Kommt man laut Bibel in den Himmel, wenn man noch nie im Christentum gebetet hat?

14 Antworten

Kommt man laut Bibel in den Himmel, wenn man noch nie im Christentum gebetet hat?

Ich wüsste in der Bibel nichts, was in Hinsicht auf Gebete ein Kriterium in dieser Hinsicht wäre, aber von den Evangelien an, bis hin zum letzten Kapitel der Offenbarung des Johannes ist eines deutlich: Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft, insbesondere auch entsprechende Taten sind durchaus und in der Tat dahingehende Kriterien, auch wenn es in verschiedenen angeblich christlichen Glaubensgemeinschaften heißt, dass der Glaube allein schon genügen würde, was aber der Bibel nach Schwachsinn ist, da in dieser eindeutig steht, dass der Glaube allein dahingehend gar nichts bringt, wenn man nicht aus der Liebe heraus, also ohne eigennützliche Absicht auch entsprechend handelt. Wenn Du möchtest, kann ich dahingehend in einem späteren Kommentar auch gern verschiedene Quelllinks hinzufügen, falls Du Zweifel am Inhalt meiner Antwort hast.

Es ist nie zu spät zum Beten. Du kannst heute noch anfangen.

Beten ist freiwillig, aber wie willst du eine Beziehung zu Gott haben, wenn Du nicht mit Ihm sprichst?

Es gibt Menschen, die wissen nicht, wie man betet. Dann kann man zum Priester gehen und ihn fragen, wie das geht. Oder man geht in die Kirche zum Gottesdienst und betet mit den anderen zusammen. Beten kann man gut lernen.

Niemand kann dir sagen, ob man deswegen nicht ins Paradies kommen würde. Gott hat viele Wege für uns. Gott hat sicher auch einen Weg für einen Menschen, der mit dem Gebet Probleme hat.

Also, die Christen die ich privat kenne sind der Überzeugung, das Jesus schließlich für die Sünden gestorben ist und deshalb alle ins Paradies kommen. Egal was sie machen. Kannst ein Massenmörder sein, vollkommen egal, alle Sünden sind vergeben. Gläubig sein kann man aus Respekt, aber es ist keine Pflicht.

(Sind überwiegend Familienmitglieder und die sind größtenteils evangelisch-methodistisch).

Firmian  02.05.2024, 20:16

Ist aber strittig, quer über die Konfessionen.

Wir werden's ja sehen, ob wir Heinrich Himmler im Himmel treffen (nomen est omen?)

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Seraphiel0  03.05.2024, 16:33
@Firmian

Joa, in anderen Konfessionen kann man auch heute noch Freifahrtsscheine aus dem Fegefeuer kaufen. Also, vielleicht treffen wir Hitlers Squad ja auch auf dem Weg im Himmel.

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Hallo Celina,

nein, ganz sicher nicht! Das heißt aber nicht, dass diese Menschen verloren sind. Vielen ist nicht klar, dass die Bibel auch von einem ewigen Leben hier auf der Erde spricht. Das geht zum Beispiel aus dem hervor, was Jesus in der Bergpredigt sagte:

"Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben" (Matthäus 5:5)."
Und in den Psalmen steht:
„Die Gerechten werden die Erde besitzen und für immer auf ihr leben" (Psalm 37:29)

Diejenigen, von denen in diesen beiden Texte die Rede ist, können nicht die Gleichen sein,von denen Jesus im Johannesevangelium sprach, als er zu seinen Jüngern sagte:

"Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Andernfalls hätte ich es euch gesagt. Ich mache mich nämlich auf den Weg, um einen Platz für euch vorzubereiten. Und wenn ich mich auf den Weg mache und einen Platz für euch vorbereite, dann komme ich auch wieder und hole euch zu mir nach Hause, damit ihr dort seid, wo auch ich bin" (Johannes 14:2,3).

In diesem Text ist natürlich eindeutig die Rede, dass Gott Menschen zu sich in den Himmel holt. Allerdings hat er die Zahl begrenzt, was die Texte aus Offenbarung 7:4 und Offenbarung 14:1-3 zeigen, wo von 144.000 die Rede ist. Warum aber macht es Sinn, dass Gott die zum himmlischem Leben Berufenen zahlenmäßig begrenzt hat?

Zum einen ist es von Anfang an die Bestimmung des Menschen, hier auf der Erde zu leben. Oder hast Du im Schöpfungsbericht jemals davon gelesen, dass den beiden ersten Menschen ewiges Leben im Himmel in Aussicht gestellt worden wäre? Sie lebten in einem buchstäblichen Paradies, dem Garten Eden, und da wären sie und ihre Nachkommen auch für immer geblieben, wenn sie Gott treu geblieben wären.

Zum anderen hat gibt es einen wichtigen Grund, warum es Menschen gestattet wird, Leben im Himmel zu erhalten: Sie bekommen dort von Gott eine ganz besondere Aufgabe. Das geht aus folgendem Text in der Offenbarung hervor:

"Und sie [die zu himmlischen Leben Berufenen] singen ein neues Lied. Es lautet: „Du bist würdig, die Buchrolle zu nehmen und ihre Siegel zu öffnen, denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut für Gott Menschen aus jedem Stamm, jeder Sprache, jedem Volk und jeder Nation freigekauft, und du hast sie zu Königen und zu Priestern für unseren Gott gemacht. Sie sollen als Könige über die Erde regieren." (Offenbarung 5:9,10).

Das, was ich in dem Text fett markiert habe, zeigt die erwähnte besondere Aufgabe: Sie sollen als Könige über die Erde regieren. Jetzt eine Frage: Würde es Sinn machen, wenn alle guten Menschen Könige im Himmel würden? Und außerdem: Wer wären dann diejenigen, die auf der Erde leben und über die diese Könige gemäß dem Text regieren werden?

Der Vergleich der genannten Bibeltexte belegt eindeutig: Es gibt zweierlei Bestimmungen für den Menschen: Ewiges Leben im Himmel und ewiges Leben auf der Erde! Während jeder Mensch die Chance hat, ewiges Leben auf der Erde zu bekommen, hat Gott ewiges Leben im Himmel nur für eine relativ kleine Gruppe (144.000 Personen) vorgesehen, deren Glieder er selbst bestimmt.

Nun könnte man sich fragen: Wie wird denn das ewige Leben auf der Erde aussehen? In der Bibel gibt es zahlreiche Texte, die das in Einzelheiten beschreiben. Hier ist eine kleine Auswahl:

„Zu jener Zeit werden die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln. Denn in der Wildnis werden Wasser hervorgebrochen sein und Wildbäche in der Wüstenebene.“ (Jesaja 35:5, 6).
„Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer noch Geschrei noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“(Offenbarung 21:4).
"Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen" (Jesaja 14:7).
„Sie werden gewiss Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen.“(Jesaja 65:21, 22).

Ich denke, Du wirst mit mir darin übereinstimmen, dass sich die gerade angeführten Prophezeiungen nicht im Himmel, sondern auf der Erde erfüllen werden. Das geht aber nur, wenn es Menschen auch auf der Erde gibt, die Gott gehorchen und ihm dienen!

LG Philipp

Firmian  01.05.2024, 19:24

Wobei, wenn man genau liest, sich die 144.000 nur auf die Stämme Israels beziehen, während eine "unzählige Zahl" von anderen Völkern dazukommt

Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. (Apg 7,9)

Also, wenn man die Zahlen wörtlich versteht, was ich nicht tue.

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Philipp59  02.05.2024, 06:58
@Firmian

Hallo Firmian,

der Kontext in Offenbarung Kapitel 7 lässt klar erkennen, dass es sich bei der Zahl 144 000 um eine buchstäbliche Zahl handelt. Woraus lässt sich das schließen?

Nun, beachte bitte den Unterschied, der in Offenbarung, Kapitel 7 in den Versen 4 und 9 gemacht wird. Wie Johannes dort zeigt, ist die Zahl der ersten Gruppe, das heißt derjenigen, „die versiegelt waren“, festgelegt. Die Zahl der anderen Gruppe — der „großen Volksmenge“ — ist jedoch unbestimmt. Das führt zu dem logischen Schluss, dass die Zahl 144 000 buchstäblich aufzufassen ist. Wäre sie symbolisch und würde sie sich auf eine zahllose Menge beziehen, wäre der deutliche Unterschied, der in den beiden Versen gemacht wird, unnötig.

Auch sind verschiedene Bibelgelehrte zu dem Schluss gelangt, dass es sich bei den 144.000 um eine buchstäbliche Zahl handelt. Zum Beispiel schrieb der britische Lexikograph Dr. Ethelbert W. Bullinger vor rund 100 Jahren über Offenbarung 7:4, 9: „Es ist eine einfache Darlegung des Sachverhalts: eine bestimmte Zahl im Gegensatz zu der unbestimmten Zahl im selben Kapitel“ (The Apocalypse or “The Day of the Lord”, Seite 282).

Und Robert L. Thomas jr., Professor für neutestamentliche Sprache und Literatur am Master’s Seminary in den Vereinigten Staaten schrieb: „Eine Symbolik ist sehr unwahrscheinlich...Im Unterschied zu der unbestimmten Zahl in 7:9 ist diese [in 7:4] eine bestimmte Zahl. Würde man sie symbolisch auffassen, dürfte keine Zahl in dem Buch buchstäblich verstanden werden“ (Revelation: An Exegetical Commentary, Band 1, Seite 474).

LG Philipp

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Firmian  02.05.2024, 07:19
@Philipp59

Aber siehst Du es auch so, dass sich das nur auf die zwölf Stämme Israels bezieht und nicht auf die gesamte Menschheit?

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Philipp59  02.05.2024, 11:42
@Firmian

Weder noch! Die buchstäblichen 12 Stämme Israels haben in Gottes Vorhaben keine Bedeutung mehr. Dass es in Offenbarung 7:4-8 nicht um buchstäbliche Israeliten geht, zeigen folgende Bibeltexte:

(Römer 2:29) Vielmehr ist der ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist eine Beschneidung des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht. Ein solcher Mensch erhält Lob von Gott, nicht von Menschen.
(Römer 9:6) Es ist jedoch nicht so, als ob das Wort Gottes versagt hätte. Denn nicht alle, die von Israel abstammen, sind wirklich „Israel“.
(Galater 6:16) Allen, die nach dieser Verhaltensregel einen ordentlichen Lebenswandel führen, ja dem Israel Gottes, wünsche ich Frieden und Barmherzigkeit.

Vielmehr geht es um ein geistiges Israel, bestehend aus Christen, die vom Geist als "Kinder Gottes" gesalbt sind.

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Das kommt drauf an, woran genau man glaubt. Es gibt immerhin nicht "das eine" Christentum, sondern ein ganze Reihe verschiedener Konfessionen, deren Interpretationen der Bibel und der Lehren Jesu Christi z.T. erheblich unterscheiden.

Um nur ein paar zu nennen: Römisch-Katholisch, Altkatholisch, Orthodoxe, Anglikaner, reihenweise Evangeliche wie Lutheraner, Reformierte oder Baptisten, Apostolische, Quäker... Sind alles Christen, haben aber z.T. ein erheblich unterschiedliches Verständnis davon, was "man" als Christ machen sollte, um ein guter Christ zu sein.

Und in allen diesen Konfessionen hast du Menschen, die es ernster nehmen und Menschen, denen es im Grunde egal ist. Und alles dazwischen.

Dementsprechend ist das Beten nichtmal in allen christlichen Konfessionen üblich. Und in anderen empfindet man es als unbedingte Pflicht, nix optional.

Und das heißt, dass dir der eine Christ sagen wird dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist und Gott selbstverständlich alle Vertreter seiner Schöpfung liebt und am Ende zu sich holt... und andere sagen dir dass man in der Hölle landet wenn man weniger als drei Gebete pro Tag gebetet hat.