Können Sie nachvollziehen, dass immer mehr Arbeitnehmer in Teilzeit arbeiten wollen?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Ja, das kann ich nachvollziehen, weil… 72%
Nein, das erschließt sich mir überhaupt nicht, weil… 28%

11 Antworten

Ja, das kann ich nachvollziehen, weil…

Natürlich. Ich bin selbst in Teilzeit, um eben genügend Zeit für die Pflege meiner Frau zu haben…Es war die beste Entscheidung nur noch zwischen 20 und 25 Stunden zu arbeiten, aber ich habe auch zwei Stellen. Dennoch, meine Frau ist mir wichtiger, als der Beruf, den ich gerne ausübe.

Die Leute wollen halt mehr vom Leben haben, als zu arbeiten, daheim ins Bett zu fallen und am nächsten Morgen diesen Kreislauf wieder anzuschieben. Und wenn das Gehalt der Teilzeitstelle reicht…ist doch klasse.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dozentin/Lehrerin f. Musik(-geschichte) & Kunst(-geschichte)
Skywalker17  19.12.2023, 01:23

Das Gehalt reicht dann aber nicht. Deshalb muss der Steuerzahler aufstocken.

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Ja, das kann ich nachvollziehen, weil…

ich es auch gerne würde, aber finanziell absolut leider nicht möglich ist. Manchmal (und immer öfters) ist es nur noch zum ko..en, wenn man in der Pflege arbeitet. Hauptsächlich wegen dem katastrophal extremen Personalmangel und auch wegen dem Gehalt.

Nein, das erschließt sich mir überhaupt nicht, weil…

...gerade diejenigen, die in jungen Jahren Teilzeit wollen sowieso schon kein hohes Einkommen haben und durch Teilzeit entsprechend weniger verdienen und auch ihre Rente marginalisieren.

Menschen die Teilzeit arbeiten müssen (Kinder, keine Kinderbetreuung, Pflege....) tun mir leid, weil sie wenig selbstbestimmt leben.

Bei höheren Einkommen (i.e. ein gutes Stück über der Sozialversicherungsgrenze) und hoher Wertschöpfung kann Teilzeit ein win-win für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein, aber so viele Gutverdiener gibt es dann auch wieder nicht. Zudem macht gerade in den Jobs die Arbeit auch Spaß und wird als erfüllend und befriedigend empfunden.

In meinem Umfeld sind jetzt einige Freunde, Kollegen & Bekannte (55+) auf Teilzeitmodelle umgestiegen (Gründe gehen von reinem Hedonismus bis Enkel-und Elternbetreuung ), aber die verdienen auch bei 80% immer noch das 2-3fache von Berufseinsteigern.

Ja, das kann ich nachvollziehen, weil…

Man verbringt mehr Zeit bei der Arbeit als mit der Familie was einfach traurig ist...

Leider müssen die meisten aber voll arbeiten ansonsten reicht das Geld nicht.

Guten Morgen, MarketWizard!

Nun, jeder Mensch hat wohl andere Gründe und Wünsche, sodass ich mir zwecks "Wunschkonzert" schon vorstellen kann, dass manche Menschen weniger arbeiten wollen.

Das Problem ist allerdings die verweichlichte Gesellschaft und die Gier. Damals zu den Zeiten meiner Großeltern und Eltern -ich habe das als Kind schon mitbekommen- gab es das nicht. Da hat man eiskalt und knallhart durchgezogen und kam vom Anstand her nicht einmal auf die Idee zu jammern. Da das "Mimimimi" neu erfunden wurde, nimmt das alles ganz komische und kuriose Züge.

Weniger Stunden und mehr Geld. So wollen dies die meisten Menschen haben.

Das Problem mit der Teilzeit ist, dass es dann zumeist mit dem Gehalt, da weniger Stunden, mager(er) ausschaut. Zudem wird man mit der Rentenleistung ein Problem haben. Daran denken die meisten Leute, die herzhaft Teilzeit arbeiten wollen zumeist nicht.

Wenn ein Mensch z.B. Kinder hat, eine Schule besucht oder studiert, dann ergibt "Teilzeit" schon Sinn. Wenn der zeitliche Aufwand und die die Kosten den Verdienst nicht übersteigen, dann lohnt es sich, ansonsten eher weniger.

Man kann sich das ja alles durchrechnen. Manchmal lohnen sich ein paar Mehrstunden für "Brutto" nicht, wenn man mehr Arbeit, weniger Lebenszeit und und "Netto" nur ein paar Euro weniger hat. Zwecks Rente ist es ein anderes Thema.

Wer z.B. einen richtig guten Job respektive Stundenlohn hat, der kann es sich durchaus leisten, weniger Arbeit zu verrichten. Selbst mit der Rente würde es rein rechnerisch, da das Einkommen höher liegt, durch den Faktor der Teilzeit keine Probleme geben. Ich hatte mir das einmal ausgrechnet. Insofern ich mich da nicht verrechnet hatte^^ Bei normalen Einkünften oder weniger Gehalt schaut es allerdings mager aus. Fast alle Menschen, mit denen ich mich so unterhalten hatte, hatten "nur" wegen der Teilzeit Probleme, da diese eben deswegen weniger verdient hatten und dementsprechend die "Entgeltpunkte" gesunken sind.

Kurzum:

Das Thema ist komplex und individuell, sodass man das nicht so fix pauschal behandeln und sagen kann.

Wenn einem Arzt, Ingenieur oder Anwalt das Geld aus den Ohren kommt, dann bräuchte dieser nur 10 Stunden pro Woche -oder weniger- arbeiten, da dies bei so einem Einkommen zwecks Entgeltpunkte gar keinen Einfluss hat. Wenn die Mutti von nebenban generell wenig verdient und dann aus der Lust und Laune heraus spontan weniger arbeiten möchte, dann schaut es schlecht aus.

Wenn Menschen Kinder haben, hier und da studieren oder alles so kurz nebenbei umsetzen, ist das ja okay. Dann kann man diverse Dinge kompensieren.

Nur, wer eben 40 Jahre und mehr in Teilzeit arbeitet oder nur ab und an stundenweise bei dem Mindestlohn oder eben in "normalen" Berufen, der darf sich dann am Ende nicht wundern. Das Rentensystem ist eh bescheiden, aber das ist ein anderes komplexes Thema.

Wenn natürlich Menschen mehr Zeit für sich oder die Familie haben möchten, dann kann ich das verstehen. Weniger Arbeit für das gleiche Geld? Na, wer mag dies denn nicht?

Wenn man wie ich aus Leidenschaft und Engagement besteht, dann kann es nicht genügend Stunden geben. Ich liebe den Job/Beruf und "verarbeite" mich manchmal. Ich habe es sogar anders gemacht und mir noch zwei Jobs gesucht, da ich "nur" in Teilzeit eingestellt worden bin. Du siehst, es geht auch anders. Und "so" viel verdient man im Sozial- und Gesundheitswesen auch nicht.

Manche Menschen müssen sogar mehr arbeiten oder mehr als einen Job annehmen, da es hinten und vorne nicht ausreichend ist. Nicht, weil die "doof" sind oder den falschen Beruf gelernt haben, sondern weil im Kapitalismus diskriminierende Unterschiede gemacht werden. Auch da gibt es Handlungsbedarf, aber man streitet sich bei uns lieber um das extrem wichtige "Gendern". Das ist Deutschland^^ Juhu

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung