Latein SA schwer?
Hallo,
ich finde die LATEIN SA meines Sohnes durchweg sehr schwer. Er hat auch immer schlechte Noten trotz vielem lernen. Allerdings hatte ich selbst nie Latein. Vielleicht kann mir jmd helfen und über diese SA drüberschauen. Wie ist die Übersetzung? Sind viele verschachtelte und tricky Sätze dabei? Die Aufgabenstellung im 2. Teil finde ich auch sehr anspruchsvoll da viel zu viel in einem Satz verlangt wird. Finde dies und das und setze um und mach einen anderen Numeeus draus und übersetze dann noch. Geht das nicht in Einzelschritten?
Oder ist das in Latein so gewollt.
6. Klasse also heuer gerade mit dem Fach begonnen.
6 Antworten
Hallo, die Lehrkraft prüft das gesamte für die Schularbeit relevante Stoffgebiet ab. Mehr ist dazu nicht wirklich zu sagen.
Mit Sicherheit ist die Aufgabenstellung sehr intensiv für eine Schularbeit, d.h. volle Konzentration von der ersten Sekunde bis zur Abgabe.
Sie erscheint mir nicht übermäßig schwierig. Im ersten Latein-Jahr muss man natürlich erst einmal reinkommen ins Latein.
Ab besten viel übersetzen, vor allem mit anderen gemeinsam, miteinander lernt man gerade in Latein sehr viel.
Jetzt dürfte auch klar sein, worauf die Lehrkraft wert legt.
In Summe ist eine positive Note gut machbar, für die Bestnote muss man allerdings ziemlich schwitzen.
Sehr gerne. Ich glaube sofort, dass dein Kind fleißig lernt. Die Frage ist, was dein Sohn im Unterricht tatsächlich versteht. Nicht jeder tut sich leicht dabei, sich in die lateinische "Denke" sofort hineinzuversetzen. Wer von Haus aus wenig Freude mit Grammatik hat, ist gerade im Lateinischen als tote Sprache (im Sinn der Alltagssprache) sehr gefordert. Falls du es noch nicht getan hast: Setze dich mal mit deinem Sohn hin und geht gemeinsam den bisher gelernten Stoff durch - das ist ziemlich straight forward - Deklinationen, Konjugationen, Pronomen, besondere Fälle (unterschiedliche Varianten des Ablativs usw.). Frage ihn mal ohne Druck ab, macht das einfach mal stresslos zwischendurch. Und dann frag ihn mal die Vokabel ab. Dann bekommst du einen ungefähren Eindruck davon, was beim Lernen tatsächlich hängengeblieben ist bei ihm. Die Grammatik ist in dieser Phase wirklich die absolute Grundvoraussetzung um in Latein überleben zu können. Als nächstes muss er einfach viel übersetzen. In jedem Satz soll er zunächst das Prädikat identifizieren und das zugehörige Subjekt identifizieren, dann die Fallobjekte (z.B. Akkusativ-, Dativobjekt), dann zu den Substantiven gehörige Adjektive. Gerade zu Beginn ist es auch wichtig in jedem Satz für jedes Wort die Wortart, Zahl, Geschlecht oder Person usw. zu ermitteln. Dann wird das schon. Alles Gute.
Wir haben passend zu seinem Latein Buch Adeamus den Schulaufgaben Trainer dazu. Damit übt er für die SA auch immer. Da sind dann auch tatsächlich "Schulaufgaben" drin.
Diese fallen ihm immer gar nicht so schwer. Beim Vergleich dann mit den Lösungen käme er immer zw einer 2 und 4 davon. Eben je nach Texten. In den richtigen SA wird das dann jedoch immer nix 😔
Wir bleiben jetzt über die Ferien dran und übersetzen sehr viel und gehen Grammatik nochmals durch. Das machen wir zusammen dann sehe ich wie konzentriert er auch am Thema bleibt.
Nachdem er generell mit der Lehrerin nicht sehr klarkommt kann ich mir natürlich auch vorstellen das er vom Unterricht natürlich nur die Hälfte mit nach Hause nimmt. 😔
Es wäre verständlich wenn dein Sohn während der SA ein wenig die "Nerven flattern" - vielleicht ergänzend ein paar einfache Stress-Management-Techniken (Resilienz) üben.
Ich denke er hat wirklich Probleme mit der Aufgabenstellung. Vor allem auch im 2. Teil. In den SA Trainern is es ein wenig "einfacher" formuliert alles. Das mit dem Nerven flattern haben wir schon ausgeschlossen.
Na dann, jedenfalls alles Gute! Schöne Sommerferien anyway :)
Bin eher überrascht, dass am Ende des ersten Schuljahres bereits Präsens, Perfekt und Imperfekt vorkommen. Die Sätze sind von überschaubarer Länge und nicht allzu schwer. Neben der Übersetzung lassen sich Punkte auch auf andere Weise holen.
Das Problem ist allerdings, dass derjenige, der mit der Übersetzung Schwierigkeiten hatte, auch die anderen Fragen kaum beantworten können wird. Das wird dazu führen, dass die leistungsstärksten Schüler alles hinbekommen - und die leistungsschwächeren überhaupt nichts.
Das wäre eine Anregung an den Lehrer, nicht alles von der erfolgreichen Übersetzung des Textes abhängig zu machen.
Wobei ich nicht einschätzen kann, wie "bekannt" der Text in Aufgabe 2 wirklich war: Wurde der Text Wort für Wort schon mal im Unterricht besprochen? Oder ist das eine inhaltliche Zusammenfassung/Neuformulierung eines bereits bekannten Textes?
Schwierigkeit steht und fällt halt auch mit der Frage, wie oft man ähnliche oder nahezu identische Aufgaben schon mal im Unterricht durchgesprochen hat.
Hallo. Nein der Text wurde verändert. Wurde so noch nie Wort für Wort übersetzt. Es ist eine Neuformulierung.
Es kamen leider 5x die Note 6 dabei raus und 4x die Note 5 bei gesamt 18 Schülern.
So hatte ich das befürchtet, die untere Leistungshälfte scheitert damit komplett: erst an der Übersetzung, dann durch fehlendes Verständnis des übersetzten Textes nochmal bei den Fragen dazu.
Diese unheilvolle Beziehung aufzubrechen wäre für den Lehrer der Schlüssel zu einer besseren Bewertung.
Auf Schülerseite hilft wirklich nur drillmäßig übersetzen zu üben. Klar, Vokabeln müssen sitzen, Grammatik muss bekannt sein. Aber ab dann hilft nur noch üben, üben, üben.
Als Ausgleich dazu ganz entspannt mal die klassischen Sagen des Altertums lesen (Gustav Schwab lässt grüßen). Wenn man von diesen Geschichten schon mal gehört hat, und weiß, mit welchen Tricks Herkules den Augias-Stall gereinigt oder den Zyklopen besiegt hat, hat man einen entscheidenden Wissensvorsprung bei der Übersetzung!
Vielen Dank. Es hilft sehr zu wissen woran es gescheitert haben kann. Wir haben jetzt einen Punkt woran wir arbeiten können. Vokabeln sitzen aus dem FF, Grammatik kann er soweit runter und raufbeten. Trotzdem scheitert es enorm am übersetzen. Was wir uns durch you tube Videos versuchen anzueignen. Also wie man am besten bei Übersetzungen vorgeht. Die Lehrerin ist diesbezüglich leider keine große Hilfe. Danke für deine Info.
1.
(1) Certe de Hercule audivistis.
Sicherlich habt ihr schon von Herkules gehört.
2) Is, quia familiam suam necavit, Eurystheo regi servire debebat, qui ei duodecim labores imposuit.
Weil dieser seine Familie tötete, musste er dem König Eurystheus dienen, der ihm zwölf anstrengende Tätigkeiten aufbürdete.
(3) Poetae tradunt iam primum laborem gloriam Herculis auxisse.
Die Dichter überliefern, dass schon die erste Aufgabe den Ruhm des Herkules vergrößerte.
(4) Profecto Eurystheo vis Herculis non placebat.
In der Tat gefiel Eurystheus die Stärke des Herkules nicht.
(5) Itaque quintum laborem invenit:
Deshalb erfand er als fünfte Aufgabe:
(6) Herculem ad Augeam, cui pecora ingentia erant, misit stabulaque eius purgare iussit.
Er schickte Herkules zu Augias, der zahlloses Vieh besaß, und befahl dessen Ställe zu säubern.
(7) Putabat sic iuvenem torquere posse.
Er glaubte, dass er auf diese Weise den jungen Mann quälen kann.
(8) Hercules autem animum non demisit.
Herkules aber ließ den Mut nicht sinken.
(9) Immo dolo incredibili stercus sustulit.
Im Gegenteil, mit einer unglaublichen List beseitigte er den Mist.
Herakles erledigte die Aufgabe, indem er die Fundamente des Stalls an einer Seite aufbrach und durch einen Kanal das Wasser der Flüsse Alpheios und Peneios durch den Stall leitete und somit die Augiasställe säuberte.
2.
Präsensform: Zeile 5, "volo" - 1. Pers. Sg. Präsens von velle - ich will
Imperfektform: Zeile 3, "gaudebat" - 3. Pers. Sg. Imperfekt von gaudere - er freute sich
Perfektform: Zeile 2, "vidit" - 3. Pers. Sg. Perfekt von videre - er sah
AcI: Zeile 1 "Constat Herculem Atlanti credidisse [...]"
Übergeordnetes Verb: Constat
Subjektsakkusativ: Herculem
Prädikatsinfinitiv: credidisse
Übersetzung: Es steht fest, dass Herkules Atlas vertraut hat.
Danke für die Musterlösung. Das freut mich jetzt sehr. Wir können damit arbeiten jetzt. Die Lehrerin hat leider nicht schriftlich verbessert. Deshalb hatte ich keinerlei Anhaltspunkte wo die Fehler sind. Und nachdem ich mich mit Latein nicht auskenne war das alles jetzt nochmal schwieriger. Vielen Dank
Zweiter Text
(1) Constat Herculem Atlanti credidisse et caelum suscepisse.
Es steht fest, dass Herkules Atlas vertraute und das Himmelsgewölbe übernahm.
(2) Herculi magna vis corporis erat.
Herkules hatte einen sehr kräftigen Körper.
(3) Minervam deam tum ei tamen affuisse nonnulli dicunt.
Einige sagen jedoch, dass die Göttin Minerva ihn damals geholfen habe.
(4) Hercules paucas horas laborem sustinebat.
Herkules trug die Arbeit wenige Stunden.
(5) Tum Atlantem vidit:
Dann sah er Atlas:
(6) Profecto Atlas mala aurea tenebat.
In der Tat hielt Atlas die goldenen Äpfel.
(7) Hercules gaudebat - sed Atlas caelum non iam suscipere voluit:
Herkules freute sich - aber Atlas wollte die Himmelskugel nicht mehr annehmen.
(8) "Audi, Hercules!
"Höre, Herkules!
(9) Non ignoras me multa saecula caelum tenuisse.
Du weißt genau, dass ich den Himmel viele Jahrhunderte gehalten habe.
(10) Nunc te eum laborem suscipere oportet!"
Nun musst du diese Arbeit übernehmen!"
(11) Tum Hercules: "Libenter laborem suscipio, sed mihi pulvinum in umeris ponere volo.
Darauf Herkules: "Gern nehme ich dir diese Arbeit ab, aber ich will mir ein Polster auf meine Schultern legen.
(12) Interea tu tene caelum!"
Halte du in der Zwischenzeit den Himmel!"
Latein SA schwer?
Ich finde sie in Ordnung, weder zu schwer, noch zu einfach.
Wenn man die Sprache nie hatte, wenn man schon länger aus der Schule heraus ist, dann fallen einen als Erwachsener viele Klassenarbeiten schwer.
Am Ende entscheidet sowieso die Lehrkraft über die Arbeit. Erst wenn ein großer Teil der Schüler im 5 & 6er Bereich ist, könnte die Arbeit wirklich zu schwer sein und dann müsste sie ggf. neu geschrieben werden oder von der Schulleitung genehmigt werden.
Dies wird hier wahrscheinlich nicht der Fall sein...
Es gab 5x die Note 6 und 4x die Note 5 bei gesamt 18 Schülern. Wir in einem Kommentar zuvor scheint es das die leistungsstärksten gute Note haben und sehr viele aber auch schlechte.
Die SA wurde durchgewunken. Also alles OK. Trotzdem möchte ich rausfinden woran es einfach scheitert das wir in L immer mit schlechten Noten kämpfen. Trotz vielem lernen. Könnte er die Vokabeln nicht oder würde er die Grammatik nicht lernen wäre mir das klar aber so ist es nicht. Es scheint also am Übersetzen wirklich zu scheitern und somit Kanne auch im 2. Teil nicht Punkten wenn er den Text nicht versteht.
Die Aufgabenstellung ist in Ordnung. Der Übersetzungstext enthält keine gemeinen Stellen.
Der zweite Text ist bekannt. Die Aufgabenstellungen dazu sind auch nicht umfangreich, sondern sehr kleinschrittig. Die Lehrerin könnte auch nur eine Übersetzung fordern, so aber führt sie die Schüler Schritt für Schritt zur Übersetzung.
Da Text 2 aus dem Unterricht bekannt ist, sind die Aufgaben 2 und 3 geschenkte Punkte, wenn man da aufgepasst hat.
Wenn ich nun bei der Grammatik Übung den AcI im Text nicht finde gehen mit aber alle anderen damit verbundenen Punkte dann verloren sehe ich da so richtig? Denn er musste dazu ja noch weitere Schritte bearbeiten....
1a und 1b aufeinander aufgebaut richtig? Wenn ich also dazu etwas im Text nicht finde kann ich auch nicht weiter bearbeiten?
Wie soll ich es denn übersetzen, wenn ich ihn nicht finde? Das macht doch keinen Sinn. Ebenso die Aufgabe 1a mit der Suche nach den Verben.
Da es ein bekannter Text ist, sollte er auch sprachlich bereits besprochen worden sein, so dass weder 1a noch 1b schwer sind. Und einen der 4 AcIs zu finden, sind ich sehr nett.
Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich bin wirklich verzweifelt woran es liegen kann das wir in Latein ständig mit schlechten Noten kämpfen.