17 Antworten

Finde ich nicht gut (bin dagegen)

Um ehrlich zu sein hätte ich erwartet dass die Zahl noch höher ist ;). Dieses Gefühl ungerecht behandelt zu werden, steckt nunmal in vielen Ostdeutschen drin. Historisch gesehen ist es Unsinn. Es stimmt, Ostdeutsche mussten lange Zeit in einer kommunistischen Diktatur leben aber gleich nach der Wiedervereinigung wurde dafür gesorgt dass es ihnen besser geht. Die Standards waren und sind nach wie vor im Westen höher als im Osten. Ich bin dennoch davon überzeugt dass der Osten mit neuen Projekten mit dem Westen mitziehen kann (siehe Teslafabrik in Brandenburg oder Wind und Solarparks für die es viel Potential in Ostdeutschland gibt)

Woher ich das weiß:Hobby
55yxc  30.06.2023, 19:00

"Dieses Gefühl ungerecht behandelt zu werden, steckt nunmal in vielen Ostdeutschen drin.."

Nicht verharmlosen. Das hat handfeste Gründe. Der Osten hinkt noch immer hinterher, bestes Beispiel die Renten. Und auch anderes. In Infrastruktur wird doch dort überhaupt nichts investiert, was auch mit der Grund dafür ist, daß dort weder Ärzte sich ansiedeln wollen noch Unternehmen, darum kommt die Region nicht aus ihrem Schlamassel raus. Dort ist tote Hose. Wir haben Bekannte, die dort wegen eigenen Bekanntschaften öfter Urlaub machen und was glaubst du, was z.b. allein wegen dem Ärztemangel dort los ist. Leute sitzen manchmal heulend auf der Straße, weil sie schon ewig keinen Arzttermin kriegen, obwohl sie zur Behandlung müßten. Weil es dort kaum Ärzte gibt, die sind total überlastet. Und die Renten wurden erst jetzt, 30 Jahre später angeglichen, obwohl auch die Ostdeutschen immer gearbeitet haben, auch die Frauen, was man ja hier nicht von allen Frauen sagen kann. Auch Meinungstechnisch werden Ossis ja nicht wirklich ernst genommen, wenn es um Politik geht sondern beschimpft und in die rechte Ecke geschoben, obwohl es normale Leute sind, keine Rechten. Da muß man sich über Ostdeutsche nicht wundern. Und Tesla... gibts doch erst seit ca. nem Jahr, das hat nichts damit zu tun.

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Elias377475  30.06.2023, 19:11
@55yxc

Genau dieses letztere ist "das Gefühl ungerecht behandelt zu werden". Es gibt vielleicht Satire Shows die sich darüber lustig machen wie rechts der Osten ist. Das hat aber nicht viel zu bedeuten denn dass der Osten rechter als der Westen ist, ist ein Fakt. Dennoch sagen nur die wenigsten dass alles was mit der AFD zu tun hat, rechtsextrem ist. Die AFD ist eine demokratische Partei wie die anderen auch. Genauso wird auch die Linke ausgegrenzt weil sie einfacher extremer ist als die anderen Parteien. Und ich habe selber viele Bekannte im Osten. Was du schilderst ist vielleicht das Extremste vom Extremen aber bei weitem nicht der Normalzustand. Sowohl in die Infrastruktur als auch in diverse Leitungen im Osten, wurde vermährt investiert. Wozu denkst du wurde wohl der Länderfinanzausgleich Jahre lang geführt? Fakt ist auch dass die Ostdeutschen oft Angst vor etwas haben, was garnicht vorhanden ist. Es gibt vergleichsweise wenig Ausländer im Osten, dennoch hat man Angst davor. Es gibt wenig Diskriminerung gegen die Ostdeutschen und dennoch hat man Angst davor und fühlt sich gleich angegriffen. Aber sobald ein Ostdeutscher das Wort "Wessi" als Beleidigung benutzt ist es natürlich nicht schlimm denn denen geht es ja schlecht... Man nimmt mehr Rücksicht auf den Osten als du vielleicht denkst....

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55yxc  30.06.2023, 19:23
@Elias377475

Nein das nehmen wir und auch meine Bekannten anders wahr. Vielleicht ist das regional bedingt aber es gibt mehrere Regionen, wo genau das zutrifft, was ich geschildert hab. In größeren Städten wohl eher nicht aber in sehr vielen Kleinstädten und in ländlichen Regionen sowieso. Das ist nicht das Extremste sondern eher der Durchschnitt (außer in großen Städten).

"Fakt ist auch dass die Ostdeutschen oft Angst vor etwas haben, was garnicht vorhanden ist. Es gibt vergleichsweise wenig Ausländer im Osten, dennoch hat man Angst davor. "

Das stimmt nur teilweise. Aus Gesprächen haben wir entnommen, daß Leute die wirklich Angst davor haben, dies auch berechtigterweise haben, denn gerade die Ostdeutschen haben nichts und können somit auch kaum was geben. Lauter Ausländer dahin zu schicken wäre für die eine absolute Konkurrenzsituation für ihre sowieso schon schlechte Lage im Vergleich zum Westen. Die anderen Leute, die keine Angst vor Ausländern haben, lehnen diese eben nicht aus Angst ab, weil sie sie NICHT kennen, sondern aus Erfahrung, WEIL sie Ausländer kennen bzw. vor allem die Probleme, die mit zu vielen Ausländern einhergehen (und die sieht man ja nun langsam auch im Westen, auch wenn manche diese Probleme immer verleugnen wollten).

"Es gibt wenig Diskriminerung gegen die Ostdeutschen und dennoch hat man Angst davor und fühlt sich gleich angegriffen.."

Stimmt auch nicht ganz. Es gibt schon auch viele Vorurteile gegen Ostdeutsche, insofern ist ihr Eindruck richtig. Und gleich angegriffen... wenn man mal die öffentliche Meinung hört, insbesondere in Sachen Politik (oder auch Thema Arbeitsamkeit, obwohl die Ossis immer jeder gearbeitet hat, auch die Frauen..), dann ist doch alles klar. Viele Ostdeutsche kritisieren die derzeitige (und die Merkel-) Politik und wählen AfD und werden darum sofoert in die Rechte Ecke geschoben und diskreditiert und beleidigt. Dabei haben wir im Westen schon bei Corona (und Ukraine) gelernt, daß nicht jeder der gegen die Politik ist, auch gleich rechtsextrem ist, das ist das kleine 1x1, was man eigentlich schon im Kindergarten, spätestens in der Schule lernt aber gut... offensichtlich waren viele nicht in der Schule.

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Elias377475  30.06.2023, 19:36
@55yxc

Deine Schilderung, insbesondere gegen Ende ist mir zu einfach gedacht. Viele Westdeutsche sind sich wie gesagt darüber bewusst dass nicht alle AFD Wähler rechtsexrem sind. Es ist komplexer als das, glaube mir. Dies zeigen ja auch diverse Umfragen. Viele wählen aus Protest. Ich habe eher das Gefühl dass das Gefühl in die rechte Ecke gedrängt zu werden, ein Gefühl ist dass viele sich selber tragen. Auch wenn ich die AFD grundlegend nicht für rechtsexrem halte, sind es dennoch Teile davon und das unmustritten. Man schaue sich Björn Höcke in Thüringen an (der momentan mit der AFD stärkste Kraft des Bundeslandes ist). Und PS: Ich lebe schon seit Jahren nicht mehr in Deutschland und habe Verwandte sowohl in Ost als auch in West also denke ich dass ich in der besten Lage bin, eine unabhängige Meinung zu diesem Thema zu haben. Wenn wir hier auf keinen Nenner kommen, würde ich dich bitten es nun so zu belassen dass hier keine endlose Debatte entsteht.

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55yxc  30.06.2023, 19:44
@Elias377475

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Wenn du keine weitere Debatte möchtest, antworte einfach nicht, wo ist das Problem?

Kontakte zu beiden Landesteilen haben auch andere, nicht nur du.

" Ich habe eher das Gefühl dass das Gefühl in die rechte Ecke gedrängt zu werden, ein Gefühl ist dass viele sich selber tragen."

Das stimmt definitiv nicht, der allgemeine Konsenz, auch im Westen sieht doch ganz anders aus. Man wird definitiv sofort von anderen in die rechte Ecke gesteckt, wenn man z.b. keine Maske tragen wollte, sich nicht impfen lassen wollte oder auch generell die Merkel- oder jetzige Politik kritisiert bestimmte Themen betreffend oder wenn man gegen Waffenlieferungen ist, obwohl man deswegen nicht gleich pro Putin ist usw. derer gibts ja so noch einige Beispiele.

"Wenn wir hier auf keinen Nenner kommen, würde ich dich bitten es nun so zu belassen dass hier keine endlose Debatte entsteht."

Das steht dir natürlich frei. Debatte geht nur mit mind. 2 Parteien, du darfst dich gerne zurückziehen, wenn du nicht weiter debattieren möchtest.

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xubjan  02.09.2023, 17:31
@Elias377475
Die AFD ist eine demokratische Partei wie die anderen auch.

Die Nazi-Hefte verteilt und rassistische Malbücher. Die Eckpfeiler des Rechtsstaates zerstören will usw. Die Liste ist lang, was du sicher auch weißt.

Demokratisch ist das, was auf dem Boden der Demokratie steht. Die AfD ist es als Partei ganz sicher nicht. Weder in den hohen Funktionärsämtern, noch im Programm, noch in der Mehrheit der Basis. Daran ändern auch einige Naivlinge nichts, die denken, man würde das schon alles irgendwie in den Griff bekommen.

Das war zu Beginn mal anders, aber schon kurz nach der Gründung wurden die Gemäßigten Stück für Stück entmachtet und die Partei immer mehr unterlaufen von Rechtsradikalen.

 Genauso wird auch die Linke ausgegrenzt weil sie einfacher extremer ist als die anderen Parteien

Die Linke hatte von der Demokratiefeindlichkeit her gesehen einen Weg der Mäßigung hinter sich. Abgesehen davon, dass sie sich sowieso selbst zerlegt, war da in den letzten 2-3 Jahren wieder ein Weg hin zum Extremen zu sehen.

Das alles hat nichts mit Ausgrenzung o.ä. zu tun, sondern das sind Fakten. Ramelow ist einer der letzten Gemäßigten Realpolitiker der Linken, der noch übrig ist. Alle anderen haben sich entweder von der Realität verabschiedet oder aus der Partei bzw. haben Macht verloren oder beides (Wagenknecht).

Das Problem ist, dass viele genau das nicht sehen wollen. Sie sehen die Veränderungen nicht. Sie sehen nicht, wie sie mit ihren Haltungen immer extremer werden. Ein simpler Spruch von mir, der auch genauso für links u.ä. gelten kann: Wer so weit rechts fährt, dass er im Acker neben dem Straßengraben umherpflügt, für den fährt jeder linksextrem an ihm vorbei. Egal, wie stur dieser geradeaus gefahren ist und nie die Spur gewechselt hat.

Ich denke, vielen Ostdeutschen wurde nie beigebracht, was die Eckpfeiler unserer Demokratie und Freiheit sind und wieso wir sie haben. Unsere FDGO ist ein Rahmenwerk, was man auch beigebracht bekommen muss. Erst, wenn man dieses Rahmenwerk versteht, beginnt man auch zu erkennen, wer es bewusst oder unbewusst verlässt.

Wozu denkst du wurde wohl der Länderfinanzausgleich Jahre lang geführt? Fakt ist auch dass die Ostdeutschen oft Angst vor etwas haben, was garnicht vorhanden ist. Es gibt vergleichsweise wenig Ausländer im Osten, dennoch hat man Angst davor. Es gibt wenig Diskriminerung gegen die Ostdeutschen und dennoch hat man Angst davor und fühlt sich gleich angegriffen. Aber sobald ein Ostdeutscher das Wort "Wessi" als Beleidigung benutzt ist es natürlich nicht schlimm denn denen geht es ja schlecht... Man nimmt mehr Rücksicht auf den Osten als du vielleicht denkst....

Da gebe ich dir bei allem zu 100% Recht.

Wobei das natürlich auch nicht für alle im Osten gilt. Aber zumindest für eine größere Masse gilt das durchaus.

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xubjan  02.09.2023, 17:22
Die Standards waren und sind nach wie vor im Westen höher als im Osten.

Die Aussage stimmt so pauschal einfach nicht. Es gibt auch in Westdeutschland diese massiv abgehängten Regionen, denen es deutlich schlechter geht als vielen Regionen in Ostdeutschland. Duisburg ist ein solches Beispiel. Dass Bayern und Baden-Württemberg seit Jahrzehnten einfach auch Motor der Deutschen sind und dass man deswegen auch rein statistisch Westdeutschland deutlich höhere Standards zuschreibt, liegt auch noch an etwas anderem: An der Bereitschaft, selbst Verantwortung zu übernehmen. Auch im Leben selbst.

Zu den Projekten: Da würde ich auch noch die nun kommende Intel-Fabrik in Magdeburg nennen. Einige Unis in Ostdeutschland haben sich richtig gut entwickelt und das zieht Regionen auch mit hoch. Auch wenn da noch vor allem im Marketing noch viel Luft ist, denn meinem Eindruck nach sind einige Unis im Osten stärker als es ihr Ruf hergeben würde.

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guenterhalt  02.09.2023, 18:20
Ostdeutsche mussten lange Zeit in einer kommunistischen Diktatur leben

solche Sätze sind es, die die Ostdeutschen dazu bringen können die Mauer wieder haben zu wollen.

Diktatur, wie furchtbar. War das mein Leben. Von einer Diktatorin im Kindesalter betreut, von einem Diktator in die Schule gezwungen und ins Kinderferienlager verschickt. Darüber habe ich mich auch noch gefreut.
Die dunklen Bilder, die jetzt von von richtigen Deutschen über mein Leben gemalt werden, sind unerträglich. Sollte ich mir das Leben nehmen?
Einige haben es getan, andere eine Lösung gefunden.

Die Mauer muss wieder her. Dann sollte auch die Erniedrigung ein Ende haben.

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Andere Antwort

Die entscheidende Frage wäre, wozu diese Mauer gut sein sollte: Dass kein Ostdeutscher nach Westen kommt? Dass kein Westdeutscher in den Osten kommt? Dass kein Ausländer in den Osten kommt?

Einfach nur nebeneinander her leben kann man ja auch völlig ohne Mauer. Deswegen verstehe ich die Motivation dahinter nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
Andere Antwort

Ich lebe in der ehemaligen DDR, bin aber kein Ostdeutscher, der wohl gemeint ist.

Ja, hier gibt es leide reine menge Bürger, die die sich die Mauer zurückwünschen.Nur muss man sich die auch genauer anschauen. Die haben zu DDR Zeiten nicht so richtig dazu gehört und dachten dann nach der Wende, das sie einfach so weiter mit durchgezogen werden.

Die wollen ihre Mauer zurück, aber alle Annehmlichkeiten behalten. Also Handy, Internet, Technik, Autos usw. Natürlich kommen auch andere Sachen dazu, von denen sie eigentlich keine Ahnung haben und auch nur vom Hörensagen kennen.

Ja, die sind teilweise schon ganz lustig, aber nicht ernst zu nehmen. Die würden sich umschauen, wenn die ihre gewünschte Mauer wieder bekommen würden.

Andere Antwort

Bekannte von uns haben da öfter mal Urlaub gemacht, die haben selbst Bekanntschaft da und was dort in vielen Regionen immer noch "üblich" ist, hat nichts mit dem Lebensstandart vom Westen zu tun, der ist dort noch gar nicht angekommen. 30 Jahre später immer noch nicht. In Infrastruktur wird doch dort überhaupt nichts investiert, was auch mit der Grund dafür ist, daß dort weder Ärzte sich ansiedeln wollen noch Unternehmen, darum kommt die Region nicht aus ihrem Schlamassel raus. Dort ist quasi fast tote Hose. Und was glaubst du, was z.b. allein wegen dem Ärztemangel dort los ist. Leute sitzen manchmal vor Praxen heulend auf der Straße, weil sie schon ewig keinen Arzttermin kriegen, obwohl sie zur Behandlung müßten. Weil es dort kaum Ärzte gibt, die sind total überlastet. Und die Renten wurden erst jetzt, 30 Jahre später angeglichen, obwohl auch die Ostdeutschen immer gearbeitet haben, auch die Frauen, was man ja hier nicht von allen Frauen sagen kann. Auch Meinungstechnisch werden Ossis ja nicht wirklich ernst genommen, wenn es um Politik geht sondern beschimpft und in die rechte Ecke geschoben, obwohl es normale Leute sind, keine Rechten. Muss man sich nicht wundern über die Meinung vieler Ossis.

Andere Antwort

Hallo,

hm, ich kann mir dazu keine Meinung bilden. Ich habe die Zeit des geteilten Deutschlands nicht miterlebt....

Was mich prinzipiell interessieren würde wäre, warum sich diese Menschen die Mauer wieder wünschen und "wie"......