Ist Schach ein Spiel, wofür man viel üben muss oder hat das eher was mit Intelligenz zutun?

5 Antworten

Ich dachte auch immer Schach hat etwas mit Intelligenz zu tun bis ich in einem Schachclub einen Schnuppertag machte. Mein Gegner machte bei der Eröffnung einen Zug und konnte mir sofort sagen, dass ich in 3 Zügen einen Bauern verlieren werde. Ich fragte nach wie sowas sein kann, er erklärte es mir. So kam es dann auch.

Seit dem weiß ich, dass Schach eher etwas mit Erfahrung und Gedächtnis zu tun hat. Eventuell noch mit abstraktem Denkvermögen, denn im späteren Spielverlauf muss man bereits gespielte Situationen auf die aktuelle anwenden. Aber mit Intelligenz hat das nichts zu tun.

Ssimone  09.12.2021, 11:24

mir sagte mal ein fastprofi: es gibt eine schach-intelligenz - dann der bittere nachsatz: du hast sie leider nicht. seitdem sah ich ihn nicht mehr...

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Tamtamy  09.12.2021, 11:24

Als Psychologe sag ich mal: kühne Aussage, dass das nichts mit Intelligenz zu tun habe! Natürlich braucht es analytische Fähigkeiten, um auf gutem Niveau Schach zu spielen. Und die sind nun mal ein Bestandteil von Intelligenz.

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Tatsächlich ist diese Frage in mehreren großen Studien insb. empirisch ersforscht werden. Die Quellen habe ich gerade nicht parat (es gibt viele russische Studien, es gibt aber mindestens eine deutsche Studie). Das Resultat war übereinstimmend: Für jeden Menschen gibt es ein höchstes erreichbares Level, das individuell ist. Dieses Level kann durch intensives Training, Eröffnungsstudium usw. erreicht aber nie überschritten werden. Hat z.B. eine Person ein Maximal-Level von 2400 (Wertungszahl, DWZ oder Elo) aber ein tatsächliches Level von 1800, so kann er das Level von 2400 durch hartes Training erreichen. Er kann aber niemals - auch durch noch so viel Training - Großmeister werden, denn dazu wäre 2500 nötig. Umgekehrt gilt: Hat jemand z.B. ein Höchst-Level von 2600 und ein tatsächliches Level von 1800 und trainiert er nicht sondern spielt nur gelegentlich, so wird er seine Wertungszahl nicht wesentlich steigern können. Er wird also ebenfalls nicht Großmeister, obwohl er es werden könnte.

Es ist eine Kombination von Beidem. Schach basiert auf der Fähigkeit, Wahrscheinlichkeiten vorher zu sagen, das erfordert zum einen Kenntnis der anliegenden Mechaniken (Regeln, das Verhalten des Gegenübers zu kenne, usw.) aber auch auf eine sich ständig verändernde Situation zu reagieren und seine Handlungen daran anzupassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ssimone  09.12.2021, 11:21

genau. es ist beides - das reicht. nichts mehr

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Schach ist imgrunde ein spiel in dem Mustererkennung eine große rolle spielt. entsprechend braucht man auch das wissen und die erfahrung die entsprechenden muster zu erkennen.

Und natürlich braucht das ganze auch entsprechende übung. Wer z.b. keine ahnung hat wie man in einem Endspiel mit Turm und Dame Matt setzen kann wird ein Problem haben die partie zuende zu führen. (Insbesondere um ein Patt zu verhindern)

Anderes beispiel: Wer nicht weiss das wenn z.b. Der springer den Bauern(oder das leere feld) vor einem könig auf der letzten reihe angreift und auch gleichzeitig ne Dame dieses Feld angreift, die dame den könig im nächsten zu einfach matt setzen kann.

Oder es nicht sieht weil er mit tunnelblick seinen eigenen agriff ausführt.

Wird das spiel verlieren.

Sachen wie mustererkennung, merkfähigkeit, vorrausplanen mehrerer möglichkeiten. (und das sehr schnell) Sind durchaus eigenschaften die mt zumbereich der intelligenz gehören.

Beides. Es gibt halt viele Spielzüge die man erkennen muss um dann darauf regieren zu können. Natürlich hilft Intelligenz sehr dabei.