Lampe anschließen - Phasenprüfer oder Duspol?

5 Antworten

Der Duspol ist immer besser und daher auch für jeden Elektriker eine Pflichtveranstaltung, wenn Leitungen auf ihre Potentiale überprüft werden. Den gleichen Zweck erfüllen auch zweipolige Multimeter, nur dass sie z.B. keinen RCD kontrolliert auslösen können.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Deine Elektrik allen Vorschriften entspricht und fehlerfrei ist, dann genügt der Phasenprüfer für die Leuchteninstallation. Aber immer unter der Voraussetzung, dass das Gerät vor der "Messung" an einer Steckdose auf Funktion geprüft wird. Wird der Deckenanschluss geprüft, dann immer die Schaltzustände des Lichtschalters überprüfen. Leuchtet der Phasenprüfer nicht mehr (Lichtschalter aus), so sollte man denPhasenprüfer zur Sicherheit nochmals an der Steckdose auf Funktion überprüfen. Die Dinger haben nämlich die unangenehme Eigenschaft, plötzlich das Zeitliche zu segnen, ohne dass man es bemerkt. Da kann dann eine falsche Anzeige schnell zu einem ungewollten Stromschlag führen.

Und im Zweifelsfall gilt ohnehin immer: Sicherung ausschalten!

Natürlich der zweipolige Spannungsprüfer. Wenn es sich halt aber mal nicht anders machen lässt oder nicht zur Hand, dann geht auch ein Phasenprüfer. Der wird oft als "Lügenstift" bezeichnet aber ganz so ist es nicht.

Wenn Du mit einem Phasenprüfer arbeitest solltest Du ihn direkt am Ort des Handelns immer "prüfen": Die vermeintliche Phase an der Lampe antippen und drauf los arbeiten, wenn nichts leuchtet, ist nicht ungefährlich! Immer noch mal einschalten und checken, dass da was leuchtet und auch nicht mehr leuchtet, wenn man ausgeschaltet hat, zum Beispiel. Mir ist es mal passiert, dass ich auch nur einen Phasenprüfer hatte und der wirklich nichts angezeigt hat, wie ich auf einem Tritt mit Gummifüsen und mit Birkenstock was gemessen habe. Allerdings habe ich selbst an den Fingern auch nichts gemerkt weil ich vom Boden her isoliert stand. Hätte ich mich noch irgendwo angelehnt, wäre es gefährlich geworden! Daher immer einen Funktionstest unter den aktuellen Bedingungen machen, wenn möglich... meist wird der Phasenprüfer für Lampen genommen weil man damit praktischerweise auch gleich noch schrauben kann :-)

Zum zweipoligen Messgerät sei aber auch gesagt, dass damit nicht heiter Sonnenschein ist denn wenn man eine aktive Phase gegen eine abgeschaltete Phase oder einer nicht verwendeten Leitung anstelle des Nullleiters misst, bekommt man ebenfalls nichts angezeigt. Der zweipolige Spannungsprüfer ist zwar umgebungsunabhängig (Birkenstock :-) ), setzt aber voraus, dass man gegen das richtige Gegenpotential misst... und hier gibt es immer wieder, gerade bei Altbauten, große Fragezeichen wenn andere Farben verwendet wurden oder aber nicht die Phase sondern der N geschaltet wurde. Also immer Vorsicht walten lassen und wenn man keinen Schutzleiter zum Gegenchecken (im Altbau) hat, sollte man vorsichtig sein und auch besser die Sicherung rausnehmen!

Mfg

Ein zweipoliger Spannungsprüfer wäre eigentlich schon besser...

Wie gut ein Phasenprüfer funktioniert, lässt sich schlecht abschätzen:

  • falsch positiv: Phasenprüfer leuchtet, obwohl Sicherung aus ist - das kann passieren, wenn noch andere Leitungen parallel liegen
  • falsch negativ: Phasenprüfer leuchtet nicht, obwohl Sicherung aus ist - das kann z.B. passieren, wenn man auf einer gut isolierenden Leiter steht und isolierende Schuhe an hat...

Ein wenig sicherer geht man, wenn man einen vorher-nachher Vergleich macht. Also bei eingeschalteten Stromkreis schauen, wie der Phasenprüfer leuchtet und dann bei abgeschalteten Sicherungen schauen, dass er nicht mehr leuchtet.

Fragenhaber 
Fragesteller
 10.01.2021, 09:49

Vielen Dank für die Antworten. Dass ein Duspol besser ist, habe ich auch verstanden und die Sicherung rausdrehen werde ich mit Sicherheit. Aber was ist denn für den einfachen Hausmann üblich? Viele Seiten empfehlen trotz der Nachteile einen einfachen Phasenprüfer. Das Mehrfamilienhaus ist 70 Jahre alt.

0

Immer ein 2poliger Spannungsprüfer verwenden mit dem man auch einen Fehlrstrom simulieren kann, um die Funktion des PE zu überprüfen.

Es muss ja nicht unbedingt ein Bennig Duspol sein. Es gibt auch andere preisgünstigere 2pol Spannungsprüfer mit Lastzuschaltung.

ein "duspol" also ein zweipliger spannungsprüfer ist mit sicherheit die bessere wahl, da der phasenprüfer maximal die halbe wahrheit kennt. abgesehen davon kann er, wenn du zu gut geerdet stehst, auch schon mal fälschlicherweise nichts anzeigen.

lg, nicki