Kann tägliches Schachspielen dem Fortschritt auch schaden?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja, das kommt auf die Qualität des Spiels an.

Nur oft spielen bringt halt nichts wenn man dabei immer die gleichen Anfängerfehler macht und sich schlechte gewohnheiten aneignet. Deswegen ist Blitz-Schach für einsteiger auch nicht empfehlenswert, weil es eben dazu animiert Züge zu machen ohne wirklich nach zu denken.

Das beste was man als Einsteiger tun kann ist längere Partien zu spielen, am besten ohne Zeitlimit (oder zumindest 15 min aufwärts) und die Partien danach richtig zu analysieren. Im Idealfall dauert so eine Analyse genauso lang wie die Partie selbst. Dabei sollte der Fokus vorallem darauf liegen was man hätte besser machen können, wo man Taktiken und Ideen die man eigentlich hätte sehen können eben nicht gesehen hat und nicht darauf sich für die eigenen guten Züge selbst zu feiern - das machen Anfänger nämlich auch gerne, hilft aber nicht beim besser werden.

An dem Grundsatz täglich zu spielen ist ansich nichts verkehrt, aber man muss sich dabei eben auch mühe geben, und sich die Zeit zur Analyse nehmen.

Es geht ja um Qualität und nicht um Quantität. Richtig spielen, und nicht oft spielen.

Wenn man die Quantität bei gleichbleibender Qualität erhöht ist alles in Ordnung. Aber die Quantität auf kosten der Qualität zu erhöhen macht sich natürlich bemerkbar.

Von Experte IchspieleSchacj bestätigt

Häufiges Spielen ist für den Anfänger nicht gut.

Denn man gewöhnt sich Fehler an, die man selber nicht erkennt und diese verfestigen sich soweit, dass man sie später nur noch schwer ausmerzen kann.

Besser ist es ein gutes Schachlehrbuch für Anfänger oder ein gutes Lehrmaterial zum Selbststudium Seite für Seite durchzuarbeiten.

Dabei sollte man, selbst am Schachbrett sitzend, alles Gelesene nachspielen und verinnerlichen.

Mit Fleiß, Ausdauer, Konzentration und Zielstrebigkeit sollte sich dann bald eine Verbesserung der Spielstärke zeigen.

Mit besten Grüßen

gregor443

"spielen" bringt wenig. Man muss seine Partien analysieren, um seine Fehler zu erkennen. Dann macht man sie beim nächsten Mal nicht mehr

Woher ich das weiß:Hobby – spiele Schach seit einem Jahrzehnt

Wenn man immer nur mit wenig Zeit spielt kann es durchaus nachteilhaft sein. Langzeitpartien sind aber meistens Vorteilhaft. Wichtig zu wissen ist, dass spielen ohne Analyse einem kaum weiterhilft.

Woher ich das weiß:Hobby – Spiele schon lange Schach-1760 DWZ 1857ELO

Die Frage ist ja: Was bedeutet Spielen?

Trainiert sie in dem Sinne, dass ihr die Fehler aufgezeigt werden und sie Tipps erhält?

Dann ist es sicher so, dass jedes Training "hilft".

Spielt man einfach nur "in den Tag hinein" ohne das Spiel zu analysieren muss es nicht unbedingt helfen, besser zu werden.

Was den Fortschritt angeht so habe ich eine nette Anekdote aus dem praktischen Leben:

"Ein Schüler der 11. Klasse bekommt eine neue Lehrerin im Fach Sport. diese misst zum Jahresbeginn die Leistungsfähigkeit im Schwimmen und wiederholt dieses am Jahresende"

Der Schüler erhält aufgrund seiner "Entwicklung über das Jahr" eine 4 mit der Begründung er habe sich nicht verbessert.

Erst als der Schüler anführt, im November zur EM im Schwimmen zu fahren und eine Bewertung wie der Nichtschwimmer auf der Nachbarbahn zu bekommen nicht hinnehmen kann, überdenkt sie ihren Ansatz.

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Was will ich damit sagen? Je mehr jemand am Anfang steht umso schneller stellt sich Fortschritt ein. Am Ende des Wegs wird jede 100stel Sekunde gefeiert.

LG