Kommt es oft vor, dass Frauen, die einen Mann in ihren 20ern abgelehnt haben, ihn plötzlich attraktiv finden, wenn sie eine 40 Jährige dicke Singlemutter sind?

10 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Davon abgesehen, dass ich die Formulierung mit "40 Jährige dicke Singlemutter" nicht sehr schön finde muss ich sagen: Ja, das kann schon vorkommen, nicht nur weil sich Menschen ändern. Hat manchmal auch andere Ursachen. Ich habe das mal auf eine ziemlich eklige Weise mitbekommen: Als ich so um die 20-25 war, bin ich für eine gewisse Person und ihren Freundeskreis noch wie früher ein Ausländer gewesen; einer, bei dem man sich schämte, ihn zu kennen und der nix zu suchen hatte, bei dem es unverständlich war, dass der eine halbwegs akzeptable Stellung erreicht hat und den man am liebsten zu den eigenen Gunsten aus Ehrenamt und Gemeinderat gekickt hätte - obwohl man es nie zugegeben hätte. Ich wollte nichts von ihr und war nie an dieser Frau (wir waren gleich alt) interessiert, aber ... ich bekam immer wieder so subtil zu spüren, was für ein totaler Vollpfosten ich für sie und ihre Leute war und wie bescheuert sie auch meinen Cousin und meine Kumpels fanden.

Ein paar Jahre später war ich für einige Zeit Single und auf einmal hatte sie Interesse an mir. Sie suchte meine Nähe, sie wollte mit mir bei Facebook befreundet sein, schickte mir Mails, legte Wert drauf, dass man erfährt, dass sie mich "gut kennt" und überhaupt. Wenn sie aber mit ihren komischen Freunden unterwegs war, tat sie so, als würde sie mich nicht kennen - eine Stunde später fragte sie mich, ob ich mal mit ihr Essen gehen würde.

Der Hintergrund war folgender: Ich war auf einmal jemand, ich war etabliert - ich war nicht mehr "so ein Ausländer da", sondern ein Mann, der als seriös und solide galt, beruflich was erreicht hatte, einen Sechszylinder Opel Omega fuhr und dann mit dem Siebener-BMW nachgelegt hat (kein Leasing, keine Finanzierung, sondern Barkauf). Ich war beruflich erfolgreich, es war guter Verdienst ersichtlich, ich saß im Gemeinderat und eher suchten andere meine Nähe als ich ihre. Ein Freund sagte mal anerkennend, ich sei kein Adabei, sondern eher einer, den die Adabeis an ihrer Seite haben wollen. Mich stimmte diese Sache mit dieser Frau, die nur zwei, drei Jahre noch vorher immer so herablassend zu mir war, dann doch sehr nachdenklich und es war keine Frage, dass ich auf ihre Avancen nicht einging.

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Wie gesagt, es kann schon so was geben - auch weil Menschen sich verändern können, reifer werden, andere Parameter haben, an mehr denken und keinen "coolen Schatzi" brauchen, der wie ein Statussymbol fungiert, sondern jemanden, mit dem man sich eine Zukunft aufbauen kann und mit dem man menschlich gut klar kommt.

Aber andererseits denke ich: Viele verändern sich nicht wirklich, sie lernen nur sich zu verstellen. Nur ein Beispiel: Wir hatten in der Realschule einen Klospanner, der eines Tages von der Schule flog. Ich hatte vor dem Typen Angst und ging teilweise draußen ins Gebüsch weil ich wusste, da geht der Klospanner nicht hin. Vor einigen Jahren traf ich ihn zufällig wieder, als er bei irgendeinem Sportverein ein Vereinsamt übernommen hatte. Er gab den netten Mittzwanziger, jovial, unkompliziert, sportlich, immer für Spökes zu haben, gräbt eigenhändig Nachbars Garten um ohne Gegenleistung, stets höflich und immer galant. Ich sah aber nicht den Schriftführer oder Kassenwart oder was auch immer der da gemacht hat, sondern nur den frechen, übergriffig gewordenen Klospanner von früher, wegen dem die Mädels Angst hatten und wegen dem der Konrektor kurz vor seinem Schulverweis noch eine Art Edikt ausgab, dass man nur noch zu zweit aufs Klo gehen darf und einer Schmiere stehen muss. Will sagen: Vieles steckt im Charakter und Jugendsünden hin oder hier - viele ändern sich nie im Leben und man sollte nicht so optimistisch sein zu glauben, sie tun es. Das ist Charaktersache, das steckt ganz tief im Blut. Mein Großonkel pflegte zu sagen "einmal ein Depp, immer ein Depp" und das dürfte menschlich gesehen passen; Unarten schimmern immer durch, egal ob leichte Reizbarkeit, ein Hang zu körperlicher Aggression, ein freches Mundwerk mit Schwerpunkt auf Beleidigungen, Unehrlichkeit, der Hang zu Diffamierungen oder ein rohes, gemeines, menschenverachtendes "Benehmen". Ich habe schon vieles in der Hinsicht erlebt.

Es gibt auch Leute, die sich ändern oder geläutert werden oder auch merken, dass sie mit ihrem bisherigen Verhalten auf keinen grünen Zweig kommen und von ihrem Umfeld nix als Verachtung erfahren, sich daher ändern; aber das ist eher die Minderzahl. Die meisten verkaufen sich vielleicht gut und denken, das Umfeld merkt es nicht, aber sie sind im Kern genauso unreif und unmenschlich wie schon als Jugendliche - man hört das raus, sobald sie ihren Mund aufmachen und man bei ein paar Sätzen aufmerksam zugehört hat.

Letztlich muss der Einzelfall entscheiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Jein.

Es ändert sich natürlich schon mit dem Alter was man attraktiv findet und ob derjenige auch attraktiv ist. Aber ob man jemanden ablehnt hat ja auch nicht nur etwas mit der Attraktivität zutun, das kann ja auch am Lebensstil etc. hängen. Wenn man mit 25 jemanden ablehnt weil er z.B. stark adipös und ungepflegt ist, dann kann sich das stark ändern und genauso wenn man jemanden mit 25 langweilig fand weil er nichts aus seinem Leben macht und noch zu Hause wohnt. Da kann sich ja sowohl die Person als auch der Geschmack der anderen ändern.

Aber ob man jemanden attraktiv findet hängt definitiv nicht damit zusammen wie viel man wiegt und auch nicht automatisch mit dem Alter und Kindern. In deinem Beispiel hört sich das eher so an, als wäre die Frau verzweifelt und bräuchte Geld, nicht als ob sie wirklich den Mann attraktiv findet.

voblok 
Fragesteller
 18.12.2021, 15:18

Mein Beispiel spiegelt leider die Realität wieder. Viele Männer sind nicht an übergewichtigen 40 Jährigen Frauen interessiert. Attraktivität hängt nicht nur vom Charakter ab, sondern auch vom Aussehen.

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emilia05uwu  18.12.2021, 15:25
@voblok

Die meisten die ich kenne sind mit solchen verheiratet. Dazu macht das wenig Sinn, 2/3 der Männer in dem Alter sind übergewichtig und eben in diesem Alter. Die wären ja alle Single wenn sie nur an 20 Jährige Models interessiert wären.

Das stimmt, sagte ja auch nur das Aussehen nicht alles ist. Nicht dass es dafür unbedeutend wäre.

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Ja, das kommt wohl schon vor.

Aber meistens haben die Männer dann kein Interesse mehr, sondern Chancen bei deutlich jüngeren Frauen, die knackiger, fröhlicher und unverbrauchter sind.

Natürlich. Das muss aber nichts mit 'Dicke Singlemutter' zu tun haben und auch nichts mit schlechten Erfahrungen oder fehlenden Wahlmöglichkeiten.

Wir ändern uns und unsere Ansprüche im Laufe unseres Lebens.

Es kann sein, dass mir mit 16 oder 22 jemand, der am liebsten gleich eine Familie gründen würde und sehr häuslich ist und alles zu langweilig erscheint und ich das mit 30, wenn ich älter geworden bin und eben nicht mehr jedes Wochenende raus partymachen will, sondern andere Prioritäten setze, durchaus attraktiv finde.

Gleichwohl kann es sein, dass mir der 16 oder 22 Jährige der jedes Wochenende Party machen will nicht passt, weil ich halt eben ruhiger und gesetzter bin, ich ihn aber nochmal treffe wenn er 32 ist und grade die Steuerberaterprüfung durch hat und jedes Jahr mit angenehmer gleichmäßigkeit an die Ostsee fährt und keinen Tropfen Alkohol mehr trinkt.

Kurz gesagt: Menschen verändern sich und können dementsprechend je nach Alter und Einstellung attraktiver oder weniger attraktiv auf mich wirken oder ich empfinde eben etwas anderes als attraktiv als noch vor 10 Jahren.
Und da sowas HÄUFIG vorkommt, wird auch dein Beispiel häufig vorkommen. Unabhängig von Beruf oder Familienstand oder Körpergewicht.

Jaa man sagt das Frauen ihren höchsten Marktwert zwischen 18-30 Jahren haben.
sprich, da sind sie besonders attraktiv und können sich Ihren Mann frei aussuchen.
aber ab 30 lässt die Schönheit langsam nach.

ein Mann hingegen kommt erst ab 30 in seine Prime, sowohl körperlich als auch intellektuell.