Männer halten wichtige Teile der materiellen Infrastruktur NOCH am Laufen. Frauen halten wesentliche Teile der sozialen Infrastruktur am Laufen. Beides ist gleich unverzichtbar nur wird das eine systematisch höher bewertet und besser bezahlt als das andere.
Die These „Männer halten die Wirtschaft am Laufen“ ist halb wahr, halb verkürzt.
In vielen körperlich schweren und infrastrukturellen Branchen sind Männer klar in der Mehrheit: Bau, Logistik, Energie, Polizei, Militär. Ohne diese Bereiche würde eine moderne Gesellschaft sofort zusammenbrechen. Das darf man anerkennen aber Pflege, Erziehung, Handel, Verwaltung …hier arbeiten überwiegend Frauen. Ohne sie würde die Gesellschaft genauso kollabieren. Wer bringt Kranke ins Krankenhausbett, wer betreut Kinder, wer organisiert die Bürokratie?
Der Mythos vom „starken Mann am Kran“ verliert an Alleinanspruch. Z.B. Männer in Bau, Industrie oder Transport sind nicht autonom. Ohne die Versorgungsketten, die oft von Frauen gestützt werden (Pflege, Bildung, Dienstleistung), könnten sie ihre Jobs nicht ausführen.
Aber wenn man aber viel tiefer schaut:
Nicht „die Männer“ und auch nicht „die Frauen“ halten die Wirtschaft wirklich am Laufen. Das System Kapitalismus hält sich selbst am Laufen durch Ausbeutung von Arbeit und Natur. Menschen sind darin Betriebsstoff.
Viele Männer verdienen inzwischen genauso schlecht. Die alte Erzählung „Männer tragen das System durch harte Arbeit“ bricht weg, weil auch sie längst in der gleichen Spirale gefangen sind wie Frauen schon lange zuvor.
Ob Männer auf dem Bau oder Frauen in der Pflege sind austauschbar gemacht. Beide schuften für immer weniger Kaufkraft. Die Löhne hinken den Kosten hinterher. Die Wirtschaft selbst läuft nicht auf Menschenwürde, sondern auf Kapitalströmen. Wer wirklich „ankurbelt“, sind Investitionen, Kreditvergabe, Börsen, staatliche Geldpolitik, Banken.
Menschen müssen konsumieren (oft auf Pump), Unternehmen müssen wachsen, Staaten müssen Steuern eintreiben. Das ist die Maschine. Arbeitende Männer und Frauen sind darin nur die Zahnräder. Ohne sie läuft nichts aber die Richtung bestimmt nicht ihr Schweiß, sondern die Logik des Kapitals. 🤷🏻♀️
Durch die K.I. und Automatisierung wird der Mensch zu dem immer weiter Überflüssiger gemacht. Die Bedeutung von Arbeit wird sich grundlegend verändern.
Das System wird den Menschen nicht mehr als Produzenten, sondern nur noch als Konsumenten und Datenspender brauchen.
- Technische Effizienz → immer weniger Menschen notwendig.
- Gesellschaftliche Kontrolle → trotzdem sollen Menschen beschäftigt, abgelenkt und in Abhängigkeit gehalten werden.
„So wie früher“ wo man durch Arbeit sein Auskommen sichern konnte wird nicht mehr zurückkommen.
Die Frage wird nicht mehr heißen: Wo finde ich Arbeit? Sondern: Wie finde ich eine Existenzweise, die mich unabhängig macht von einem System, das mich gar nicht mehr braucht?
LG
Sandy