Kann es wirklich Sternenreiche geben?

5 Antworten

Wenn es gelingen sollte, die Beschränkungen, die durch Einsteins Relativitätstheorie festgelegt werden, zu umgehen oder "auszutricksen" - unwahrscheinlich; aber wer weiß? - dann steht der Expansion einer raumfahrenden Rasse in die Weiten ihrer Galaxis nicht mehr viel im Weg. Aber selbst wenn das gelingen sollte, dürften - beginnend vom Zeitpunkt des "Durchbruchs" bis zur Konstituierung eines (menschlichen) Sternenreiches, das auch nur alle Sterne in einer Kugel von 10 Lichtjahren Radius um die Erde kontrolliert, einige hundert Jahre vergehen.

Sollte eine Zivilisation technisch Raum/Zeit falten können, wäre das kein Problem.

Woher ich das weiß:Hobby

Silicium58  24.01.2024, 00:00

Der Ort, an dem ein Antrieb die Raumzeit manipuliert, sollte aber schon ein paar Lichtjahre von den Planeten entfernt sein, die das Schiff besucht.

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oklein  24.01.2024, 13:54
@Silicium58

Ich stimme zu, aber wer weiß, wie die Technik dann sein wird. Evtl. kann man dann auch wirklich punktuell und nur für den kurzen Zeitpunkt des Übergangs mit abnormer Energie den Einflussradius minimieren. Schau mer mal 😉😂

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Silicium58  24.01.2024, 14:09
@oklein

Wie die Technik sein würde, weiß ich natürlich nicht. Aber was sie prinzipiell ausrichten sollte.

Mit der abnormen Energie würde der Antrieb eine extreme Raumkrümmung hervorrufen, deren Ausprägung sich in die Wirkung einer Masse umrechnen ließe. Also nicht und von nichts abzuschirmen wäre.

Wenn du bedenkst, wie sehr Neutronensterne und Schwarze Löcher die Raumzeit krümmen, dann kennst du in etwa die Dimensionen, um die es hier geht.

Eine solche Äquivalenzmasse in planetarer Nähe wäre eine Katastrophe mit der Aussicht, unter schwerstem Asteroidenbombardement in die Sonne zu fallen - oder sich aus dem System zu verabschieden.

Und über die Strahlung, welche bei Zündung und Betrieb des Antriebs entstünde, haben wir noch gar nicht gesprochen.

Aus tiefster Neugier wünschte ich, es wäre anders, aber meinem physikalischen Verständnis nach denke ich, dass wir den Sternen nie näher kommen werden als Voyager 1, wenn es in 40.000 Jahren in 1,62 Lichtjahren Entfernung an Gliese 445 vorbeirauscht.

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oklein  24.01.2024, 14:22
@Silicium58

Und wieder alles korrekt.

Nimmt man einmal Sagittarius als Basis, dann wäre der Horizont bzw. der Durchmesser bei einem erdähnlichen Planeten verm. bei ca. 1-2m. Ich spinne einmal rum: man fliegt mit Unterlicht bis auf Höhe Jupiter und erschafft dort die Faltung/Singularität. Ich würde davon ausgehen, dass je nach gewünschtem geometrisch-zeitlichem Abstand das "schwarze Loch" als Brücke gar nicht so groß sein müsste (in Relation).

Was mir mehr zu denken gäbe ist die Vermeidung von Gravitationswelle(n), die ein System stören könnte(n) - insofern habe ich Dir auch bis dato immer zugestimmt. 😊

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Silicium58  24.01.2024, 14:58
@oklein
Ich würde davon ausgehen, dass je nach gewünschtem geometrisch-zeitlichem Abstand das "schwarze Loch" als Brücke gar nicht so groß sein müsste (in Relation)

Das betrifft jetzt direkt die Mathematik der Relativitätstheorie und damit ein Terrain, auf dem ich mich nicht mehr ausreichend sicher fühle.

Eine Raumzeitfaltung auf der Basis des Äquivalent einer Erdmasse stelle ich mir aber als nicht ausreichend vor, um Abstände sinnstiftend zu verringern. Es sei denn, das postulierte Schiff wäre nur ein paar Millimeter groß. Leider kann ich eine exakte Rechnung nicht leisten.

Allerdings würde mich auch eine impulsartig im Jupitersystem auftretende Erdmasse ängstigen. Gerade die kleinen Monde sowie die Trojaner könnten Bahnveränderungen unterworfen sein, die nicht günstig für die Erde sein müssten.

Was mir mehr zu denken gäbe ist die Vermeidung von Gravitationswelle(n)

Aus meiner Sicht wären diese unverhinderbar. Bei deren Auswirkungen käme es auf ihre Wellenlänge an, und um die einschätzen zu können, müsste ein konkreteres Konzept dieses hypothetischen Antriebs vorliegen.

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oklein  24.01.2024, 16:01
@Silicium58

Die Größenrelation leite ich aus dem Radius der Milchstraße (ca. 100000 LJ) zum SW (ca. 25 Mio. km) ab bzw. eben der ca. 1m Radius um Verhältnis zum Durchmesser der Erde.

Natürlich bewegen wir uns eher im Bereich der "Fiction" innerhalb der Science Fiction 😉

Ich stelle mir auch bei einer Faltung vor, dass es zum anderen Punkt eine Wechselwirkung geben müsste, also so, wie wir "unseren Punkt" in der Raumzeit verschieben kommt gleichzeitig der Zielpunkt analog entgegen.

Mit "Höhe Jupiter" war nur der Abstand gemeint und nicht in den Schwerebereich des Gasriesen.

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Silicium58  24.01.2024, 16:41
@oklein
Die Größenrelation leite ich aus dem Radius der Milchstraße (ca. 100000 LJ) zum SW (ca. 25 Mio. km) ab

Es käme hier aber vielmehr darauf an, dass ein solcher Antrieb letztendlich einen Ereignishorizont erzeugen müsste, und dessen Durchmesser wäre beim Aufwenden des Adäquats einer Erdmasse eben nur wenige Zentimeter.

Ein Schiff innerhalb dieser Blase müsste deutlich kleiner sein.

Ich stelle mir auch bei einer Faltung vor, dass es zum anderen Punkt eine Wechselwirkung geben müsste, also so, wie wir "unseren Punkt" in der Raumzeit verschieben kommt gleichzeitig der Zielpunkt analog entgegen

Falls wir hier über die klassische Vorstellung eines Warp-Antriebs reden, so wird nur der Raum gestaucht und gedehnt. Wechselwirkung würde bedeuten, dass der Zielplanet eine Kraft erfährt, etwa Beschleunigung. Das ist aber nicht so (und wäre auch fatal).

Mit "Höhe Jupiter" war nur der Abstand gemeint und nicht in den Schwerebereich des Gasriesen

Ich hoffe, ich klugscheißere noch im erträglichen Bereich, aber in dem von dir genannten Abstand schwirren eben die Jupiter-Trojaner, und andere Asteroidenfamilien kreuzen diese Bahn. Eine plötzliche Erdmasse könnte katastrophale Bahnstörungen dieser Brocken auslösen.

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oklein  24.01.2024, 21:56
@Silicium58

Richtig. Ich wollte damit eben ausdrücken, dass es keine großen schwarzen Löcher braucht, sondern es mit deutlich kleineren Abmessungen gehen könnte - natürlich nicht für Schiffe im cm-Bereich 😉🤣

Nein, das ist nicht die Idee. Stell Dir das beliebte Beispiel vor. in dem man ein Blatt faltet und dann mit dem Stift "durchstößt". Du hast einen entfernten Zielpunkt (durch die 4 Vektoren definiert) und brauchst je nach Abstand eine entsprechende Energie, um über eine Einstein-Rosenbrücke beide Seiten (!) auf den gleiche Vektor zu bringen => Abstand = 0

Und nein, Du "scheißt nicht klug". Sobald man den Jupiter hinter sich hat (und damit auch je nach Vektor die Trojaner und die Griechen), ist der Raum erst einmal etwas leerer.

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Postboten, die in der Zeit hin und her reisen. Du füllst hier ein Formular aus. Dieses muss am nächsten irdischen Tag an der Meldestelle für intergalaktische Infektionskrankheiten auf Planet xy im Zentrum der Milchstraße ankommen, brauch aber 40000 Jahre mit dem Letterstream dort hin. Also nimmt es dort im Jahr 42024 jemand in Empfang und bringt es in der Zeit zurück zum Datum der irdischen Absendung. Da sowas per Einschreiben passiert, muss das jemand hinbringen. Ähnliches passiert mit aktuellen Nachrichten. Ich weiss, klingt verrückt...is auch schon spät. :-))) Aber so könnts laufen.

Nach der Kardaschow Scala, eventuell.

In der Kurzform besagt die Scala 3 Entwicklungsstufen einer Zivilisation.

  • Stufe 1 eine Zivilisation beherrscht die gesamte Energie ihres Planeten
  • Stufe 2 beherrscht sie die gesamte Energie ihrer Sonne (Dyson Sphäre)
  • Stufe 3 beherrscht sie die gesamte Energie ihrer Galaxie

Die Menschheit befindet sich in etwa bei 0,7 auf dieser Scala

Stand der Dinge ist, dass bislang keine Dyson Sphäre in dieser Galaxie entdeckt wurde, auch sonstig keine knuffigen ET's, fiese Predatoren und Aliens.
Wir sind allein, in den Weiten dieser Galaxie.

Das kommt drauf an welche Kommunikations- und Fortbewegungsmölichkeiten es noch geben könnte die wir womöglich noch nicht entdeckt habe.