Kann man vom 10m-Turm sterben?
Ich hab die Frage gerade auf Reddit gelesen (ohne Antworten) und wollte daher hier mal fragen. Ich selbst springe nicht mal vom 3er-Turm, aber kann man vom 10er-Turm sterben, wenn man bspw. unglücklich auf dem Rücken/Bauch aufkommt?
10 Antworten
Durch Fehlsprünge und Fehllandungen auf dem Wasser nicht. Das ist zwar schmerzhaft - und in seltenen Fällen kann es zu Wirbelverschiebungen kommen, Unterleibsverletzungen (eher bei uns Männern), Hornhautverletzungen in den Augen, Muskelfaserrissen, ausgekugelten Schultern oder Trommelfellrissen. Auch indirekte Verletzungen kommen vor: Z.B. Handbruch beim kopfwärtigen Eintauchen, wenn die Kraft versagt und eine Hand zurück gegen den Knopf knallt. Aber all dies passiert nicht sehr häufig.
Was wesentlich gefährlicher werden kann, ist eine zu geringe Distanz zu Brett oder Plattform. Hier kam es vor etwas über 40 Jahren zum bislang einzigen dokumentierten Todesfall im Wasserspringen. Damals, zu Beginn der 80er, kamen einige Sprünge neu ins Wettkampfprogramm, unter anderem auch der dreieinhalbfache Auerbachsalto von der 10-m-Plattform. Das ist dieser Sprung hier, ausgeführt von Jan Hempel (olympisches Silber Altanta 1996):
https://www.youtube.com/watch?v=fG-ezPg-EMc
Ein sowietischer Sportler schlug damals bei seinem Versuch mit dem Hinterkopf an die Plattform und brach sich das Genick; den Aufschlag ins Wasser erlebte er schon nicht mehr.
Schwere Verletzungen entstehen dann, wenn jemand zu viel Respekt (Angst) hat und dann trotzdem springt. Der Koerper reagiert dann nicht mehr instinktiv, da alles von der Angst beherrscht wird. Das kann schon vorkommen.
Als Kind bin ich mit einem 10-Meterturm groß geworden und oft heruntergeprungen. Die Älteren machten Juxsprünge mit Bauchklatschern, Arschbomben oder sogenannter Enten. Kein Sprung hat mir wehgetan, und ich habe noch nie von schwereren Verletzungen gehört.
Ganz ausschließen kann man das nicht; aber Todesfälle halte ich nicht für ziemlich unwahrscheinlich.
Im Wasser nicht.
Am Beckenrand oder draußen schon
Thorsten Legat war kürzlich in den Schlagzeilen, da ihm nach einem missglückten Sprung ein Hoden amputiert werden musste. Von einem Todesfall habe ich noch nicht gehört. Sterben kann man auch, wenn man Zuhause auf der Couch liegt.