Kann mir mal jemand zum Thema Photovoltaik etwas erklären?
Ich habe aktuell ein Balkonkraftwerk, das Solarstrom produziert. über meinen Zähler kann ich nur erkennen, das ich durchnittlich pro Tag 4,5 KW produziere. Es ist jetzt aber nicht möglich, den gesamten Strom zu verwenden, sondern nur der wird verbraucht, den ich parallel zum produzierten Sonnenstrom verbrauche, der Rest den ich nicht verbrauche geht ins öffentliche Netz und ist für mich damit schlicht weg verloren.
Brauche ich jedoch Strom wenn die Sonne nicht scheint, zählt der Zähler lustig den verbrauchten Strom den ich teuer einkaufen muss.
Ich meine kann ja jetzt nicht mehr Strom verbrauchen, nur um die zwei gewonnen KW auch noch mit zu verbrauchen, zumal ich die genauen Verbrauchswerte unserer Geräte ja nicht kenne.
Was kann ich tun, damit ich nicht ins öffentlich Netz einspeise, und wirklich spare.
O.k. klar, Wäsche wird gewaschen, wenn die Sonne scheint und klar, die Spülmaschine werde ich wenn möglich nur noch anstellen, wenn die Sonne scheint, aber kann man z.B. jede Speicherbatterie anschließen und damit den nicht verbrauchten Strom für mich speichern - wenn ja wie denn?
Ach ja, es soll etwas wie "eine Cloud" geben wie richtet man die denn so etwas ein und könnte man das auch mit wenig produzierten Strom nutzen?
Für jeden Tipp jede Antwort wäre ich wirklich dankbar.
7 Antworten
( kWh (nicht KW) wäre die Einheit der Energie )
- 5600 kWh im Jahr ist recht viel, das sind 15kWh pro Tag.
- Das heisst, am besten fährst du, wenn du deinen grössen Stromverbrauch auf jene Zeit legst, wo das Panel am meisten Strom produziert.
- So dass du gar nie ins Netz zurückspeist. Dann zählt dein Stromzähler um die produzierte Menge weniger Strom, den du somit dann nicht bezahlen musst.
- Also z.B. falls vorhanden Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, Wassererwärmer am Tag einschalten. Ev. mit Timer.
- Oder eben wie andere erwähnen, ein Akkuladegerät in dieser Zeit betreiben, das gerade die Leistung des Panels "frisst". Und die Akkuladung für was sinnvolles verwenden, wie z.B. Verbraucher, die grad die Akkuspannung haben. Aber das Wandeln von DC zu AC fürs Netz und von AC zu DC fürs Ladegerät und dann allenfalls wieder von DC zu AC für netzabhängige Verbraucher ist mit Verlust verbunden und macht wenig Sinn.
ja, das ist die Krux am ganzen. Strom speichern ist schwierig, ideal ist dann produzieren, wenn er gebraucht wird. Deshalb hat man gerne regelbare Kraftwerke wie v.a. Wasser- oder auch Gaskraftwerke. Unmöglich ist es bei AKWs, bei Solar und Wind. Deshalb müssen Netze eben clever strukturiert sein. Es kann nicht nur darum gehen, "so viel wie möglich" zu produzieren.
Es kann nicht nur darum gehen, "so viel wie möglich" zu produzieren.
Eigentlich schade, denn so hatte ich mir das ursprünglich ja vorgestellt - naiv wie man so ist...
Wenn man einen Zähler hätte der den produzierten Strom nicht nur zählte, sondern auch gegebenenfalls gutrechnete wäre, das ja auch alles möglich .Aber wo leben wir? Richtig in Deutschland.
Im Ausland sähe das alles schon wieder anders aus....
Von der Firma Bachmann gibt es einen kleinen wiederaufladbaren Akku, dieser wurde auf der Eltefa in Stgt letze Woche vorgestellt. Diesen könntest du dann parallel dazu mit deinem Balkonkraftwerk aufladen und Abends könntest du dann zB. Deine USB-Geräte darüber aufladen. Auch reicht er aus um ein Laptop oder einen Rechner darüber über ein paar Stunden zu betreiben.
Ein Beispiel findest du hier: https://www.kaufland.de/product/440390773/?kwd&source=pla&sid=4397641&ac=DS&gclid=Cj0KCQjwla-hBhD7ARIsAM9tQKuyQnACu5qGy5ylMmDIMB7-bELJJemyRXBtXGAcm89j71GOKn12SPwaAvGoEALw_wcB
Vielen Dank, gute Idee, wie wird der Speicher mit dem Panel zum aufladen verbunden?
Eben noch mal angesehen der Speicher ist mit einer Steckdose ausgerüstet. Vermutlich mit dem Stecker? Meine Anlage ist nicht über eine Steckdose mit der Elektroanlage verbunden, sondern mit Festanschluss an einer Abzweigdose. Trotzdem Guter Tipp vielen Dank.
Ein normales "Balkonkraftwerk" unterstützt keinen Speicher. Es gibt allerdings Externe Speicher die die Energie solange speichern bis du sie brauchst. So heißt es in der Werbung dieser Produkte.
Das Problem ist dabei aber dass die Verwaltung dieses Speichers gar nicht weiß wann und wieviel Energie du derzeit brauchst, daher kann es auch nicht gezielt dann Energie einspeisen wenn du sie brauchst. Nur zeitgesteuert wenn du die Zeiten deines Verbrauchs hinterlegen kannst. Aber optimal klappt das auch nicht, und passt sich auch nicht dynamisch an. Dann hast du viel Energie für einen Speicher ausgegeben der dir nicht den Nutzen bringt den du erhoffst.
Wenn du zwei Kollektoren hast kannst du es eventuell noch ein bisschen optimieren indem du den einen gegen Morgensonne und den anderen gegen Abendsonne ausrichtest, dann hast du zwar nicht die volle Maximalleistung, aber dafür über einen längeren Zeitraum innerhalb des Tages.
Oder du baust dir eine richtig große Anlage mit viel Speicher als sogenannte Inselanlage, dann lebst du komplett vom eigenen Strom. Nur wenn die Sonne nicht scheint und deine Batterien irgendwann leer sind musst du wieder auf Netzstrom umschalten.
Vielen Dank! Nur macht das bei den hohen Anschaffungskosten der Anlage dann wirklich Sinn ?
Problem auch der einzig mögliche Platz wäre auf der Garage...
Verbrauch insgesamt zur Zeit rund 5600 KW/h im Jahr.
Batterie an der Balkonanlage, ich glaube das lohnt sich wirtschaftlich nicht.
Eine kleine netzgetrennte Inselanlage habe ich mir für einen Teil vom Haus gebaut und versorge ein paar Räume damit und den Garten (wir mähen oft den Rasen). Könnte sich in zehn Jahren amortisiert haben (eine größere könnte schneller soweit sein). Aber nur weil ich alles selber gemacht habe und ich es als Hobby und aus technischem Interesse gemacht habe. War aber beim letzten Stromausfall schon hilfreich, da unser Fernseher weiter gelaufen ist haben wir anfangs davon gar nichts mitbekommen ...
Das rumlaufen auf dem Dach war allerdings mit etwas Überwindung verbunden.
Speicher ist halt superteuer und deine PV Anlage vermutlich zu klein dafür. Auf www.akkudoktor.net -> Forum ist ein Batterie-Selbstbau Forum, da kannst Du mal schauen was es da so alles gibt.
Besser wäre, dass Du den Überschuss gesteuert verbrauchst. Du musst also wissen wann Überschuss vorhanden ist. Das klappt mit einem 3Phasen Verbrauchszähler mit S0 Ausgang (50 Euro) und einem passenden Überwachungsgerät z.B einem Solar-Log 200. Letzteres gibt es gebraucht für <100 Euro. Dann kannst Du damit Funksteckdose einschalten lassen, die irgendeinen Verbraucher einschalten. z.B. eine Heizspule im Brauchwasser. (habe ich)
Vielen Dank für alle guten Tipps ich werde mir das alles mal in Ruhe anschauen.
Du kannst die Energie in einem Akku speichern, der muss aber zur bestehenden Anlage passen, wenn das nicht schon vorgesehen ist, wird der Aufwand sehr hoch. Es ist fraglich, ob sich das rechnet. Eher nicht. Freue dich einfach darüber, dass du damit die Umwelt schützt.
Ärgere mich schon ein wenig, zumal anderen Leuten auf meine Kosten Strom zum Nulltarif zu produzieren die ihn dann super teuer einkaufen müssen sehe ich wenig "umweltschonend" trotzdem vielen Dank für Deine Antwort. Irgendwie ist man halt immer der Dumme...
Das ist ja der Sinn meiner Frage :o)
Ist doch bescheuert, man will so viel wie möglich produzieren, und am Ende profitieren Netzbetreiber und Stromlieferanten davon - keine Ahnung - wer, oder was auch immer.
Vielen Dank!