Läuft die Evolution bei Einzellern anders ab als bei Tieren?
2 Antworten
Evolution ist Evolution. Die Prinzipien der Mutation und natürlichen Selektion treffen auf mehrzellige Organismen wie Tiere oder Pflanzen genauso zu wie auf Einzeller wie etwa Bakterien. Denn letztendlich stehen Einzeller und Mehrzeller auch nicht allein für sich, sondern gehören alle zum selben Stammbaum des Lebens.
Was natürlich anders ist, ist die Evolutionsgeschwindigkeit. Sie ist bei Einzellern mit ihrer kurzen Generationszeit von oft nur wenigen Stunden sehr viel höher.
Unterschiede ergeben sich auch bei der sexuellen und der asexuellen Vermehrung, allerdings sind die Grenzen zwischen Ein- und Mehrzellern hier nicht so scharf, denn es gibt auch Mehrzrller, die sich hauptsächlich oder gar ausschließlich vegetativ vermehren (etwa Süßwasserpolypen, Wasserlinsen) oder die zwischen vegetativer und geschlechtlicher Fortpflanzung wechseln können (z. B. Blattläuse). Bei der sexuellen Fortpflanzung wird durch die Rekombination die Variabilität noch einmal deutlich erhöht. Das führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit höher wird, dass bei Umweltveränderungen zumindest einige der Nachkommen überleben werden. Asexuelle Vermehrung ist hingegen vorteilhaft in einer stabilen Umwelt oder wenn ein neuer Lebensraum schnell besiedelt werden soll.
Keine Ahnung warum ich als Biologe hier keine Antworten bestätigen darf, aber das mache ich mal hiermit.
Genau das wollte ich hören... danke! Um nochmal zu ergänzen.. viele Einzeller sind in der Lage horizentalen Gentransfer und damit auch Rekombination zu betreiben. Zudem können einige sogar fremde DNA Fragmente in ihre eigene zu integrieren, was ihere genetische Variabilität erhöht.
Ja. Einzeller sind sehr einfach gebaut und haben nur eine einzige Zelle. Tiere hingegen sind viel komplexer gebaut und bestehen aus vielen Zellen. Allein schon dadurch ergeben sich große Unterschiede in der Evolution.
Bei Einzellern ist die Evolution vor allem durch Mutationen getrieben. Mutationen sind zufällige Veränderungen im Erbgut, die zu neuen Eigenschaften führen können. Wenn eine Mutation eine positive Eigenschaft verleiht, ist die Zelle eher in der Lage, sich fortzupflanzen und ihre Nachkommen zu hinterlassen. Dadurch wird die positive Eigenschaft in der Population verbreitet.
Bei Tieren ist die Evolution zusätzlich durch sexuelle Fortpflanzung getrieben. Bei der sexuellen Fortpflanzung tauschen sich zwei Zellen ihre Gene aus. Dadurch entstehen neue Kombinationen von Genen, die zu neuen Eigenschaften führen können. Wenn eine neue Eigenschaft eine positive Eigenschaft ist, ist das Tier eher in der Lage, sich fortzupflanzen und seine Nachkommen zu hinterlassen. Dadurch wird die positive Eigenschaft in der Population verbreitet. Der am besten an den Lebensraum angepasste, setzt such durch.
Das eine geht nur über die eigene Mutation, das andere über den Austausch der Gene. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Also haben sie eine eigene Evolutionsart? (by the way.. Einzeller betreiben Gentransfer untereinander)
Einzeller vermehren sich in der Regel durch Zellteilung. Damit sind sie asexuell und tauschen keine Gene aus.
Es gibt jedoch auch einige Einzeller, die in bestimmten Situationen sexuelle Fortpflanzung betreiben können. Dies ist jedoch eher die Ausnahme, und die meisten Einzeller vermehren sich überwiegend durch asexuelle Zellteilung.
Ich rede nicht von sexueller Fortplanzung sondern von horizentalem Gentransfer. Der findet bei Bakterien statt.
Dazu kann ich nicht viel sagen. Muss ich mich erst schlau machen.
Aber was ich wissen möchte.. man kann ja mit unserer Evolutionstheorie die Entwicklung von Einzellern verstehen... deswegen braucht man keine eigene Theorie
Da hast du recht. Dafür braucht es keine eigene Theorie, denn es ist ja nur eine Variante der Evolutionstheorie.
Aber die Evolutionsart ist ja dieselbe... die am besten angepassten Einzeller überleben und teilen sich.