, sie vorbei ziehen zu lassen, so wie die Wolken am Himmel. Wär vielleicht ein Anfang.

Descartes hab ich übrigens so verstanden, das er "ich bin" als letzte Wahrheit und Voraussetzung für "ich denke" angesehen hat. Sein (ich bin) kann Denken hervorbringen. muss aber nicht. "ich denke nicht also bin ich" ist zwar logisch falsch, ich verstehe es aber so von dir gemeint, dass man lebendiger ist, wenn man nicht denkt und das ist wiederum richtig.

Und über sowas kann man natürlich stundenlang nachdenken oder aber auch einfach in eine Kerze schauen. Beides hat glaub ich seine Berechtigung.