Könntet Ihr von euren Eltern Geld annehmen?

Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen

Ja 90%
Nein 10%

18 Antworten

Es kommt darauf an. Ja, wenn sie es sich leisten können, nein, wenn sie nicht in der Lage dazu sind. Und natürlich ist der Grund entscheidend. Wenn es um Gesundheit oder gar das LEben geht, dann eher, als wenn es um einen Urlaub geht.

Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:41

Und wenn beide es sich nicht leisten können und es um’s Leben geht?

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leo2802  03.05.2020, 23:43
@Patrikreiser

dann wäre es eine ganz schwere Entscheidung, wo ich jetzt nichts sagen kann. Da muss ich die AUswirkungen auf beiden Seiten sehen.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:46
@leo2802

Welche Auswirkungen wären es? Könntest du Geld von fremden Menschen jemals annehmen?

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leo2802  03.05.2020, 23:48
@Patrikreiser

Naja, zum Beispiel, müssen meine Eltern ihr Leben geben, um meines zu schützen, da würde ich tunlichst nach Alternativen suchen, oder hungern sie, weil ich satt werden will... Das wären Sachen, die ungern im familiären Kreis machen würde.von fremdne Menschen, wenn es mir angeboten wird, ja, sofern es keine Knebelartige Gegenleistung gibt.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:50
@leo2802

Hast du schon mal so eine Situation erlebt in deinem Leben? Schon mal Geld von fremden Menschen geliehen? Lieber würde ich verhungern statt Geld oder sonst was ohne Gegenleistung anzunehmen

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leo2802  03.05.2020, 23:51
@Patrikreiser

Nein, soetwas hatte ich zum Glück nicht. Eine Gegenleistung finde ich schwierig, Rückzahlung wäre natürlich klar.

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leo2802  03.05.2020, 23:53
@Patrikreiser

Naja, weil das schnell ausarten kann und dann auch zu Streit führt, wie die leistung zu erbringen ist. Und in so einer Situation ist man sicherlich oft schon mit anderen DIngen beschäftigt und muss erstmal seine Haut retten.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:56
@leo2802

Hättest du eine Beispiel, von welchen Leistungen du schreibst?

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leo2802  03.05.2020, 23:58
@Patrikreiser

da ich das noch nicht erlebt habe nein, aber es ist eine starke Befürchtung von mir

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 00:05
@leo2802

Das Du mehr hinterher drücken musst als Du vorher gegeben hast?

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leo2802  04.05.2020, 00:17
@Patrikreiser

nee eher, dass ich irgenwas dummes machen muss, nur weil ich denen zu Dank verpflichtet bin, gibt auch Leute die so eine Abhängigkeit stark ausnutzen

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 00:24
@leo2802

Könntest du eher von fremden Geld annehmen oder von deinen Eltern?

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leo2802  04.05.2020, 03:41
@Patrikreiser

puh... kann ich jetzt pauschal nicht sagen, habe ich keine Ahnung

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Jain....
Kommt immer darauf an, zu welchem Zweck und mit welchem Hintergrund und vorallem wieviel.

Ein "Kredit" von Mutti, für einen sinnigen Zweck, ist immer noch besser als der Bank Zinsen in den Rachen zu werfen.

"Aushalten lassen" geht aber garnicht.

Ausserdem muss man immer abwägen. Es gibt Eltern, denen Betrag X leicht fällt und welche, bei denen Betrag X schon an die Substanz geht.
In letzterem Fall definitiv nicht.

Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:38

Und wenn deine Eltern von dir mal das mehrfache bekommen haben?

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Mirse87  03.05.2020, 23:40
@Patrikreiser

Das spielt keine Rolle.
Ausserdem dürfte das auf die wenigsten Kinder zutreffen.

Ich persönlich kann nur ruhig schlafen, wenn ich keine Schulden habe. Auch keine "moralischen".

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Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:55
@Mirse87

Moralische Schulden? Die hast du schon zur Genüge. Schulden bei Eltern darf es nicht heißen sondern eher euer Geld. Es sind wie gesagt deine Eltern und keine fremde Menschen. Du leihst dir kein Geld sondern nimmst dir etwas und kannst es abgeben.

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Mirse87  03.05.2020, 23:58
@Patrikreiser

Das sehe ich nicht so.
Ja ich bin das Kind meiner Eltern. Das heißt aber nicht, dass ich über IHR Geld verfügen kann und/oder Anspruch darauf habe.
Somit sind die Eltern in pekuniären Belangen nicht anders zu behandeln als Fremde.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 00:03
@Mirse87

Sehe ich anders. Du kannst dann wenn es ums Eingemachte und Ressourcen geht deine Eltern nicht dann wie fremde behandeln oder sehen. Es ist eine Gruppe die zusammenhalten muss. Jede gibt ab was er hat und sollte sich in seiner eigenen Gruppe nicht schämen. Eher dann wenn man von fremden Menschen etwas nimmt obwohl man in keiner engen Beziehung steht

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Mirse87  04.05.2020, 00:08
@Patrikreiser
Du kannst dann wenn es ums Eingemachte und Ressourcen geht deine Eltern nicht dann wie fremde behandeln oder sehen.

Beim "nehmen" schon.

Es ist eine Gruppe die zusammenhalten muss.

Das ist richtig. Ich würde meinen Eltern auch nie Hilfe verwehren. Wahrscheinlich sie mir auch nicht.
Trotzdem habe ich kein Recht, diese Hilfe "einzuklagen", wenn sie es nicht tun.

Eher dann wenn man von fremden Menschen etwas nimmt

Das sehe ich wiederum anders. Meinen Eltern muss ich täglich in die Augen sehen. "Irgendjemandem" nicht.
Natürlich würde ich niemandem unberechtigt Geld abnehmen. Aber zu allerletzt meinen Eltern oder sonstigen Verwandten.
Man kann sagen, ich hätte bei "Fremden" weniger Skrupel.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 00:21
@Mirse87

Ja und ich meinte, wenn ihr schon solche Verhältnisse pflegt, wie, jeder lebt für sich und keiner nimmt wehe vom Anderen etwas, demnach ist es ist asozial, unmoralisch und man keinen Anspruch im Vorhinein schon hat, dann ist doch klar, dass das Familienverhältnis eher fremd, kalt und verfranzt ist.
Deine Eltern haben es dir so vorgemacht, du wirst es wahrscheinlich deinen Kindern weitervererben und so weiter. Wie ein automatischer, en detail unüberlegter Kreislauf, was eher traurig ist und die Gesellschaft im allgemeinen widerspiegelt (jeder steht für dich, mittlerweile in der eigenen Familien angekommen und verhält sich in pekuniären Bereichen fremd). Man nimmt und gibt auch automatisch etwas zurück. Geld bedeutet nicht die ultima Ratio und etwas ganz besonderes und außerhalb des Geldes nicht mehr austauschbar. Die Zahlen dir etwas und du gibst es entweder in Form von Banknoten zurück oder verrichtest ihren Einkauf oder lässt etwas Geld zuhause wenn du mehr verdient hast als zu geben. Halt die Gruppe nimmt und profitiert schon von irgendwo aber es als unmoralisch und nicht schlafen können zu beschreiben ist etwas merkwürdig oder?

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Mirse87  04.05.2020, 00:29
@Patrikreiser

Ich denke wir reden hier aneinander vorbei.
Das Verhältnis zu meinen Eltern könnte vertrauensvoller und inniger nicht sein.
Gerade WEIL wir uns so verhalten. WEIL keiner "parasitär" sein will und alles dafür tut, der Gruppe nicht zur last zu fallen.
Das schließt nicht aus, dass die Gruppe hilfsbereit ist. Im Gegenteil!
Wenn ich jetzt meine Eltern nach Geld fragen würde, dann würden die womöglich das eigene haus verpfänden (dramaturgische übersteigerung) um mir zu helfen.
Warum? Weil sie sich 100% sicher sein können, dass ich nicht fragen würde, wenn es einen anderen Ausweg gäbe.
Exakt dasselbe anders herum. Wenn meine Eltern egal was von mir brauchen, dann mache ich das möglich. Kein aber, keine Fragen.

Das gilt natürlich nicht nur (aber auch) für Geld.

Die Zahlen dir etwas und du gibst es entweder in Form von Banknoten zurück oder verrichtest ihren Einkauf oder lässt etwas Geld zuhause wenn du mehr verdient hast als zu geben.

Wenn DU etwas verdienst, dann hast DU auch das Recht darüber zu verfügen.
Wenn es dein Wille ist, diesen Verdienst (welcher Art auch immer) der Gruppe zur Verfügung zu stellen, dann ist das so.
Aber du kannst deshalb nicht 1:1 dasselbe von anderen verlangen.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 00:48
@Mirse87

Kann dich schon verstehen aber „parasitär“ lebt man dann, wenn man sich mehr traut und skrupelloser wird, wenn man fremden Menschen lieber fragen würde als die eigenen Eltern.
Weil, wenn deine Eltern auch mal hungern sollten, würden sie aus falschem Stolze gerade dich nicht fragen und lieber in der Ecke unbemerkt leiden, solange es noch zum Aushalten ist, ruhig sein oder lieber fremde Menschen nach Geld, Essen oder Ressourcen fragen (Nachbarn, bekannte etc.), weil euer Verhältnis schon im Sinne vom Fremdsein übertroffen hat und über „Moral, Stolz, nicht ins Auge„ schauen entgleist ist. Ich weiß nicht in welchen konservativen Verhältnissen zu aufgewachsen bist aber meine Eltern haben mir immer von klein auf gesagt, das mein Geld auch ihr Geld ist, es gibt keine Unterschiede. Wenn ich es verdient habe, dann für die Familie und nicht nur für mich.

Wenn deine Eltern (nur mal angenommen) kein Geld mehr in der Zukunft haben sollten und von dir leben müssten. Wäre es okay für dich? Auch wenn sie es nicht mehr zurückbezahlen und arbeiten können?

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 12:28
@Mirse87

Du würdest also deine Eltern im Alter lieber ins Altenheim schicken, anstatt sie umsonst ohne Gegenleistung bis zum Lebensende zu versorgen? Die Evolution hatte aber was anderes gezeigt.

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Mirse87  04.05.2020, 16:12
@Patrikreiser
Wäre es okay für dich? Auch wenn sie es nicht mehr zurückbezahlen und arbeiten können?

Absolut!

Ausserdem verstehst du das anscheinend schon wieder falsch.

aus falschem Stolze gerade dich nicht fragen

Das ist ein Trugschluss.

Meine Eltern würden mich zuallererst fragen.
ABER sie würden niemals ohne triftigen Grund fragen. Das heißt jederzeit für z.B. einen Wasserschaden am Haus. Nicht aber für... Was weiß ich, einen neuen Mercedes, weil Mutti den gerne zum Einkaufen fahren würde.

Die Familie wird erst angepumpt, wenn man etwas BRAUCHT und es mit eigenen Mitteln nicht stemmen kann.
Alternativ auch, wenn man eine Anschaffung plant, die der ganzen Familie zu gute kommt. Ich beteilige mich z.B. an den Unterhaltskosten für das Boot meines Vaters. Einfach weil ich das im Sommer auch gerne nutze.
Das läuft dann aber nicht so ab, dass er mir eine Rechnung stellt, sondern ich komme von mir aus und frage, ob ich etwas beisteuern kann. Aktiv um eine Beteiligung bitten würde mich mein Vater nie.

Es geht wie gesagt darum, der Gemeinschaft nicht "unnötig" zur last zu fallen. Nicht darum, per se hilfe abzulehnen.

Meine Eltern sind NICHT dafür da, mir z.B. Luxusgüter zu finanzieren, weil ich da halt gerade Lust drauf habe. Sie sind keine Geldautomaten, an denen ich mal eben Kohle ziehe, um mit meiner Freundin mal schick essen zu gehen. So kommt aber dein Text rüber.
NEIN du hast KEINEN Anspruch auf die Kohle, die z.B. dein Vater hart verdient.
Er hat aber jedes Recht der Welt, dich zu unterstützen, wenn er es für sinnvoll oder notwendig hält.

Das ist etwas, das der heutigen Generation anscheinend komplett ab geht. Nennt sich Anstand und hat NICHTS mit falschem Stolz zu tun.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 04.05.2020, 16:27
@Mirse87
Aktiv um eine Beteiligung bitten würde mich mein Vater nie.

Und wenn dein Vater es in der Zukunft mal tun würde? Wärst du entsetzt und nervig?

Du hast deinen individuellen Anstand, was aber mit der Realität und Objektivität nichts gemeinsam hat.Es ist nur deine Prägung, seitens deiner Eltern und Verwandtschaft. Meins eventuell auch nicht. Aber ich finde Anstand ist es, wenn man in seiner Gruppe (die man zur Familie zählt und „entweder alle hungern oder keiner“, wie die Freunde, Familie, die Familie der Geschwister..kann man endlos weitermachen.) locker übers Geld sprechen kann. Nicht als Tabuthema in die Köpfe der neuen Jugend überstülpen. Es ist einfach falsch. Man sollte Geld nicht als etwas heiliges sehen oder eine Religion. Es ist nur ein Tauschmittel. Ressourcen zum Ausgeben oder zum Hausen, konsumieren das war’s schon auch. Sein Vermögen zu verheimlichen zu seinen Engsten wie Kinder Eltern etc. ist anstandslos und ehrlos. Wenn man objektiv und nicht emotional darüber nachdenkt. Aber zum Teil hast du in dem Text auch recht.

Die neue Generation ist auf Ellbogen getrimmt aber unsere Vorfahren waren auf Korrelation und gegenseitiger Hilfe in dieser bedrohlichen Welt mit vielen Psychopathen (die bis heute anhält und zum Teile schlimmer geworden ist, wie man es aus deinem Text lesen kann)

Es geht nicht um Luxus und oberflächlichen Konsumgüter sondern um Lockerheit.

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Mirse87  04.05.2020, 16:39
@Patrikreiser
Wärst du entsetzt

Nein. Wie gesagt. Ich bin mir sicher, dass er es nicht ohne Grund tun würde :)

was aber mit der Realität und Objektivität nichts gemeinsam hat

Mit DEINER Realität vielleicht. Tatsächlich kenne ich niemanden, der da so denkt wie du.
Ich meine solange das bei dir und deinen Leuten klappt, is ja gut. Ich denke, dass mein Weg der bessere ist.

„entweder alle hungern oder keiner“

Das ist bei uns nicht anders. Nur das Mindset ist ein anderes.
Niemand hat ein derartiges "Anspruchsdenken".

locker übers Geld sprechen kann

können wir :)

Man sollte Geld nicht als etwas heiliges sehen oder eine Religion.

Wer macht das? Also ich nicht.
Mit Geld ist es wie mit allem anderen. Wenn man etwas von anderen möchte, dann bittet man darum.

anstandslos und ehrlos

Anstandslos und ehrenlos ist es das Eigentum seiner Mitmenschen nicht zu achten. Im Volksmund auch Diebstahl genannt.
Und ja. Auch innerhalb einer Familie gibt es Diebstahl.
Wenn ich meine Schwester besuche, dann frage ich sie, bevor ich mich einfach am Kühlschrank bediene. Nicht weil sie mich daran hindern würde, sondern weil es sich so gehört!

So und nu is schluss mit Philosophiestunde!

Schönen Tag dir noch :)

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Patrikreiser 
Fragesteller
 10.05.2020, 14:35
@Mirse87

Ist dir Geld ausleihen an sich peinlich?

Und würdest du an den Kühlschrank deiner Eltern rangehen, ohne vorher gefragt zu haben? Gehört es zum Anstand? Es ist quasi auch dein Kühlschrank, weil ihr doch alles teilen würdet und peinlich ist es wenn du vorher fragen würdest, weil du dich schämst den Kühlschrank zu öffnen?

Aber deine Realität hat doch nicht mit dein Gebaren, die du aufgezwungen bekommen hast von deinen Eltern als Kind nichts zutun und dies sogar in der Welt als normal und realistisch ansiehst? Es es wirklich die Realität also dein Anstand der allgegenwärtige Anstand?

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Mirse87  10.05.2020, 16:58
@Patrikreiser
Und würdest du an den Kühlschrank deiner Eltern rangehen, ohne vorher gefragt zu haben?

Nein. Anstand.

Es ist quasi auch dein Kühlschrank

Nein ist es nicht. Ich habe weder für den Kühlschrank noch für den Inhalt bezahlt. Also ist es nicht mein Eigentum.
Ausserdem könnte es ja sein, dass meine Eltern die Lebensmittel verplant haben für die nächsten Tage. Dann müssten sie evtl. extra wegen mir wieder einkaufen fahren, nur weil ich den Quark genommen habe der für Papa's Frühstück geplant ist.
Es geht nicht um den "Wert" der Dinge. Es gehört sich einfach nicht, Dinge zu nehmen, ohne den Eigentümer zu fragen.

Aber deine Realität hat doch nicht mit dein Gebaren, die du aufgezwungen bekommen hast von deinen Eltern als Kind nichts zutun

Der Satz ist zwar sehr unverständlich, jedoch denke ich zu verstehen was du meinst.
Die Realität ist, dass Eigentum auch innerhalb von Familien existiert. Rein rechtlich betrachtet könnte deine Mutter dich anzeigen, wenn du dir Gummibärchen aus ihrem Schrank holst.
Natürlich würde sie das nie tun. Sie würde noch nicht einmal etwas sagen.
Trotzdem ist es ein Zeichen von gutem Benehmen, sie einfach zu fragen. Dabei brichst du dir keinen ab.

Ausserdem... "deine Realität"....
Nein. Ich spreche von common sense. Also der Realität, die die überwältigende Mehrheitl aller Menschen als solche empfindet.
Diese Pseudoargumentation von wegen "meine Realität deine Realität" fängt nur jemand an, dem die Argumente aus gehen, oder der komplett am Leben vorbei lebt.

"Aufgezwungen"... Nein! Das nennt sich Erziehung und ist essentiell wichtig, damit du gesellschaftstaugliche Umgangsformen lernst.

Was du hier versuchst ist schlechtes Benehmen zu einer Tugend zu deuteln. Und da kannst du noch so lange im Kreis reden. Es ändert nichts an der Tatsache.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 10.05.2020, 19:31
@Mirse87

Schau mal, alles was du beschreibst ist schon nach deiner Erziehungsmethode und Prägung seitens deiner Eltern schon richtig. Es mag für dich auch jetzt objektiv richtig sein aber du kannst es niemals nachvollziehen, wie sich andere Menschen fühlen und verhalten, hinsichtlich ihrer Prägung im Hause. Die Eltern wurden genauso von irgendjemandem stark geprägt und spüren es als die Wahrheit des richtigen Gebarens in einer Zivilisation an. Wieso glaubst du gibt, dass es so viele Diskrimierungen und Rassismus innerhalb verschiedener Kulturen heute noch existiert und immer (leider und traurig) geben wird? Weil jeder die Richtigkeit eines Verhaltens innerhalb einer sozio-kulturellen Gruppe/Gemeinschaft postulieren möchte, weil es ja wie du schon des Öfteren gesagt hast „Anstand“ ist? Aber der Anstand ist nicht omnipräsent, auch wenn du es glauben zu scheinst. Du liegst da objektiv falsch. Du glaubst es wäre rein aus der Vernunft und (rechtlichen) Tatsachen das richtige Verhalten? In tausenden Kulturen und Ritualen gibt es das Recht auf Eigentum nicht, weil die Gruppe kollektivistisch bewusst leben und es ihren Kinder weitervererben. Wir im Westen haben aufgrund diversen Umständen und Machtstrukturen der Eliten einiges mitmachen müssen bzw. unsere Vorfahren in Deutschland. Z.b. die preußische Tugenden gehört/e zu den strengsten Wertvorstellungen und Anstand.
Es ist (das kenne ich selber von meiner Familie, weil sie sich von den alten und gestrigen Benehmen angenagelt haben) bei uns unanständig und sehr befremdlich wenn vorher fragst ob du was aus dem Kühlschrank essen darfst, weil man sich dadurch als Fremder und sich nicht zu der Familie fühlend outet. Ich kann meine ganze Freunde einladen und für sie kochen ohne meine vorher Mutter zu fragen. Das kann sie auch bei mir oder bei meinen Geschwistern. So sind so geprägt und finde deine Art nicht befremdlich aber auch in meiner Welt traurig. Du bist geprägt und solltest es als erwachsene Mann zugeben. Doch uns werden Verhalten und Anstand aufgezwungen, sonst bekommt man im Kindesalter etwas unschönes zu hören und in Tenniezeit Hausarrest. Also wenn das jetzt nicht zwingen statt begleiten ist. 😃 Du wirst deinen Kindern es genauso mitgeben, wenn sie es unter deiner Obhut als unmündige nicht verstehen, dann wird mit Macht gedroht (was an manchen Situationen völlig legitim ist, so funktioniert nun mal eine Struktur) und später ihnen erzählen es seine doch normal und allgegenwärtige Anstand. Es ist deine Anstand, deine Normalität und deine Realität aber die eine Wahrheit gibt es in der komplexen und multiethnie Welt nicht, sonst wäre die Welt nicht in Chaos wie sie nun mal ist.
In unserer aktuellen und sensiblen Gesellschaft, würde die Rationalität und die wirkliche Vernunft (bestehend aus Tatsachen) nicht mit unseren moralischen Vorstellungen übereinstimmen. Wir schaffen das nicht mal in einer individualistischen Zeit wie will man diese Komplexität gepaart mit Emotionen schaffen. Müsste von klein auf beginnen, etwas hast du abgekommen aber ich „leider“ nicht. Manchmal müsste Emotionen und Gruppendynamik nicht gefördert werden stattdessen nur rationales Denken ohne Prägungen von Institutionen. Deshalb solltest Du niemals den Fehler machen und sagen es ist der eine Anstand und gehört sich so.
Für dich vielleicht aber für Milliarden Menschen nicht, obwohl du es von dir sogar auf alle Menschen übergestülpt hast. Schau Mal, nur wie geprägt du bist und stehst unter Ängste, falls du gegen die Regeln verstößt. Bitte hüte deine Kinder davor. Gruß!

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Patrikreiser 
Fragesteller
 10.05.2020, 19:35
@Mirse87

PS. Durftest du auch nicht an den Kühlschrank, wenn du vorher nicht gefragt hast etwas vom Kühlschrank zu nehmen, als du noch zuhause gelebt hast? Wäre es theoretisch auch strafbar?

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Mirse87  10.05.2020, 22:40
@Patrikreiser
Durftest du auch nicht an den Kühlschrank, wenn du vorher nicht gefragt hast etwas vom Kühlschrank zu nehmen, als du noch zuhause gelebt hast?

Ich durfte das immer. Ausserdem macht es einen riesen Unterschied ob man im gleichen Haushalt lebt. Ob du es glaubst oder nicht. Aber ich bezweifle, dass viele Kinder meines Jahrgangs eine derart liberale Erziehung genossen haben wie ich.
Selbst moderne Ökomuttis würden das vermutlich nicht hin bekommen, mir eine "glücklichere" Kindheit zu schenken.
Es gab niemals Gewalt. Niemals "isso" oder "basta". Es gab gepflegte Diskussion und ausführliche Begründungen für jeglichen Disput.

Versteh es endlich. Das hat nichts mit "ewig gestrig" zu tun. Schlicht mit Anstand und gesundem Menschenverstand.
(Anmerkung der Redaktion: Mit Anstand und Menschenverstand meine ich soziale Umgangsformen die um den ganzen Globus anerkannt, über hunderte Jahre bewährt und damit allgemein gültig sind.)
Nein das hat mir niemand über gestülpt.

weil die Gruppe kollektivistisch bewusst leben und es ihren Kinder weitervererben

GENAU DAS ist Anstand. Man geht BEWUSST behutsam mit fremdem Eigentum um. Das heißt nicht, dass man es nicht bekommt.
Im Gegenteil. Was dir nicht in den Kopf will ist die Tatsache, dass beide "Ansätze" zum gleichen Ziel führen. Jeder bekommt was er möchte. Nur, dass im allgemein vorherrschenden und praktizierten System noch eine gewisse Höflichkeit hinzu kommt, die du anscheinend mit allem was du hast ablehnst.
Schade.

Wieso glaubst du gibt, dass es so viele Diskrimierungen und Rassismus innerhalb verschiedener Kulturen heute noch existiert und immer (leider und traurig) geben wird?

DAS hat nichts mit Umgangsformen zu tun. Auch nicht mit Höflichkeit.
Rassismus ist ein komplett anderes Spielfeld sozusagen.
Geboren in erster Linie aus der Menschlichen Natur der Angst vor Fremdem.
Ja ein Stück weit Prägung ist dabei. Aber das ist wie gesagt ein komplett anderes Feld im Bereich der Erziehung und auf keinen Fall mit Manieren gleich zu setzen.

die preußische Tugenden gehört/e zu den strengsten Wertvorstellungen und Anstand.

Ja. Und ob du es glaubst oder nicht. Einige Paradigmen daraus würde ich persönlich sogar gerne wieder bei mehr Mesnchen begrüßen.
Respekt, Selbstdisziplin und ehrbarer Umgang mit seinem Umfeld sind nämlich durchaus Attribute, die ich aktuell in der Gesellschaft stark vermisse.

In tausenden Kulturen und Ritualen gibt es das Recht auf Eigentum nicht

In welchen? Wetten ich kann das bei jeder aktuell bestehenden Kultur widerlegen, die es über ein paar Strohhütten hinaus gebracht hat?

Du scheinst zwischen zwei Extremen entscheiden zu wollen.
Nämlich Anarchie und blindem Gehorsam.
Beide können nicht allein existieren. Es ist immer ein Mittelweg zwischen den beiden, der Gesellschaften erfolgreich gemacht hat.
Sobald das Pendel zu weit in eine Richtung ausschlägt, leidet die Gesellschaft.

Ein Mensch sollte prinzipiell immer nach der Kant'schen Maxime handeln.

In der kantischen Ethik, wie Kant sie u. a. in der Kritik der praktischen Vernunft verhandelt, erlangt „Maxime“ als „subjektives Gesetz, nach dem man wirklich handelt“, als „subjektives Prinzip des Wollens“ große Bedeutung. Beliebige praktische Grundsätze sind Maximen, wenn sie zugleich subjektive Gründe der Handlungen, subjektive Grundsätze, werden.

Der kategorische Imperativ verlangt die strikte Verallgemeinerbarkeit der Maximen:

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde.“

– Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Immanuel Kant: AA IV, 421

Oder anders herum: Was du nicht willst, das man dir tut.....

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Patrikreiser 
Fragesteller
 11.05.2020, 21:57
@Mirse87
Selbst moderne Ökomuttis würden das vermutlich nicht hin bekommen, mir eine "glücklichere" Kindheit zu schenken. 

Das ich fragen, was moderne Ökomutti sind?

Mit Anstand und Menschenverstand meine ich soziale Umgangsformen die um den ganzen Globus anerkannt, über hunderte Jahre bewährt und damit allgemein gültig sind.) 

Ja und welche allgemein gültige Umgangsformen sind es? Das man den Kühlschrank vorher nicht öffnen sollte, wenn man vorher seinen Eltern nicht gefragt hat? (Auch wenn man da nicht mehr lebt) Es ist eine „schlechte“ Umgangsform, weil du so erzogen wurdest aber für andere ist umgekehrte Form eine „schlechte“ Umgangsform mit seinen Mitmenschen. Also kann es nicht um den ganzen Globus anerkannt sein oder?

Rassismus ist ein komplett anderes Spielfeld sozusagen.

Sehe ich auch anders. Rassismus und Diskrimierungen entstehen genau aus Gegensätzlichkeiten wie Ansichten und Auffassungen und wie du schon selber geschrieben hast, entsteht Rassismus aus der Angst vor Fremden. (Unter anderem Aussehen, Hautfarbe, Stimme, gebaren etc.) Und andere Kulturen, Traditionen, Sitten und Gepflogenheiten sowie Gebaren und daraus entstehendes Temperament eines Individuums innerhalb seiner Kultur.

Ja. Und ob du es glaubst oder nicht. Einige Paradigmen daraus würde ich persönlich sogar gerne wieder bei mehr Mesnchen begrüßen.

Respekt, Selbstdisziplin und ehrbarer Umgang mit seinem Umfeld sind nämlich durchaus Attribute, die ich aktuell in der Gesellschaft stark vermisse.

Welche Disziplinen sind es denn? Die Menschen sind heute mehr selbst disziplinierter als je zuvor? Schau dir mal die Wirtschaft im Lande an?

Nämlich Anarchie und blindem Gehorsam. 

Was meinst du damit genau? Das habe ich doch nie gesagt und beide Formen wurde nie in ihrer richtigen Form doch nie ausgeführt.

Oder anders herum: Was du nicht willst, das man dir tut.....

Gilt es nur für uns Menschen?

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Mirse87  11.05.2020, 23:55
@Patrikreiser
Ja und welche allgemein gültige Umgangsformen sind es?

Ganz einfach. Frei nach dem kategorischen Imperativ MUSST du annehmen, dass Person X es vielleicht nicht brauchen kann, wenn egal wer über ihr Eigentum verfügt und im günstigsten Fall "nur" die eigene Planung durcheinander bringt.

Die Menschen sind heute mehr selbst disziplinierter als je zuvor?

Das sehe ich bei weitem nicht so :)

und beide Formen wurde nie in ihrer richtigen Form doch nie ausgeführt.

Doch. Zu hauf.

Gilt es nur für uns Menschen?

Naja wenn man es ganz streng nimmt, auch für Tiere. Wobei das schon eine extreme Form ist.... Aber ich würde es nachvollziehen können, wenn ein Mensch sich nach dieser Maxime benimmt. Siehe Veganer.

Aber... Nimm es mir nicht übel. Das geht hier nur im Kreis.
Ich denke wir haben unsere Standpunkte klar gemacht.

Wer mit seiner Schiene besser fährt, sehen wir ja dann irgendwann :)

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.05.2020, 10:07
@Mirse87
Selbst moderne Ökomuttis würden das vermutlich nicht hin bekommen, mir eine "glücklichere" Kindheit zu schenken. 

Das ich fragen, was moderne Ökomutti sind?

Das kategorische Imperativ vom deutschen Philosophen Kant ist nicht allgemein gültig für den Globus. Weil wie ich dir schon erklären wollte, dass es tausende Kulturen gibt, die du nicht mal kennst und deshalb das sittliche Gebot nicht in der Objektivität abgeschlossen sein. Das solltest du anerkennen aber bist halt dagegen.

“Das sehe ich bei weitem nicht so :)“

Und wieso siehst du es anders? hättest du ein Beispiel?

Wer mit seiner Schiene besser fährt, sehen wir ja dann irgendwann :)

Das haben ich schon jetzt von dir gesehen, dass du deine Sittlichkeit als die einzig wahre anerkennst und nicht zugeben kannst, dass du vom Elternhause geprägt wurdest und es heute als richtig Erziehungsmethode ansiehst.

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Es kommt auf die jetzige Situation an! Wenn sie gerade in finanziellen Schwierigkeiten sind, devinitiv NEIN!!!! Aber wenn sie‘s sich leisten können gerne!

Nein

In der aktuellen finanziellen Situation in der sich meine Eltern befinden definitiv nicht.

Nein, da verzichte ich lieber.

Denn bei meinen Eltern zahlt man es mit seiner Seele und seiner Selbstachtung, wenn man etwas von ihnen annimmt.

Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:39

Wieso so übertrieben? Was hat das mit Selbstachtung zutun. Es sind doch deine Eltern die dir viel mehr Schulden.

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verreisterNutzer  03.05.2020, 23:43
@Patrikreiser

Woher willst du wissen, ob ich übertreibe?

Du kennst meine Eltern nicht. Es ist keine gute Idee, von denen etwas anzunehmen. Es ist psychisch ungesund, weil sie es einem ewig vorhalten.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:48
@verreisterNutzer

Also sind es keine gute Eltern? Du bist doch ihr Kind, weil normalerweise sollte es kein Thema sein. Dein Geld müsste ihr Ressource sein und beide verwenden das Mittel zum Zweck. Obwohl viele Eltern keine Gegenleistung von ihren Kindern verlangen, was nicht selbstverständlich sein sollte aber die verwöhnten Kinder es nicht mal merken.

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verreisterNutzer  03.05.2020, 23:49
@Patrikreiser

Stell dir vor, es gibt dysfunktionale Familien.

Und Eltern sind nicht automatisch gut für ihre Kinder. Es gibt richtig toxische Eltern.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 03.05.2020, 23:52
@verreisterNutzer

Natürlich gibt es „böse“ Eltern. Dann ist dein Fall ein unschöner Fall. Von Familie kann man da nicht sprechen. Es ist eine Verwandtschaft aber Familie?

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