Können Schamgefühle und "Geilheit" nicht durch natürlichen Umgang mit Nacktheit verhindert werden?
Habe mal in einem Sportclub - war so 15-16 Jahre alt - trainiert. In diesem Sportclub war es normal, dass Frauen und Männer gemeinsam geduscht haben. Am Anfang war das sehr ungewohnt, aber die anderen waren ja schon länger in diesem Verein und haben sich ganz natürlich verhalten. Schnell hat man sich sowohl an seine eigene als auch an die fremde Nacktheit gewöhnt und hat sein Interesse nur an sexuellen Äußerlichkeiten schnell verloren. Eine Freundin, die ich damals hatte, hat sich z.B. gewundert, warum ich als erster Freund und Typ nicht ständig darauf aus war sie pausenlos sexuell zu berühren. Ich hatte durchaus sexuelles Verlangen - aber nicht pausenlos sondern wollte viel mehr als sie mehr gemeinsam unternehmen. Das Interesse am weiblichen Körper war da, aber nicht so stark wie bevor ich gemeinsam mit dem anderen Geschlecht geduscht habe. Die Leute im Verein haben sich während des Duschens über ganz normale Themen unterhalten - z.B. über das Training.
Ist ein natürlicher Umgang mit Nacktheit also ein Weg sexuelle und erotische Probleme zwischen den Geschlechtern und sich selbst zu lösen - oder ist meine Erfahrung eher individuell.
6 Antworten
Bestimmt...würde mich freuen wenn ich so ne vergangenheit hätte. Denk umso häufiger man es macht umso normaler wird es für einen.
Sagen wir mal, wenn man mit der Nacktheit weniger verbohrt umgeht, dann setzt man Nacktheit nicht mehr automatisch mit Sexualität in Verbindung.
Ich finde es völlig normal, nackt in ner gemischten Sauna zu sitzen und sich zu unterhalten und habe keinerlei Mangel an Erregung, wenns mit meiner Freundin zur Sache geht.
Vor einem halben Jahrhundert genügten noch Vögel, um Menschen im Kino zu Tode zu ängstigen. Heute sehen wir in so manchem Streifen, wie Menschen zerteilt werden, gegessen und noch viel Schlimmeres.
Was wir daraus lernen ist, dass man sich an alles gewöhnt, wenn man es in ausreichender Menge und oft genug vor Augen geführt bekommt.
Ich bin mir absolut nicht sicher, ob eine Gewöhnung an die Nacktheit von Frauen für mich als heterosexuellen Mann nicht eher ein Verlust, denn ein Gewinn wäre.
ich war nicht besonders hübsch
ich war sehr selbstbewusst
und hatte keinerlei Ängste vor Frauen
Trifft alles auch so auf mich zu.
Ich konnte ganz normal mit ihnen reden und musste gar nicht flirten.
Niemand muss flirten
Du hast offensichtlich nicht verstanden, was ich audrücken wollte.
Sich das Verhüllte vorzustellen hat seinen eigenen, besonderen Reiz. Darum gibt es ansprechende Wäsche und eng geschnittene Kleidung, beides sowohl für Mann und Frau. Anfang des letzten Jahrhunderts haben Männer fast einen Herzinfarkt bekommen, weil Sie mal die Wade einer Frau unbedeckt erblicken durften. Die waren weder Plump noch von Ihren Trieben gesteuert, im Gegenteil, war damals Stil viel wichtiger als heute.
Wenn man diese Art von Neugier bremst, hat man vielleicht einige Hürden weniger zu nehmen, aber man beraubt sich auch einer ganz intensiven Erfahrung.
Vorfreude ist die größte Freude.
Ich finde SCHÖNE Kleidung wichtiger als erotische Kleidung. Irgend wie wirkt ein tiefer Ausschnitt oder ein Minirock auf mich nicht. Nacktheit wirkt heute auf mich allerdings wieder viel stärker, weil ich ja nicht mehr in der selben Situation bin wie damals. - Aber wie gesagt: der Körper meiner Freundin war mir schon wichtig - aber nach dem Sex wäre er mir unwichtig gewesen und freundschaftlicher Umgang wäre mir wichtiger gewesen. In meinem jüngeren Jahren hatte ich genug normale weibliche Freunde, die sich vor mir umzogen und waren auch nicht gerade häßlich. Aber die Gespräche mit ihnen waren mir igend wie wichtiger xd Ich vermute allerdings - hätte ich damals gewusst, dass diese weiblichen Freunde sich vor mir umzogen und dabei immer im Spiegel heimlich prüften wie ich denn reagiere, dass dahinter Begehren stand, hätte ich vielleicht auch in dem Modus Erotik geschaltet. Aber irgend wie konnte ich das Trennen.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Selbst, wenn man mehrmals pro Woche in der gemischten Sauna sitzt und seine Freundin schon hunderte Male nackt gesehen hat: Wenn Erotik in der Luft liegt, liegt Erotik in der Luft, und das führt ganz normal zu Erregung.
Wenn Erotik in der Luft liegt, liegt Erotik in der Luft
Selbstredend, aber ohne das beschriebene "Sattsehen" läge Sie eben öfter in der Luft.
Kriege ich auch hin, wenn die Vorlesung langweilig ist und ich feststelle, dass bei der Studentin vor mir ein Haken des BHs offen ist ;)
Der Fragesteller beschreibt eine andere Empfindung, außerdem ändert es an der Erotik nichts, ob die Vorlesung fesselt.
Ich bin dankbar dafür, dass mich auch Kleinigkeiten "einfangen" können, egal was sonst um mich herum geschieht.
Das nicht weil das Verlangen nach Sex dennoch bestehen bleibt höchsten verringert sich das Verlangen nackt zu sein.
Ich stehe selber Aktmodell und weis noch das ich mich am Anfang immer zusammen reißen musste um keine Erektion vor den Künstlern zu bekommen. Jetzt habe ich mich daran gewöhnt nackt vor anderen zu stehen und es erregt mich nicht mehr so stark wie früher. Natürlich ist es mir während des Modell stehen auch schon mal passiert aber das schreibe ich hier besser nicht auf.
Ich gehe mit meiner Nacktheit relativ offen um und es ist für mich auch kein Problem an den FKK-Strand oder in die gemischte Sauna zu gehen oder gemeinsam zu duschen. Nacktheit muss nicht immer automatisch mit Sexualität in Verbindung stehen.
also bei mir war es damals so: ich war nicht besonders hübsch (und bin es auch heute nicht), aber mein Auftreten gegenüber Frauen war einfach ein anderes. ich war sehr selbstbewusst und hatte keinerlei Ängste vor Frauen (auch wenn sie in meinem Augen sehr hübsch waren). Ich konnte ganz normal mit ihnen reden und musste gar nicht flirten. Ich hatte allerdings noch eine andere Eigenschaft, die dazu geführt hat (ich war an meiner SCHULE ein Außenseiter), dass viele junge Frauen mich als Freund haben wollten. Ich vermute heute, dass es das Moment war, dass ich keine Zweifel und keine widersprüchlichen Signale ausgedrückt habe, die dazu geführt haben, dass Frauen mich mochten. - Leider hatte ich damals sehr viele persönliche Probleme, die dazu geführt haben, dass ich letztlich "richtige" Beziehungen nicht führen konnte (hatte schwere Depressionen).