Leben als Frührentner ohne Freunde ohne je Liebesglück gehabt zu haben ohne Perspektive lebenswert?

Question

Hallo

Mal eine Frage an alle da draußen, ich möchte mal eure ehrliche Meinung lesen ..

Würdet ihr ein Leben als 38 Jähriger homosexueller EM Rentner ohne Freunde und ohne je Liebesglück gehabt zu haben und in Privatinsolvenz befindend und unfreiwillig auf dem Dorf ohne Führerschein lebens ohne Perspektive auf Glück im Leben lebenswert finden ?

Wie würdet ihr damit umgehen nie Liebesglück gehabt zu haben ? Immer nur wenig Geld zu haben und nichts zu haben was für die meisten Menschen selbstverständlich zu sein scheint ?

Wie ist eure Meinung generell dazu ? Könntet ihr so ein Leben ertragen ?

WeiSte · Answer

Das klingt erst mal nicht gut, gebe ich zu.

Ich bin aber niemand, der sich mit Selbstmitleid in seine Situation fügt.

Ich würde also Bilanz ziehen und überlegen, was ich an meiner Situation ändern kann und was nicht. (Also was nun mal als Gegeben festgesetzt ist).

Für letzteres lohnt es sich nicht, irgendwelche Energie aufzuwenden. Auch nicht die, sich darüber aufzuregen. Daran kann man ja wie gesagt nichts ändern.

Aber für alles, was in meiner eigenen Hand liegt, schon. Daran - und nur daran - würde ich versuchen, in kleinen Schritten zu arbeiten.

Könnte (ohne deine genaue Situation zu kennen - also nur als Beispiel gedacht) im von dir oben genannten Fall heißen:

Nicht zu ändern:

38 Jahre alt
homosexuell
EM Rentner

Mittelfristig zu ändern:

Privatinsolvenz (da kommt man raus)
ohne Führerschein (den kann man machen)
auf dem Dorf lebend (umziehen in die Stadt)

Kurzfristiger zu ändern:

keine Freunde
keine Liebesbeziehung
keine Perspektive auf Lebensglück

Eine Liebesbeziehung zu finden ist nicht einfach, aber heute dank Internet einfacher denn je.

Und keine Freunde und keine Perspektive auf Lebensglück zu haben, kann man ändern, wenn man vor die Tür unter Leute geht.

Und wenn man kein Geld für Aktivitäten wie Vereine, VHS Kurse, Single-Urlaube etc. hat, kann man zum Beispiel ehrenamtlich irgendwo helfen. Das kostet kein Geld und auch dabei lernt man Leute kennen.

Ich würde mich also mit so einer Situation nicht zufrieden geben, sondern mein Leben in die Hand nehmen, wie oben geschrieben.

Sandy200 · Answer

Dieses Gefühl des Versagers, denke, ich hatte schon jeder mal vor allem in der Kindheit. Wenn man zum Beispiel nicht den Erwartungen der Eltern gerecht wurde. Wenn man in allen Fächern komplett grottenschlecht war und die Talente niemals anerkannt wurden…
Das Gefühl ist immer dasselbe, als wäre man in einem dunklen, tiefen Loch gefallen. Manche fühlen es schon mit wenigen Dingen…
Als ich in so einem Loch war, habe ich mich einfach mich auf die schönen Dinge des Lebens konzentriert. Die kleinen Freuden des Lebens. Ich finde, es gibt so vieles, so kleine Dinge, die oft ignoriert werden aber viel wichtiger sind als jeder Mega Erfolg, der heutzutage so überbewertet wird. Ich konzentriere mich nicht mehr auf das, was ich werden möchte oder auf das, was ich will, sondern auf mein sein. Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt..
Ich habe das Gefühl, dass wir Erfolg oft extrem überbewerten. Ich habe mal eine Meditation gemacht, wo ich mir vorgestellt habe, dass ich alles verliere. Kein Haus, kein Partner, kein Geld, nichts… Was bleibt dann noch übrig? Mein Ego, sieht mich als Versager oder als ein Nichts. Doch im Wahrheit bin ich ich selbst. Ich bin einfach. Mein authentisches Ich.
Ich identifiziere mich nicht mehr mit meinem Ego, mein Wert hängt nicht mehr von dem ab, was ich besitze, das, was ich erreiche und auch nicht mehr was ich tue… ich möchte einfach nur sein.
Ich finde, wenn man diese Übung macht. Dann tut man auch die Dinge nicht mehr um andere, irgendetwas zu beweisen. Um seine Eltern stolz zu machen. Sondern ich mach die Dinge um mich selbst weiter zu entwickeln.
Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich es reicht, einfach, eine Rose zu betrachten. Und ich bin voller Freude. Betrachte die Schönheit. Betrachte, dass die Rose einfach ist. Sie wächst, weil sie eine Rose ist. Sie muss nichts. Es ist in ihr verankert, eine Rose zu sein. Sie muss niemanden beweisen, wie schön sie ist und trotzdem ist sie erfolgreich, weil sie so ist wie sie ist.
Das, was uns oft trennt von dem sein ist, etwas zu sein, was wir nicht sind. Und wir wurden oft leider konditioniert. Als wir Kinder waren, waren wir Rosen. Die wachsen wollten aber wurden zu verwelktem Unkraut gemacht. Wir sind Rosen, aber glauben, wir seien verwelkter Unkraut
Es gibt ein schönes Buch, was ich jeden empfehlen würde. Das heißt : „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl
Ich hoffe, ich konnte dir helfen
LG
Sandy

palusa · Answer

Kommt primär darauf an, was der Grund für die Rente ist, denke ich. Es gibt gesundheitliche Probleme, bei denen man nichts anderes mehr tun kann als im Bett zu liegen und zu warten, dass die Zeit vergeht, weil man auf Maschinen angewiesen ist. Und naja, das stelle ich mir weniger toll vor.

Ansonsten bekäme ich meinen Tag schon gefüllt. Allerdings entnehme ich deiner Beschreibung, dass du eigentlich nicht gerne auf dem Dorf lebst. Und da würde ich dann schon versuchen, in die Stadt umzuziehen.

Die privatinsolvenz ist vermutlich ignorierbar, die meisten EM Renten sind so niedrig, dass man ohnehin unter dem Selbstbehalt liegt. Neue Schulden sind halt nicht drin.

girlmits · Answer

Wenn ich mir mein Leben scheiße rede, dann kann es auch nur scheiße sein. Man kann so viel aus seinem Leben machen, egal wie verkorkst es rüber kommt.

WwernerR363 · Answer

Ein paar deiner aufgezählten Punkte erlebe ich selbst aber das bringt dir nichts! Mein Leben ist absolut lebenswert, aber das bringt dir auch nichts! Ich kann und will dein Leben nicht beurteilen und schon gar nicht was du zu tun hast! Ich würde mir von dir auch nicht sagen lassen was ich aus meinem Leben machen soll!

Leben als Frührentner ohne Freunde ohne je Liebesglück gehabt zu haben ohne Perspektive lebenswert?

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