Kann mir jemand diese Karikatur erklären(Kritik am BIP)?

8 Antworten

Im Endeffekt ist es ganz simpel und leider seit jahrzehnten Trend:

Man verdient Geld NICHT damit, dass man ein Produkt besonders haltbar und langlebig macht - und auch nicht damit, dass man sie besonders reparatur- und servicefreundlich gestaltet.

Man verdient Geld damit, dass man Produkte so gestaltet, dass sie nach dem Ablauf der EU-Garantiezeit möglichst schnell kaputt gehen und dann nicht mehr reparabel sind (wirtschaftlicher Totalschaden).

Denn dann zwingt man Menschen dazu, sich alle zwei Jahre etwas neues zu kaufen. Das fördert den Umsatz und steigert das Bruttosozialprodukt.

Und wie schon erwähnt: Das geschieht seit langem schon genau so - und wird fleissig gefördert.

Aldous Huxley hat es in seinem Roman "brave new world" so heruntergebrochen:

"Produkte dürfen nicht repariert werden. Sie müssen weggeworfen werden, wenn sie nicht mehr funktionieren. Kaufen ist besser als Reparieren."

Das BIP ist der Gesamtwert aller Güter, Waren und Dienstleistungen, die in einem Land produziert werden. Damit wird oft zusammengefasst, ob es der Wirtschaft eines Landes gut oder schlecht geht.
Die Karikatur will beschreiben, dass das BIP kein gutes Maß dafür ist, weil es für das BIP egal ist, welche Produkte etc. gemeint sind. Die Behauptung der Karikatur ist, dass durch die Produktion von vielen minderwertigen (und kurzlebigen) Produkten das BIP mehr steigt als durch die Produktion von hochwertigen (und daher langlebigen) Produkten. Kurz gesagt, viel Schrott ist für das BIP besser als viel Qualität, weil die Leute vom Schrott mehr kaufen müssen.

Ich finde die Karikatur wenig gelungen. Beim BIP geht es ja um den WERT der Güter, nicht allein die Menge. Das heißt, solange die langlebigen Produkten auch teurer sind als die kurzlebigen, hat eine Verbesserung der Qualität keinen negativen Einfluss auf das BIP.

Richtig ist allerdings, dass das BIP keinen Unterschied macht, weil z. B. jede Dienstleistung eingeht, d. h. ein Land, das viel Geld für die Müllentsorgung ausgeben muss, hat u. U. ein höheres BIP. Wirtschaftswachstum allein beschreibt die Wirtschaft eines Landes nur unzureichend. Aber die Aussage der Karikatur, bessere Waren (und Langlebigkeit ist eine Verbesserung der Ware) seien schlecht für das BIP, ist so einfach nicht richtig. Das ist schon alles komplexer.

hab zwar keine ahnung was bip ist, aber wie man hinten auf einem blatt sieht steht produktentwicklung und der "Erfinder" hält ein Patent oder produkt hoch welches doppelt so lange halten soll.

Große Firmen und Langlebigkeit der produkte passen halt nicht zusammen

Links ist der Chef, der umso mehr verdient, je mehr er verkauft.

Was passiert aber, wenn der Produktentwickler das Produkt so weiterentwickelt, das es doppelt so lange hält?

Wenn die Produkte die hergestellt werden länger (hier jetzt doppelt so lange) halten, dann wird der Zeitraum, indem der Kunde ein neues Produkt kaufen muss verdoppelt...sprich weniger wird von dem Produkt produziert...(+es wird weniger Eingenommen)...das zählt in das BIP (Brutto Inlands Produkt) mit ein, somit würde das BIP sinken...beim BIP gehts um Waren & Dienstleistungen die im Inland hergestellt werden uvm. (...)

ps. das BIP wird gerne als DAS Maß gesehen (Wirtschaftlich auf Länder bezogen), deshalb ist der Chef auf der Karikatur so sauer.

klare sache🤏

FataMorgana2010  30.03.2022, 20:38

Das gilt aber nur, solange das verbesserte Produkt nicht auch gleichzeitig teurer ist. Es geht beim BIP ja um den Wert, nicht um die Menge.

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